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Der Schatz von Blackhope Hall

Der Schatz von Blackhope Hall

Titel: Der Schatz von Blackhope Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Bündnis – Lady Alys und die Mätresse ihres Ehemanns …"
    "Um ihren Sohn zu retten, opferte sich Elwena. Darin sah sie seine einzige Chance." In Olivias Augen glänzten Tränen. "Welch einen schrecklichen Tod muss sie erlitten haben … Wie brachte sie bloß den Mut auf, die Binsen anzuzünden? Obwohl sie wusste, welche Qualen ihr drohten …"
    "Deshalb bat sie Alys, das Kästchen auf die andere Seite des Raums zu stellen, in der Hoffnung, dort würden es die Flammen nicht erreichen. Ich nehme an, sie hat alle Binsen rings um die Leiche des Soldaten und sich selbst aufgehäuft. Sonst hätte das Feuer die Kassette und den Inhalt beschädigt."
    "Aber der Rosenkranz in ihrer Hand blieb unversehrt." Verblüfft betrachtete Olivia die goldenen Perlen zwischen ihren Fingern, und Stephen folgte ihrem Blick.
    "Dafür finde ich nur eine einzige Erklärung."
    "Ein Wunder?" fragte sie.
    Mit ihren Gedanken immer noch in der Vergangenheit, hörten sie nicht, wie die Tür langsam und vorsichtig geöffnet wurde. Gar nichts vernahmen sie – bis eine unheimliche Stimme erklang. "Elende Dirne! Hurenbock!"
    Ehe sich Stephen umdrehen konnte, prallte etwas Hartes gegen seinen Rücken, und er sank auf die Knie. Olivia sprang aus dem Sessel. Entsetzt starrte sie in das verzerrte Gesicht der Frau, die sie als Irina oder Irene Valenskaya kannte.
    Doch es war nicht Irene – ihre Gestalt, ihr Haar und ihre Kleidung hatten sich nicht verändert, aber in einer gespenstischen Fratze funkelten die eiskalten Augen einer Fremden.
    Und aus Stephens Rücken ragte der Griff des Messers, das sie zwischen seine Rippen gestoßen hatte.
    Verzweifelt begann Olivia zu schreien.
    Im nächsten Moment stürzte sich Irene auf sie, packte sie an den Schultern und stieß sie zur offenen Tür der Geheimkammer. Olivia strauchelte, fiel zu Boden, und ihre Gegnerin warf sich auf sie, umklammerte ihren Hals und versuchte sie zu erwürgen.
    Von Todesangst erfasst, schlug Olivia mit einer Faust, die immer noch der Rosenkranz umschlang, nach ihr und traf ihre Wange. Da lockerte sich der Griff der Furie. Olivia riss sich vollends los und rutschte nach hinten, um Irenes tastenden Händen zu entrinnen.
    Irgendwie gelang es ihr, sich auf die Knie zu erheben. Aber die wütende Frau streckte sie erneut nieder. Ineinander verkeilt, rollten sie über den Boden, bekämpften sich mit Fußtritten, Krallen und Zähnen.
    Die Klinge immer noch im Rücken, kam Stephen mühsam auf die Beine und wankte zu ihnen. Er packte Irenes Handgelenk und zerrte sie hoch.
    Während Olivia aufstand, rammte Irene mit der Kraft des Wahnsinns eine Faust in Stephens Magen, und er taumelte zurück. Sie befreite sich von seinen Fingern, nahm die Schatulle vom Bett und schmetterte sie gegen seine Schläfe. Entkräftet wankte er zur Seite und brach zusammen.
    Das Kästchen immer noch in den Händen, attackierte Irene wieder Olivia, und beide stolperten in die Geheimkammer. Die Kassette entglitt der Besessenen, landete am Boden, und die Juwelen quollen heraus.
    Mit jener heiseren, tiefen Stimme, die sich vor einigen Tagen aus Howard Babingtons Kehle gerungen hatte, schrie Irene: "Mein Eigentum! Was mir gehört, werde ich besitzen, verdammte Hure!" In wildem Zorn schlug sie Olivia nieder. Dann saß sie rittlings auf ihren Hüften und würgte sie wieder.
    Vergeblich versuchte Olivia die starken Finger, die ihr die Luft abschnürten, von ihrem Hals wegzuziehen. Bald wurde ihr schwarz vor Augen, ein Rauschen erfüllte den Raum. So fest wie möglich umklammerte sie den Rosenkranz. Schmerzhaft gruben sich die ziselierten Goldperlen in ihre Handfläche.
    Und plötzlich spürte sie eine Kraft in sich, die sie nie zuvor gekannt hatte. Ein Fausthieb, auf das Kinn ihrer Feindin gezielt, verhalf ihr zur Freiheit. Irene rollte seitwärts, und Olivia richtete sich auf. "Nein, ich bin nicht Ihr Eigentum!" Metall streifte ihre Hand, und sie umfasste den Griff eines Dolchs, der sich seltsam vertraut anfühlte. "Bei der göttlichen Ewigkeit, ich gehöre Ihnen nicht!" rief sie und stand auf.
    Ihr Arm schwang empor, und als Irene erneut zum Angriff überging, bohrte sich die Klinge in ihre Brust. Überrascht blinzelte sie, dann stieß sie einen gellenden Schrei aus. In ihren Augen spiegelte sich das Böse mehrerer Jahrhunderte wider, bevor sie zu Boden sank und ihr Leben aushauchte.
    Reglos starrte Olivia auf ihre tote Widersacherin hinab, und es dauerte einige Sekunden, bis sie aus ihrer Trance erwachte.
    "Oh Stephen …"

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