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Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit

Titel: Der Schattenbund 03 - Das Auge der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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wirst du nur Zavahl und Toulac abholen. Wir werden die meiste Zeit im Boot unterwegs sein, und wir brauchen nicht durch die Schleierwand zu gehen.«
    »Aber Cergorn erlaubt nicht, dass die Dörfler -«
    »Ach, Cergorn kann mich mal«, fuhr Kaz empört dazwischen. »Er ist nicht mehr verantwortlich. Um Himmels willen, Veldan, diese Frau hat Essen! Nimm sie mit. Und du hast vergessen zu fragen, ob sie auch ein Frühstück für mich hat.«
    Veldan ergab sich lachend. »Also gut«, sagte sie laut zu den beiden. »Es wird eine schöne Erleichterung sein, zur Abwechslung mal jemanden dabei zu haben, der kochen kann.«
    Die Gastwirtin schmunzelte. »Ich wusste, dass du zur Vernunft kommst.«
    Veldan überließ es Ailie, den Proviant fertig einzupacken und ging ihrerseits ein paar Dinge zusammenraffen. Nach einer Katzenwäsche und einem schnellen Kleiderwechsel fühlte sie sich schon besser, dennoch musste sie immerzu wehmütig an ein heißes Bad und ein weiches warmes Bett denken. Sie unterdrückte ein Gähnen und klatschte sich kaltes Wasser ins Gesicht. »Du kannst auf dem Boot schlafen«, sagte sie zu sich. »Wenn wir erst einmal unterwegs sind, haben wir jede Menge Zeit.«
    In diesem Moment hörte sie Stimmen. »Schleimbeutel ist da«, setzte Kaz sie in Kenntnis, aber ihr fiel auf, dass das übliche Gift aus seiner Stimme verschwunden war. Veldan war so klug, nichts darauf zu sagen, und eilte in die Küche, wo Ailie Elion schon als Packpferd einspannte und ihm ihre Bündelsammlung auflud.
    »Was nimmst du da alles mit?«, grummelte Elion. »Die Gerätschaften des Gasthauses?« Er wandte sich von ihr ab und sah zu Veldan hinüber, und eine schwache Falte erschien zwischen seinen Brauen. »Ist das klug?«, fragte er in der wortlosen Verständigungsweise der Wissenshüter.
    Sie antwortete auf gleichem Wege und zuckte sacht die Schultern. »Was soll es schaden? Wie Ailie sogleich herausgestellt hat, ist das keiner von unseren üblichen Einsätzen.« Sie lächelte verschlagen. »Und da sie so gut mit Zavahl umgehen kann, sollte es ein großer Vorteil für uns sein, sie dabei zu haben.«
    »Daran hatte ich nicht gedacht, aber du hast Recht.« Ailie zu Liebe fügte er laut hinzu: »Dann lasst uns aufbrechen, bevor ich unter dem Gewicht des Gepäcks zusammenbreche.«
    Sie marschierten durch den Wald zum Fuß des Hügels und wandten sich nach rechts, um dem Fluss talauswärts zu folgen. Sobald sie die Siedlung hinter sich gelassen hatten, weitete sich das Tal. Abgeerntete Felder und grüne Wiesen lösten den glänzenden See ab. Weiter zum Talausgang hin weideten Kühe und Schafe friedlich in der kühlen Herbstsonne, doch zunächst kamen unweit der Siedlung eine Reihe ordentlich gepflegter Ställe und Scheunen, und auf den umliegenden Koppeln standen Pferde. Sie hoben anmutig die Köpfe, als sich die Wanderer näherten. Im Gegensatz zu den Pferden in anderen Reichen waren sie an die Gegenwart eines Feuerdrachen gewöhnt und scheuten nicht. Sie schienen zu spüren, dass er sie nicht fressen durfte, dennoch sahen sie immer wie gebannt zu ihm hin.
    Die Nähe von so viel Futter weckte bei dem Feuerdrachen in der Tat einen unbändigen Hunger, darum entschloss er sich, draußen zu warten, solange sich die anderen in den Ställen aufhielten. Als die Gefährten über den sauber gefegten Hof gingen, begegneten sie einem stämmigen Mann mit struppigen grauen Haaren und streitlustigem Kinn. Mit einer Heugabel in der Hand tauchte er in der Stalltür auf. Als er Elion sah, zog sich sein Gesicht in die Länge, und die Faust schloss sich fest um den Schaft der Heugabel. »Nicht du schon wieder! Wie kannst du es wagen, dich hier noch einmal blicken zu lassen?«
    Der Angesprochene wich zurück und versuchte, Veldan und Ailie zwischen sich und den Stallmeister zu bringen, aber die beiden Frauen spielten nicht mit und wichen zur Seite aus, womit sie Elion seinem grausamen Schicksal überließen. »Äh … sieh mal, Harral«, nuschelte er, »tut mir wirklich Leid wegen der Braunen …«
    Harrals schwarze buschige Augenbrauen waren für drohende Blicke einzigartig wirkungsvoll. »Leid?«, brüllte er. »Es tut dir Leid? Ist das alles, was du dazu zu sagen hast? Wider besseres Wissen, aber auf Cergorns Befehl habe ich dir meine beste Stute überlassen, den Schatz meines Herzens, meinen Augenstern. Und du, du unfähiger Hanswurst, DU VERLIERST SIE EINFACH!« Er war ziegelrot im Gesicht, und ihm schwollen die Stirnadern.
    »Aber ich habe dir einen

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