Der Schatz der Wikinger - Die Zeitdetektive ; 7
Blick mit ihren Freunden, dann sagte sie: „Zwei Männern aus Haithabu, Raven und Gunbjörn, muss hier in der Nähe etwas Furchtbares zugestoßen sein. Hast du davon gehört?“
„Ja und nein“, entgegnete Rota. „Ein Nachbar fand vor kurzem einen Mann am Ufer. Der Mann war völlig verwirrt, er konnte noch nicht einmal seinen Namen sagen. Er hatte ein Wams an, wie es die Männer von Haithabu gern tragen. Also brachten wir ihn nach Haithabu. Dort kannte man ihn. Aber einen zweiten Mann haben wir nicht gefunden.“
„Also fehlt von Gunbjörn weiterhin jede Spur“, sagte Leon nachdenklich.
Rota erhob sich. „Ich muss kurz raus. Es dämmert bereits und mein Vater kommt sicher gleich zurück. Er erwartet, dass ich ihm helfe. Bis später!“
„Trolle – von wegen!“, rief Kim, als sie unter sich waren. „Das waren Krieger, die sich verkleidet haben!“
„Ganz sicher!“, stimmte Julian ihr zu. „Ich habe einem von ihnen in die Hand gebissen. Der Kerl trug einen Ring! Und Trolle stehen bestimmt nicht auf Schmuck!“
Kim stand auf und wanderte in der Kate auf und ab. „Wir müssen etwas unternehmen, Jungs.“
„Aber bitte nicht sofort.“ Julian stöhnte. „Ich habe immer noch schreckliche Kopfschmerzen und bestimmt auch noch Fieber.“
„Okay.“ Kims Augen blitzten. „Wir warten, bis wir alle wieder richtig fit sind. Dann werden wir am anderen Ufer der Schlei ermitteln!“
Eine halbe Stunde später kamen Rota und ihr Vater zurück. Die Freunde bedankten sich bei den beiden noch einmal für ihre Rettung.
Fargrim war ein wortkarger, gedrungener Mann. Er murmelte etwas davon, dass sich die Kinder lieber bei den Göttern bedanken sollten. Dann machte er sich an der Feuerstelle zu schaffen.
„Mein Vater kocht ganz hervorragend“, sagte Rota, als sie die überraschten Blicke der Freunde bemerkte. „Mutter starb bei meiner Geburt“, fügte sie bedrückt hinzu und wechselte das Thema. „Und jetzt helft mir beim Pilzeschneiden.“
Eine weitere halbe Stunde später hockten sie auf Fellen vor dem Feuer und aßen. Kim war so ausgehungert, dass sie sogar etwas von den Flussbarschen herunterbrachte.
„Morgen bringe ich euch nach Haithabu“, sagte Fargrim. „Ich habe heute einen guten Fang gemacht. Vielleicht kann ich die Barsche eintauschen.“
Die Prophezeiung
Die Prophezeiung
Im ersten Morgengrauen des nächsten Tages legte das Boot ab. Der Nebel war verschwunden, eine blasse Sonne eroberte den Himmel. Fargrim ruderte ein Stück vom Ufer weg, dann setzte er das Segel.
Auf dem Steg vor Fargrims Haus stand Rota. Julian winkte ihr zu, und das Mädchen hob kurz die Hand, eine schüchterne Geste.
Julian wurde traurig. Mit einem Mal wünschte er sich nichts sehnlicher, als hier an diesem Ort zu bleiben.
„Du kannst den Arm jetzt wieder runternehmen. Rota sieht uns nicht mehr“, sagte Kim mit einem feinen Lächeln.
Julian fuhr herum und errötete. „Was?“ Dann starrte er wieder auf die Stelle, wo gerade noch die Fischerhütte gewesen war. Kim hatte Recht. Die Kate war nun verschwunden.
„Wir sollten froh sein, wieder nach Haithabu zurückzukehren“, sagte Kim jetzt, als habe sie Julians Gedanken gelesen.
Julian erwiderte nichts.
„In Haithabu ist es viel sicherer als hier“, fuhr Kim fort.
„Vielleicht“, erwiderte Julian. „Aber ich habe Angst vor dem, was uns dort erwartet.“
„Wie meinst du das?“
„Wir wissen nichts über das Schicksal von Tjorgi, Leif und Erik. Vielleicht sind sie alle tot.“
Nachdenklich nickte Kim. Dann erwiderte sie zuversichtlich: „Sie werden es schon geschafft haben. Uns ist das doch auch geglückt. Außerdem hat Erik das magische Schwert dabeigehabt. Womöglich hat es sie alle beschützt.“
Das kleine Fischerboot glitt zwischen den Wachtürmen hindurch in den Hafen von Haithabu.
„He, seht mal den Jungen da vorn!“, rief Leon. „Das ist Tjorgi!“
Jetzt erkannten auch Kim und Julian den jungen Wikinger, der auf einem der Anleger stand und sich mit einem Mann unterhielt. Außer sich vor Freude brüllten die Freunde Tjorgis Namen. Als der Junge sie erblickte, begann er zu winken.
Wenig später legte das Fischerboot an. Die Freunde verabschiedeten sich von Fargrim und fielen Tjorgi in die Arme. Dann löcherte der Wikingerjunge sie mit vielen Fragen. Geduldig berichteten Kim, Julian und Leon von ihrer wundersamen Rettung. Anschließend musste Tjorgi ihnen erzählen, wie er den Überfall auf der Schlei überstanden hatte.
„Es war gar
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