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Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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Augen flehten um Verzeihung. Kann jemand mein Glücksgefühl nachempfinden, als Harrison sagte:
»Ich denke, wir sollten es noch einmal miteinander versuchen. Aber überlege es dir im letzten Augenblick nicht wieder anders, hörst du?« Nun zwinkerte er lustig mit den Augen, der sentimentale Moment war vorüber. Ohne Rücksicht auf mein schmerzendes Bein warf ich mich in seine Arme.
»Wir haben so viel Zeit vergeudet. Ach, Harrison, wieso misstrauen wir so oft den Menschen, die wir eigentlich lieben? Warum suchen wir bei ihnen nach Fehlern, anstatt sie einfach so zu akzeptieren, wie sie nun mal sind?«
»Du hattest nicht gerade eine gute Meinung von mir, du hast geglaubt, ich wolle dich nur heiraten, um Cromdale zu bekommen.«
»Ja, ich dachte, du hast es auf den legendären Schatz abgesehen. Wie du sicher inzwischen weißt, ist er so gut wie nichts wert.«
Sanft strichen seine Hände über mein Haar, dazwischen hauchte er leichte Küsse auf meinen Scheitel.
»Zwei Tage vor unserem schrecklichen Streit erzählte mir Violet von dem Gerücht um den Schatz. Glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass ich vorher wirklich nie etwas davon gehört habe? Tja, und was ich im Keller gemacht habe, weißt du inzwischen auch. Ich war wirklich kein Engel, aber ich gelobe Besserung.«
Ich versicherte, dass ich ihm glaubte und dass nie wieder etwas unausgesprochen zwischen uns stehen dürfe.
»Nie wieder, geliebter Schatz!«
Bei dem folgenden Kuss vergaß ich sämtliche Schmerzen.
     
    Wegen der Beinverletzung musste ich noch sechs Wochen das Bett hüten. Die Untätigkeit war beinahe unerträglich, und ich war bestimmt keine leicht zu betreuende Patientin. Täglich kam Maggie Baldwin zu mir und massierte mit wohlriechenden Mixturen das Bein. Es war ein angenehmes Gefühl, einzig ihre gemurmelten, für mich unverständlichen gälischen Sprüche bereiteten mir etwas Unbehagen. Nach allem, was ich erlebt hatte, war ich nämlich nicht mehr völlig davon überzeugt, dass es sich nicht doch um Zaubersprüche handelte. Ich war glücklich, als ich endlich aufstehen und an zwei Krücken durch das Haus humpeln durfte. Jetzt begannen sämtliche Nachbarn, mir nach und nach ihre Aufwartung zu machen, und alle versicherten mir, wie froh sie wären, dass mein schreckliches Erlebnis einen so guten Ausgang genommen hatte. An einem Nachmittag führte ich auch ein langes Gespräch mit James Grindle. Er bot mir erneut seine Freundschaft an und sagte, er habe eingesehen, dass mein Glück an der Seite von Harrison MacGinny liege.
»Manchmal erscheint es uns unverständlich, warum sich jemand gerade zu einer bestimmten Person hingezogen fühlt. Aber ich habe erkannt, dass du ohne Harrison nur ein halber Mensch bist, darum wünsche ich dir alles Glück der Welt, Lucille«, sagte er zum Abschied.
Ein Tag, den ich niemals vergessen werde, war der, als Dr. Craig meinte, ich könnte mein Bein jetzt ohne den lästigen Stock belasten. Harrison war bei mir, als ich aufstand und langsam durch das Zimmer ging. Ich verspürte zwar noch ein leichtes Ziehen im Unterschenkel, aber es war kaum der Rede wert. Plötzlich sah ich, wie Harrison mich fassungslos anstarrte.
»Komm auf mich zu, Lucille«, flüsterte er heiser und streckte die Arme aus. »Komm ganz langsam zu mir!«
Ich tat es, dann forderte er mich auf, zum Fenster zurückzugehen.
»Was ist los, Harrison?«
»Du meine Güte, Lucille! Merkst du es nicht selbst?« In seinen Augen standen Tränen, es gab keinen Zweifel, er weinte. »Du hinkst nicht mehr! Lucille, es ist nichts mehr zu bemerken!«
Erstaunt blickte ich an mir herunter. Natürlich sah ich nichts, doch dann trat ich auf den Gang hinaus und ging ein paar Mal auf und ab. Harrison hatte Recht! Ich zog mein Bein nicht mehr nach, sondern lief so gerade und sicher wie alle anderen Menschen auch.
»Wie ist das möglich?«, flüsterte ich und schmiegte mich an Harrisons Brust.
Von Dr. Craig kam die Aufklärung. Nach meinem ersten Unfall war der Bruch nicht sorgsam genug eingerichtet worden, so dass die zwei Knochen in einem flachen Winkel schräg zusammenwuchsen. Dadurch war es zu der Beinverkürzung gekommen. Als ich nun unter Wasser an den Felsen geschleudert wurde, waren die Knochen an genau der gleichen Stelle erneut gebrochen. Zwischenzeitlich hatte die Medizin erhebliche Fortschritte gemacht, und Dr. Craig hatte erkannt, dass er das Bein strecken musste, was aber nicht ohne erhebliche Schmerzen zu machen war, wie ich mich deutlich erinnerte. Von Maggie

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