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Der Safe mit dem Rätselschloß.

Der Safe mit dem Rätselschloß.

Titel: Der Safe mit dem Rätselschloß. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Mengenverhältnissen. In diesem Augenblick hält meine Hand den Hebel, der die beiden zusammenfließen läßt. Wenn Zyankali mit Schwefelsäure zusammentrifft, wissen Sie, welches Gas sich dann bildet?«
    Jimmy gab keine Antwort. Er hatte gefunden, was er suchte; sein Gespräch mit dem spanischen Maurer war also nicht zwecklos gewesen. Es war ein kleiner steinerner Vorsprung an der Mauer. Er drückte ihn nach unten und empfand ein Gefühl von Kälte. Er streckte die Hand aus, und wo feste Mauer gewesen war, griff er ins Leere.
    »Hören Sie mich?« fragte die Stimme des Anwalts. »Jawohl, ich höre«, erwiderte Jimmy und tastete nach der Kante der geheimen Tür. Seine Finger fuhren an der glatten Handfläche hinab und fanden die beiden Schnapper.
    »Blausäure«, sagte des Anwalts aalglatte Stimme, und Jimmy hörte das Einschnappen des Drückers.
    »Leben Sie wohl«, sprach wieder die Stimme des Anwalts, und taumelnd stürzte Jimmy durch die offene Tür, die er hinter sich zuschlug. Ein schwerer Duft wie von Mandeln umhüllte ihn.

7
    »Mein lieber Angel«, schrieb Jimmy, »ich empfehle Ihnen einen gewissen Herrn Spedding, einen sehr begabten Mann. Sollten Sie ihn zufällig einmal besuchen wollen, so tun Sie das in seinen Geschäftsstunden. Sollten Sie seine geheimsten Besitztümer untersuchen wollen, so verschaffen Sie sich Zutritt zu einem düsteren Haus an der Ecke von Cleys Road, einen Steinwurf entfernt von › High Holly Lodge ‹ . In großen Buchstaben steht daran › Zu vermieten ‹ Im Souterrain befindet sich ein Kohlenkeller. Wenn Sie diesen Kohlenkeller sorgfältig absuchen, werden Sie eine steinerne Treppe entdecken, die zu einem unterirdischen Gang führt; dieser Gang setzt sich unter der Erde fort, bis er auf Freund Speddings Privatgewölbe stößt. Wenn sich dies alles wie eine Seite von Dumas oder dem lieben Harrison Ainsworth liest, so ist das nicht meine Schuld. Ich habe unsern juristischen Berater gestern besucht und einen recht aufregenden Abend verbracht. Wenn ich heute morgen noch am Leben bin, so verdanke ich das nur meiner Vorsicht und vorausschauenden Weisheit. Das Ergebnis meines Besuches: Der Schlüssel zu dem › Safe-Wort ‹ ist in meinen Händen. Sie brauchen ihn nur abzuholen.«
    Diese Botschaft erhielt Angel, als er am nächsten Morgen nach Scotland Yard kam. Auch er hatte schlaflose Stunden verbracht in dem Versuch, das Geheimnis des Knüttelverses zu enträtseln.
    Ein Telegramm rief Kathleen Kent in die Stadt. Angel traf sich mit ihr in einem stillen Restaurant in der Rupert Street; er war ganz überrascht von der zarten Schönheit dieses schlanken Mädchens mit den ruhigen grauen Augen.
    Sie begrüßte ihn mit einem traurigen, schwachen Lächeln. »Ich fürchtete schon, Sie würden mich gar nicht mehr sehen wo llen nach meiner Explosion neulich abend«, sagte sie. »Dieser - dieser - Mensch ist ein Freund von Ihnen?«
    »Jimmy?« fragte der Detektiv aufgeräumt. »O ja, Jimmy ist so ‘ne Art Freund von mir; aber er verdient alles, was Sie sagten, und er weiß es, Fräulein Kent.«
    Des Mädchens Gesicht verdüsterte sich einen Auge n-blick bei dem Gedanken an Jimmy.
    »Ich werde nie begreifen«, sagte sie langsam, »wie ein Mann von seinen Gaben dahin kommen konnte, ein -«
    »Aber er hat Ihnen doch gesagt, daß er beim Anlocken Ihres Vaters nicht beteiligt war«, protestierte der Detektiv. Ganz erstaunt drehte sich das junge Mädchen um.
    »Sie erwarten doch gewiß nicht von mir, daß ich diesen Ausreden glaube!« rief sie.
    Mr. Angel machte ein ernstes Gesicht.
    »Gerade das würde ich Sie bitten zu glauben«, sagte er ruhig. »Jimmy macht keine Ausreden, und bestimmt würde er niemals lügen, um seine Fehler zu entschuldigen.«
    »Aber… Aber«, meinte Kathleen ganz verwirrt, »er ist ein Dieb, ohne es auch nur zu verbergen - ein schlechter Mensch.«
    »Ein Dieb schon«, sagte Angel ernst, »aber kein schlechter Mensch. Jimmy ist für die meisten ein Rätsel. Mir ist er vollkommen verständlich; vielleicht, weil ich selbst zuviel vom Verbrecher in mir habe.«
    »Ich wünschte, o ich wünschte, ich hätte Ihren Glauben an ihn! Dann könnte ich ihn von dem Verdacht lossprechen, daß er dazu beitrug, meinen Vater zu ruinieren.«
    »Ich meine wirklich, das können Sie tun«, sagte der Detektiv beinahe eifrig. »Glauben Sie mir, an Jimmy darf man nicht den hergebrachten Maßstab anlegen. Wenn ich ihn beschreiben soll, so würde ich sagen: Er ist ein Genie, das in einem

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