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Der Schatz von Blackhope Hall

Der Schatz von Blackhope Hall

Titel: Der Schatz von Blackhope Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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ihrer sehr fähigen Zofe zu verdanken. Außerdem stammt sie nicht aus Frankreich, sondern aus Portsmouth, wo sie im Hafenviertel aufgewachsen ist. Wenn du sie unbedingt wiedersehen willst, dann solltest du dich bald um Eintrittskarten für das Ballett bemühen."
    "Wie man sich doch täuschen kann", murmelte Charles betroffen. "Wie kommt es, dass sie mit Lord Ashwick zusammen ist?"
    Annis warf dem Cousin einen bedeutungsvollen Blick zu.
    "Nun, das hätte ich mir denken können", meinte er grinsend.
    "Natürlich kann es sein, dass er sie einem Freund zuliebe mitgenommen hat", meinte Annis. "Vor der Abreise aus London habe ich nämlich gehört, sie sei die Mätresse des Duke of Fleet. Ich habe jedoch nicht damit gerechnet, diesen Paradiesvogel hier zu sehen."
    "Du bist, wie mir scheint, über den neuesten Klatsch bestens auf dem Laufenden", erwiderte Charles amüsiert. "Hoffentlich hältst du deine neuen Schützlinge davon ab, Gerüchten zu glauben!"
    "Seit wann legst du so großen Wert auf Moral, Charles?" wunderte sich Annis und schaute auf die am Wagen vorüberziehenden, von der Nachmittagssonne beschienenen Häuser. "Oh, es ist wundervoll, wieder hier zu sein!" rief sie entzückt aus. "Zum letzten Mal war ich vor zwei Jahren in Harrogate, und auch nur sehr kurz." Sie wandte sich erneut dem Vetter zu, räusperte sich und sagte: "Ich wusste nicht, dass du den Earl of Ashwick kennst, Charles."
    "Ich bin ihm im letzten Jahr begegnet, nach dem Tod von Lord Tilney, seinem Schwager", erklärte Charles.
    "Ich hatte den Eindruck, dass zwischen euch eine gewisse Spannung besteht."
    "Ja, das stimmt", räumte Charles unbehaglich ein. "Viscount Tilney hatte geschäftlich mit Mr. Ingram zu tun. Die Transaktion war jedoch nicht erfolgreich, so dass er hohe Verbindlichkeiten hatte. Die Schuldscheine wurden dann von Mr. Ingram übernommen, und Lord Ashwick willigte ein, die Außenstände zu begleichen, damit seine Schwester, die verwitwete Viscountess, finanziell nicht in Schwierigkeiten geriet. Die Verhandlungen sind nicht immer reibungslos verlaufen."
    Samuel Ingram, Charles' wichtigster Klient, hatte den Ruf, in geschäftlichen Dingen nicht mit sich reden zu lassen. Annis konnte sich gut vorstellen, dass es jemandem wie dem Earl of Ashwick zuwider gewesen war, Schulden bei ihm zu haben. "Welcher Art war diese Transaktion?" fragte sie neugierig.
    "Eigentlich müsstest du dich erinnern, weil die Zeitungen voll davon waren", antwortete Charles. "Die 'Northern Prince', die vor eineinhalb Jahren mit Mann und Maus auf der Fahrt zu den Kolonien unterging, gehörte zu gleichen Teilen Mr. Ingram und Lord Tilney. Aufsehen hat dieses Unglück vor allem deshalb erregt, weil ein Teil der Ladung aus Goldbarren, Silbermünzen, Banknoten und anderen Wertgegenständen bestand."
    "Das Schiff war doch gewiss versichert", warf Annis ein.
    "Ja, aber Lord Tilney hatte sich finanziell derart übernommen, dass er die Einlagen nicht in voller Höhe leisten konnte. Unter normalen Umständen hätte er seine Schulden in einigen Jahren abtragen können. So jedoch beliefen sich seine Verbindlichkeiten schließlich auf dreißigtausend Pfund. Wie gesagt, Mr. Ingram hat diesen Betrag übernommen, damit Lord Tilney nicht noch weiter in die Fänge von gierigen Geldverleihern geriet."
    Annis fand es seltsam, dass Mr. Ingram sich derart großzügig verhalten hatte. "Wie generös von ihm", sagte sie trocken und wechselte das Thema. "Ist die 'Northern Prince' tatsächlich untergegangen? Oder hat Mr. Ingram dem Unglück vielleicht etwas nachgeholfen?"
    "Weder das eine noch das andere!" äußerte Charles entsetzt. "Um Himmels willen, sag so etwas nie in der Öffentlichkeit!"
    "Ich habe nicht die Absicht, Charles." Annis schüttelte den Kopf. "Ich verstehe nicht, warum du dich so aufregst. Schließlich war das nur eine Frage. Übrigens habe ich gelesen, dass es auf Mr. Ingrams Gut in Shawes gebrannt hat und man den Grund für das Entstehen des Feuers nicht kennt."
    "Es war keine Brandstiftung!" verkündete Charles heftig und schaute die Cousine scharf an. "Warum interessiert dich das so?"
    "Nun, ich weiß, dass man Drohungen gegen ihn ausgestoßen und schon früher Brände gelegt hat. Schließlich ist er in der Gegend äußerst unbeliebt."
    "Nun, ich muss zugeben, dass es der Dorfweiden wegen in Shawes zu Unruhen gekommen ist und man auch Anstoß an seinen Pachtforderungen genommen hat …"
    "So parteiisch kann nur ein Advokat reden", unterbrach Annis seufzend.
    "Ich bin

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