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Der Schatz im Silbersee

Der Schatz im Silbersee

Titel: Der Schatz im Silbersee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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ganz denselben Vorschlag machen wollte. Bist du einverstanden, alter Uncle?«
    Der Steife machte eine theatralische Armbewegung und antwortete: »Jawohl, sie werden eingeschlossen - und miteinander totgeschossen!«
    »Gut, so bleibe ich hier, um sie, sobald sie kommen, anzureden. Der Mylord geht nach rechts; du wendest dich links, und der Häuptling postiert sich auf den vorstehenden Hügel.
    Auf diese Weise bekommen wir sie zwischen uns, und ob wir sie töten oder nicht, das soll ganz darauf ankommen, wie sie sich verhalten.«
    »Nicht töten!« meinte der Lord.
    »Ganz recht, Sir! Auch ich bin dagegen, aber diese Schurken verdienen eigentlich keine Nachsicht, und wenn wir sie schonen, was thun wir dann mit ihnen? Können wir sie mit uns schleppen? Unmöglich! Und lassen wir ihnen die Freiheit, so verraten sie uns. Ich werde so laut mit ihnen reden, daß Ihr jedes Wort hört, dann wißt Ihr, was zu thun ist. Schieße ich einen über den Haufen, so ist das ein sicheres Zeichen, daß Ihr auf die andern schießen sollt. Entkommen darf keiner. Denkt daran, daß sie acht Osagen getötet haben, ohne von diesen vorher feindlich behandelt worden zu sein! Und nun vorwärts, Mesch'schurs; ich denke, daß wir nicht länger zögern dürfen.«
    Er stieg den nächsten Wellenberg empor und legte sich da, wo er vorher mit dem Engländer den Indianer beobachtet hatte, in das Gras. Die drei andern verschwanden zu beiden Seiten in den Wellenthälern. Die Pferde blieben da, wo sie gestanden hatten. Der Lord hatte sein Fernrohr mitgenommen.
    Es verging wohl eine Viertelstunde, ohne daß die Annäherung eines menschlichen Wesens zu bemerken war. Der Wächter, welchem der Häuptling entkommen war, mußte sehr nachlässig gewesen sein und die Flucht desselben spät entdeckt haben.
    Dann war von dem Hügel, auf welchem sich der Engländer befand, der laute Ruf zu hören: »Aufgepaßt, sie kommen!«
    »Still!« warnte der Buckelige etwas weniger laut.
    »Pshaw! Sie können es nicht hören, sind fast noch eine Meile entfernt.«
    »Wo?«
    »Geradeaus nach Ost. Habe durch das Rohr zwei Kerls gesehen, welche auf einem Hügel standen und herwärts schauten, ob der Häuptling zu sehen sei. Haben jedenfalls die Pferde unten stehen gehabt.«
    »So paßt doppelt scharf auf, und schont die Pferde; wir brauchen sie!«
    Es verging wieder einige Zeit; dann hörte man den Hufschlag nahender Tiere. Im Wellenthal, das vor dem Buckeligen lag, wurden zwei nebeneinander reitende Männer sichtbar; sie waren sehr gut bewaffnet und beritten und hielten die Augen scharf auf die Fährte des Häuptlings, welcher sie folgten, gerichtet. Gleich hinter ihnen erschienen noch zwei und dann noch einer; es waren also fünf Verfolger. Als sie die Mitte des Wellenthales erreicht hatten, und sich also zwischen den vier Versteckten befanden, rief Bill ihnen zu: »Stop, Mesch'schurs!
    Keinen Schritt weiter, oder ihr hört meine Büchse reden!«
    Sie hielten überrascht an und schauten nach oben, ohne aber jemand zu erblicken, da der Buckelige im tiefen Grase lag.
    Doch gehorchten sie seinem Befehle, und der Vorderste antwortete. »Alle Teufel! Was gibt es denn hier für einen heimlichen Wegelagerer? Zeigt Euch uns doch, und sagt, welches Recht Ihr habt, uns anzuhalten!«
    »Das Recht eines jeden Jägers, welchem Fremde begegnen.«
    »Wir sind auch Jäger. Seid Ihr ein ehrlicher Kerl, so laßt Euch sehen!«
    Die fünf Tramps hatten ihre Gewehre zur Hand genommen, sie sahen keineswegs friedlich aus, dennoch antwortete der Kleine:
    »Ich bin ein ehrlicher Mann und kann mich wohl sehen lassen.
    Da habt ihr mich!«
    Er sprang auf, so daß sie seine ganze Gestalt sehen konnten, hielt aber sein Auge so scharf auf sie gerichtet, daß ihm nicht die geringste ihrer Bewegungen entgehen konnte.
    »Zounds!« rief einer von ihnen. »Irre ich mich nicht, so ist das der Humply-Bill!«
    »So werde ich allerdings genannt.«
    »Dann ist auch der Gunstick-Uncle in der Nähe; denn diese beiden trennen sich nie!«
    »Kennt Ihr uns denn?«
    »Will's meinen; habe von früher her ein Wort mit Euch zu reden!«
    »Ich kenne Euch aber nicht!«
    »Möglich, denn Ihr habt mich bloß von weitem gesehen. Boys, dieser Kerl ist uns im Wege; ich glaube gar, er hat mit dem Roten gemeinschaftliche Sache gemacht. Holen wir ihn von da oben herunter!«
    Er zielte auf den Kleinen und drückte ab. Bill sank blitzschnell, wie von der Kugel getroffen, in das Gras nieder.
    »Heigh-day, das war fein gezielt!« rief der

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