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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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löste das Verbindungstau und ruderte zu der kleinen Bucht zurück. In Sekundenschnelle sank das Boot. So sehr ich auch an den Fesseln zerrte, sie lösten sich keinen Millimeter.
»O Harrison!«, schrie ich in den Sturm hinaus. Das Wasser hatte bereits meine Brust erreicht, die Kälte nahm mir schier den Atem. Irgendwann hatte ich einmal gelesen, dass man im Moment des Ertrinkens sein ganzes Leben vor sich sieht. Ich sah jedoch nur eines vor mir: Harrisons Gesicht! Hörte seine Stimme, die voller Angst meinen Namen rief. Irgendwo meinte ich ein Geräusch, einem Pistolenschuss ähnlich, zu vernehmen. Vielleicht hatte ich mich auch getäuscht. Dann tauchte ich in die eisigen Fluten ein. Mein rechtes Bein schlug an etwas, und ein unsäglicher Schmerz durchfuhr mich. Das war das Ende! Meine Sinne schwanden, kurz tauchte ich noch einmal nach oben. Instinktiv schnappte ich nach Luft, um gleich wieder zu versinken. Ich spürte einen weiteren Schlag, und irgendetwas stieß mich nach oben. In diesem Moment wusste ich, dass ich tot war, denn ich sah Harrison vor mir.
»Lucille! Mein Liebes! Halte durch!«
Harrison, wollte ich flüstern, schluckte dabei wieder Wasser und tauchte unter. Wenn das der Tod war, wenn ich jetzt ein letztes Mal bei Harrison sein könnte, ihn sehen und seine Stimme hören könnte, dann war er mir willkommen. Plötzlich hatte ich keine Angst mehr. Mir schwanden die Sinne, und ich versank in die erlösende Dunkelheit.

11. KAPITEL
    Wenn man jung und gesund ist, macht man sich keine Gedanken, was einen nach dem Tod erwartet. Meine Kindheit und Jugend war von den Predigten Hochwürden Dickens’ über Himmel und Hölle geprägt. Selbstverständlich hatte ich immer gedacht, ganz bestimmt zu den Engeln in den Himmel zu kommen. Jetzt jedoch war mir unerträglich heiß, und mein ganzer Körper schmerzte, als sei er auf einen Mühlstein gespannt, der mit mir über einen unebenen Weg rumpelte. Flammen griffen von allen Seiten nach mir, offenbar war ich doch in der Hölle gelandet. Ich versuchte, meine Hände zu bewegen, konnte sie aber nicht spüren. Flatternd öffnete ich die Augen, schloss sie aber vor dem grellen Licht sofort wieder. Nun war ich sicher, dass der Teufel meine Seele zu sich genommen hatte.
»Sie kommt zu sich!«
Flüsternde Stimmen waren um mich herum. Etwas Kühles griff an meinen Nacken und setzte einen Becher an meine Lippen. Ich wollte nicht schlucken, aber es blieb mir keine andere Wahl. Bitter und scharf rann mir eine Flüssigkeit durch die Kehle.
»Sie wird gleich wieder schlafen«, hörte ich eine weibliche Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkam. Sie klang wie die der alten Maggie Baldwin. Folglich war sie doch eine Hexe gewesen, warum sonst sollte auch sie in der Hölle sein? Nun fuhr der Teufel mit seinem Werk fort, und ein furchtbarer Schmerz peinigte mein rechtes Bein. Ich wollte schreien, brachte aber nicht mehr als ein Krächzen hervor.
»Sscht! Es ist bald vorbei!«
Plötzlich meinte ich zu schweben, und dann wusste ich nichts mehr.
Als ich das nächste Mal erwachte, saß tatsächlich Maggie Baldwin an meinem Bett. Obwohl ich immer noch Schmerzen hatte und mich schwach fühlte, wusste ich instinktiv, dass ich nicht tot war. Meine Augen funktionierten wieder so weit, dass ich erkannte, dass ich in meinem Zimmer in Cromdale House lag. Die Alte lächelte mich aus zahnlosem Mund beinahe zärtlich an.
»Hallo, Mylady! Schön, dass Sie wieder bei uns sind.«
Ich versuchte, mich aufzurichten, doch der Schmerz in meinem Bein war so stark, dass ich mich mit einem Schrei wieder in die Kissen fallen ließ. Maggies Hand drückte leicht auf meine Schulter.
»Sie müssen ruhig liegen bleiben, Mylady. Es kommt alles wieder in Ordnung, aber wir brauchen Geduld.«
»Was ... ist ... geschehen ...?«
Sie legte ihren knochigen Finger auf die schmalen Lippen.
»Pst! Sie brauchen jetzt Ruhe, dann werden Sie alles erfahren. Hier, trinken Sie das, es wird Ihnen gut tun.«
Dieses Mal war das Getränk nicht bitter, aber es schmeckte stark nach Whisky. Tatsächlich fühlte ich mich danach sehr müde und versank in einen traumlosen Schlaf.
     
    Erst vier Tage später war ich in der Verfassung, meine Umgebung klar wahrzunehmen. Ich erfuhr, dass ich bereits seit zehn Tagen hier lag und dass alle um mein Leben gebangt hatten. Jetzt war ich über den Berg. Neben Maggie Baldwin kam auch Dr. Craig, der mein bandagiertes Bein abtastete. Es schmerzte immer noch, aber es war inzwischen erträglich. Zu meinem

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