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Der Schattenprinz

Der Schattenprinz

Titel: Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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schwer.«
    Der Mann beachtete sie nicht; stattdessen zog er ein Paar schwarze Handschuhe aus seinem breiten Gürtel.
    »Gestattet ihr mir, diese zu tragen?« fragte er.
    Malif nickte, und der Bastard stampfte vorwärts. Er war über zwei Meter groß und besaß einen riesigen, fuchsähnlichen Kopf. Seine mächtigen Arme endeten in gekrümmten Klauen. Ein tiefes Grollen drang aus seinem Maul, und die Lippen entblößten schimmernde Fänge.
    »Gibt es irgendwelche Regeln?« fragte der Mann.
    »Keine«, antwortete Malif.
    »Gut«, sagte der Mann und hämmerte dem Untier seine Faust ins Maul. Einer der Fangzähne brach bei dem Aufprall ab, und Blut spritzte durch die Luft. Dann sprang der Mann vor und ließ einen Hieb nach dem anderen auf den Schädel des Wesens niederregnen.
    Aber der Bastard war stark, und nach dem anfänglichen Schock brüllte er seinen Trotz hinaus und ging zum Angriff über. Eine Faust ließ seinen Kopf zurückschnellen; dann schlugen seine Klauen zu. Der Mann sprang zur Seite; seine Tunika war zerfetzt, und Blut rann aus Kratzern in seiner Brust. Die beiden Gegner umkreisten sich.
    Plötzlich machte der Bastard einen Satz, und der Mann warf sich mit den Füßen voran in die Luft, so daß seine Stiefel in das Gesicht des Ungeheuers krachten. Der Bastard ging zu Boden. Der Mann rollte sich auf die Füße und lief vor, um einen Tritt anzubringen, doch der Bastard holte mit dem Arm aus und schlug ihn zu Boden. Das Biest erhob sich zu voller Größe; dann taumelte es, die Augen rollten und die Zunge hing ihm aus dem Maul. Der Mann attackierte und landete einen Hieb auf dem Schädel des Bastards, der vornüber in den Staub des Marktplatzes fiel. Dann stand der Mann über ihm. Seine Brust wogte, und er wandte sich an den erstarrten Malif.
    »Bindet das Mädchen los!« sagte er. »Es ist vorbei.«
    »Hexerei!« rief Malif. »Du bist ein Zauberer! Du wirst mit dem Mädchen brennen. Packt ihn!«
    Zorniges Gebrüll erhob sich aus der Menge, die vorwärts stürmte.
    Ananais grinste und sprang auf die Plattform, als Malif zurückstolperte und nach seinem Schwert tastete. Ananais verpaßte ihm einen Schlag, daß er von der Empore flog. Die Wachen machten kehrt und rannten davon, und Steiger kletterte auf den Scheiterhaufen und zerschnitt mit seinem Messer die Stricke.
    »Komm schon!« rief er und zog Valtaya am Arm. »Wir müssen weg hier! Sie werden zurückkommen.«
    »Wer hat meinen Mantel?« brüllte Ananais.
    »Ich habe ihn, General«, rief ein bärtiger Veteran. Ananais wirbelte den Mantel um seine Schultern, befestigte ihn und hob dann, Ruhe gebietend, die Hände.
    »Wenn sie fragen, wer das Mädchen befreit hat, dann sagt ihnen, es war die Armee von Tenaka Khan. Sagt ihnen, der Drache ist zurückgekehrt!«
    »Hier lang, rasch!« rief Steiger und führte Val-taya in eine schmale Gasse. Ananais sprang leichtfüßig von der Plattform und folgte ihnen. Er warf noch einen Blick auf den leblosen Malif, dessen Genick grotesk verdreht war. Er muß übel gestürzt sein, dachte Ananais. Aber hätte der Sturz ihn nicht getötet, hätte das Gift diese Arbeit erledigt. Behutsam zog er die Handschuhe aus und drückte den verborgenen Knopf, so daß die Nadeln über den Knöcheln wieder bedeckt waren. Er steckte die Handschuhe in den Gürtel; dann rannte er dem Mann und dem Mädchen hinterher.
    Sie bückten sich, um durch eine Nebenpforte in einer kopfsteingepflasterten Straße zu gelangen, und Ananais fand sich in einem dunklen Gasthaus wieder, dessen Läden geschlossen und in dem die Stühle auf den Tischen gestapelt waren. Der Mann und das Mädchen standen an der langen Theke.
    Der Wirt, ein kleiner, dicker Mann mit beginnender Glatze, goß Wein in irdene Becher. Er blickte auf, und Ananais trat aus den Schatten. Die Karaffe entglitt seinen zitternden Fingern.
    Steiger fuhr herum; in seinen Augen stand Angst.
    »Ach, du bist es!« sagte er. »Du bewegst dich sehr leise für deine Größe. Schon gut, Larcas, das ist der Mann, der Valtaya gerettet hat.«
    »Freue mich, dich kennenzulernen«, sagte der Wirt. »Was zu trinken?«
    »Ja, danke.«
    »Die Welt ist verrückt geworden«, sagte Larcas. »Wißt ihr, in den ersten fünf Jahren, da ich diese Schänke führte, gab es keinen einzigen Mord. Jedermann hatte wenigstens ein bißchen Geld. Damals gab es viel Freude. Die Welt ist verrückt geworden.«
    Er goß Wein für Ananais ein und füllte dann seinen eigenen Becher nach, den er auf einen Zug leerte. »Verrückt! Ich

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