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Der Schattenprinz

Der Schattenprinz

Titel: Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Delnoch-Krieger bereit, die auf den Befehl warteten, loszustürzen. Ananais zerrte Breight auf die Füße und bahnte sich einen Weg nach vorn.
    »Befiehl deinen Männern, die Waffen niederzulegen, oder ich schneide dir die Kehle durch«, zischte er.
    »Ja, ja«, wimmerte der Graubart und hob die Hände. »Männer Ceskas, legt eure Waffen nieder. Mein Leben ist zu kostbar, als daß es so weggeworfen werden dürfte. Laßt sie gehen, ich befehle es euch!«
    Ein dunkler Templer trat vor. »Du bist nichts wert, alter Mann! Gar nichts! Du hattest eine Aufgabe - nämlich diese Hunde hier zu überreden, aus diesen Bergen zu verschwinden. Du hast versagt.«
    Sein Arm holte aus; dann schwang er vor, und ein schwarzer Dolch bohrte sich in Breights Kehle. Der alte Mann taumelte und ging in die Knie. »Und jetzt ergreift sie!« rief der Templer. Die Del-noch-Krieger stürmten vor. Ananais hieb und schlug um sich, als die beiden Truppen aufeinanderprallten; er zog die Gegner an wie Licht die Motten. Sein Schwert zuckte schneller, als das Auge zu folgen vermochte. Die Legion kämpfte hart und gut, und der alte Thorn parierte und hieb gekonnt.
    Plötzlich übertönte Hufgedonner das Klirren von Stahl, und die Reihen von Delnoch gerieten ins Wanken, als sie sich umdrehten und sahen, wie sich ein frischer Trupp in den Kampf stürzte.
    Galands Gruppe traf den Rücken der Delnoch-männer wie ein Hammerschlag und trieb den Feind auseinander. Als Ananais vorstürzte, während er seinen Männern befahl, ihm zu folgen, traf ihn ein Schwert in die Seite. Er stöhnte und wehrte rückhändig einen weiteren Hieb ab, daß es den Angreifer von den Beinen riß. Decado trieb sein Pferd zu Ananais, den linken Arm ausstreckend. Ananais packte ihn und schwang sich hinter dem Priester in den Sattel. Andere Männer der Legion taten es ihm gleich, und die Skoda-Krieger galoppierten aus dem Lager. Ananais warf einen Blick zurück, um zu sehen, wo Thorn blieb. Er sah, daß Thorn sich an Galand klammerte.
    »Wirklich ein zäher alter Bursche!« sagte Ana-nais.
    Decado sagte nichts. Er hatte gerade einen Bericht von Balan erhalten, dessen Aufgabe es war, die Lage in Drenan zu erkunden, um die Bewegungen von Ceskas Hauptarmee zu studieren. Die Nachrichten waren nicht gut.
    Ceska hatte keine Zeit verschwendet.
    Die Bastarde waren bereits in Marsch gesetzt, und es gab keine Möglichkeit, daß Tenaka Khan rechtzeitig mit einer Nadirarmee eintreffen würde, um sie aufzuhalten.
    Balan zufolge würde die Armee in vier Tagen ihr Lager in den Tälern Skodas aufschlagen.
    Tenaka Khan konnte nur noch eins tun: sie rächen. Denn keine Macht der Welt konnte die We-rungeheuer Ceskas aufhalten.
    Ananais ritt aufrecht sitzend in die Stadt, obwohl die Müdigkeit wie ein Fels auf ihm lastete. Er hatte einen Tag und zwei Nächte mit seinen Unteroffizieren verbracht und sie über Ceskas Blitzmarsch informiert. Viele andere Führer hätten diese Bedrohung verschwiegen, aus Angst vor Desertatio-nen und dem Verlust an Moral, doch Ananais hatte sich nie so verhalten. Männer, die jede Nacht auf den Tod warteten, hatten ein Recht zu erfahren, was ihnen bevorstand.
    Aber jetzt war er müde.
    Die Stadt war ruhig, denn der Morgen war erst zwei Stunden alt. Doch selbst jetzt schon spielten vereinzelt Kinder auf den Straßen, die innehielten, als Schwarzmaske vorbeiritt. Sein Pferd rutschte um ein Haar auf dem glatten Pflaster aus, und Ananais zog seinen Kopf hoch und tätschelte ihm den Hals.
    »Fast so müde wie ich, was, alter Junge?«
    Ein alter Mann, dicklich und mit beginnender Glatze, trat aus einem Garten rechts vor ihm. Sein Gesicht war zorngerötet.
    »Du!« rief er. Ananais zügelte sein Pferd, und der alte Mann ging auf ihn zu. Hinter ihm drängelten sich etwa zwanzig Kinder.
    »Hast du mir etwas zu sagen, mein Freund?«
    »Ich bin nicht dein Freund, du Schlächter! Ich wollte nur, daß du diese Kinder siehst.«
    »Jetzt habe ich sie gesehen. Es sind gute Kinder.«
    »Gut, nicht wahr? Ihre Eltern waren auch gut, aber jetzt verfaulen sie im Teufelsgrinsen. Und wofür? Damit du mit deinem blanken Schwert spielen kannst!«
    »Ist das alles?«
    »Nein, verflucht noch mal! Was geschieht mit diesen Kindern, wenn die Bastarde kommen? Ich war früher Soldat, und ich weiß, daß ihr diese Höllenbrut nicht aufhalten könnt - sie werden in die Stadt kommen und alles umbringen, was lebt. Was wird dann aus diesen Kindern?«
    Ananais stieß seinem Pferd die Fersen in die Flanken, damit es

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