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Der Schatz in der Drachenhöhle

Der Schatz in der Drachenhöhle

Titel: Der Schatz in der Drachenhöhle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Aufregung hatten ihn fest im
Griff. Seine Freunde merkten es daran, daß er wie wild die Gläser seiner
Nickelbrille am Ärmel polierte.
    „Hallo!“ rief er. „Bin startklar. Und
zu jeder Schandtat bereit.“
    Er begrüßte Georg. Inzwischen war Karls
Vater, Professor Vierstein, mit dem Gepäck seines Sohnes und einem großen
Ballen gummiartiger Stoffe angelegt. Karls Mutter trug eine mittelgroße
Blechkiste.
    Nach der allgemeinen Begrüßung wurden
Karls Sachen in einen der Packsäcke gestopft. Der Ballen bestand aus vier alten
Bundeswehr-Schlafsäcken und Isoliermatten gegen kühlen und harten Boden.
    Karl oblag auch die verantwortungsvolle
Aufgabe, für die Vollständigkeit der Checkliste (Überprüfungsliste) zu
sorgen.
    Er deutete auf die Blechkiste und
schnurrte herunter — was aufgrund seines Gedächtnisses niemanden wunderte: „Alles
komplett: Spitzenbeutel Bug, Spitzenbeutel Heck, Schwamm zum Trockenlegen des
Bootes, Treidelleine, Reparaturzeug, Taschenmesser, Mittel gegen Mücken,
Sonnenschutz, Hirschtalg gegen Blasen, Fahrtenbuch, Flußführer, Karten der
angrenzenden Gebiete, Toilettenpapier, Taschenlampe, Alufolie, Kerzen,
Sturmstreichhölzer, Wassersack, Klappspaten.“
    „Mann, muß die Kiste schwer sein!“ rief
Tarzan. Er sprang zu Frau Vierstein und nahm sie ihr ab.
    „Seid vorsichtig, Kinder!“ ermahnte
sie. „Ach, wenn ihr doch nur erst zurück wärt.“
    Karl verabschiedete sich von seinen
Eltern. Frau Vierstein schneuzte sich und flüsterte Tarzan zu: „Nicht wahr, du
paßt auf ihn auf?“
    „Karl ist doch die Verläßlichkeit in
Person“, erwiderte er verdutzt. „Und Sie wissen ja: Die TKKG-Bande hält eisern
zusammen. Egal, was passiert.“
    Der Jaguar füllte sich. Und weiter ging
es. Die Viersteins winkten. Der Wagen fuhr in Richtung Altstadt. Karl schlug
vor, die Uhren zu vergleichen und die Zeit auf die Viertelminute genau
abzustimmen. Das taten die drei dann, obwohl weder Tarzan noch Klößchen
begriffen, wozu das gut sein sollte.
    Bei den Glockners angekommen, stand die
Sonne schon hoch, und die Luft war trocken und heiß.
    Gaby kam aufgeregt aus dem Haus, machte
sofort kehrt, um zurückzulaufen, besann sich aber, begrüßte erst alle und war
ganz blaß vor Reisefieber. Sie trug blaue Shorts, Tennisschuhe und ein weißes
T-Shirt. Das goldblonde Haar war zum Pferdeschwanz zusammengebunden, die
Ponyfransen hatte sie ausnahmsweise mal auf Vorrat gekürzt.
    „Kein Auge habe ich diese Nacht
zugemacht“, rief sie.
    „Sie hat geschlafen wie ein Murmeltier“,
sagte Kommissar Glockner, der in diesem Moment schwerbepackt aus dem Haus trat.
„Dreimal, Gaby“, er lächelte, „war ich heute nacht in deinem Zimmer. Von
Schlafstörung keine Spur.“
    „Ach, du warst sicherlich immer gerade
da, wenn mich das Sandmännchen mal übermannt hatte. Aber zwischendurch lag ich
hellwach, hörte das Schürfen des geteerten Kiels, das Klatschen der Wellen und
spürte den Wind auf der Haut.“
    „Muß ein toller Traum gewesen sein“,
lachte Tarzan.
    Gaby nahm ihren Packsack und rannte in
ihr Zimmer hinauf, um die sieben Sachen in die Gummihülle zu stopfen.
Inzwischen verstaute Kommissar Glockner den Kasten mit den Konservendosen, dem
Kocher und was sonst noch zum leiblichen Wohl gehörte. Auch Oskars
Futterbüchsen waren dabei. Seinen Napf hatte Gaby hygienisch in einem Beutel
verpackt.
    „Ich komme mit zum Fluß“, sagte Glockner.
„Dann kann ich beim Verladen helfen.“
    „Ich habe mich schon erboten“, lächelte
Georg. „Aber die Jungs wollen alles selber machen. Wegen der
Gewichtsverteilung.“
    Gaby brachte ihren Packsack — den
einzigen der vier, der nicht wie mit Kraut und Rüben gefüllt war. Frau Glockner
führte Oskar an der Leine. Der treue Vierbeiner schien zu merken, daß was
Außerordentliches bevorstand und er dabei sein durfte. Er hechelte aufgeregt,
entdeckte Tarzan, seinen besonderen Freund, und zerrte wie wild. Frau Glockner
gab die Leine frei, und Oskar rannte Tarzan fast um. Minutenlange Begrüßung
folgte. Es war immer das gleiche.
    Verabschiedung von Gabys Mutter. Glockner
stieg vorn ein. Die TKKG-Freunde samt Oskar quetschten sich in den Fond.
    Sieben TKKG-Hände winkten. Frau Glockner
winkte. Gaby hielt Oskars Vorderpfote zum Fenster raus und winkte auch mit ihr.
Dann bog der Jaguar um die Ecke, und alle wandten sich nach vom.
    „Der Wetterbericht für die nächsten
Tage ist erfreulich“, sagte Glockner. „Hochsommerliche Temperaturen. Hitze.
Allerdings

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