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Der Schatz von Blackhope Hall

Der Schatz von Blackhope Hall

Titel: Der Schatz von Blackhope Hall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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nicht behaupten. Wie geht es dir und Sibella?"
    "Sie erwartet ihr viertes Kind", erklärte Charles. "Folglich ist ihr Befinden den Umständen entsprechend. Und ich kann nicht klagen."
    "Auch du solltest bald ans Heiraten denken", meinte Annis schmunzelnd. "Findest du das nicht auch?"
    "Nein", sagte Charles auflachend. "Dafür bleibt mir noch viel Zeit. Ich schlage vor, wir fahren gleich in die Church Row", fügte er an, nahm das Gepäck an sich und reichte der Cousine den Arm. "Du hast hinreichend Zeit, dich dort einzurichten", setzte er auf dem Weg zu seiner Kutsche hinzu. "Sibella wird dich erst abends aufsuchen. Wann treffen deine Schützlinge ein?"
    "Am Freitag. Sir Robert Crossley wird seine Töchter in Begleitung von Mrs. Hardcastle herbringen. Ich hoffe, dass sie ihnen bereits etwas Schliff beigebracht hat."
    "Wie steht es um beider … hm … Mitgift?" wollte Charles wissen.
    "Jede von ihnen wird so viel Geld haben, dass sie sich halb Harrogate kaufen kann", erklärte Annis schmunzelnd. "Indes wird es bei Miss Fanny in Anbetracht ihrer schlechten Manieren nicht reichen, um einem Mann, der sich für sie interessiert, den Gedanken zu versüßen, sie zu heiraten. Zudem sieht sie nicht besonders gut aus und hat obendrein eine äußerst scharfe Zunge. Ich bin sicher, dass es mir nicht gelingen wird, einen Ehemann für sie zu finden."
    "Stell dein Licht nicht so unter den Scheffel", erwiderte Charles lächelnd. "Dein Ruf als erfolgreiche Ehestifterin ist selbst bis hierher gedrungen."
    "Nun, vielleicht schaffe ich es, Miss Fanny oder Miss Lucy an den Mann zu bringen, aber beide … nein, das glaube ich nicht. Oder suchst du zufällig eine Frau mit großer Mitgift?"
    "Nein!" antwortete Charles entschieden. "Ich habe jedoch einen Klienten, Sir Everard Doble, der sich vermählen möchte. Er ist ein anständiger, aber ziemlich langweiliger Mensch, dessen Besitz leider hoch belastet ist. Wenn du willst, stelle ich ihn deinen beiden Schützlingen vor."
    "Das ist ein guter Einfall, Charles", stimmte Annis zu. "Vielleicht hat meine Aufgabe sich dann schon zur Hälfte erledigt. Im Gegensatz zu Miss Fanny ist die jüngere Miss Lucy umgänglich, so dass ich die Hoffnung habe, einer der in der Stadt weilenden Offiziere werde Gefallen an ihr finden. Sollte ich es schaffen, beide Schwestern unter die Haube zu bringen, wenngleich wohl keine von ihnen eine exzellente Partie machen wird, dann kann ich noch einige Zeit in Starbeck bleiben. Diese Möglichkeit war der eigentliche Grund, weshalb ich Sir Roberts Auftrag überhaupt angenommen habe."
    "Über Starbeck müssen wir uns bald eingehender unterhalten, Annis. Leider muss ich dir mitteilen, dass in den vergangenen Monaten kein Pächter es dort lange ausgehalten hat und das Haus in erbärmlichem Zustand ist."
    Der Ton, in dem Charles gesprochen hatte, beunruhigte Annis. Seit dem Tod des Vaters hatte der Cousin den Besitz für sie verwaltet und ihr schon öfter vorgehalten, es sei Gefühlsduselei, Starbeck, das mehr Kosten verursachte, als es Gewinn abwarf, nicht abzustoßen. Bei ihrem schmalen Einkommen könne sie sich den Unterhalt nicht länger leisten. Da sie jedoch sehr an ihrem Heim hing, wollte sie es nicht veräußern.
    "Natürlich stehe ich dir für ein Gespräch zur Verfügung, Charles", erwiderte sie betroffen und hielt dann inne, weil ein Phaeton mit zwei Insassen viel zu schnell auf den Platz fuhr, und etliche Reisende genötigt wurden, ihm hastig auszuweichen. Die üppig gewachsene, schwarzhaarige Dame zog Annis' Blick auf sich, da sie kostspielig gekleidet war. Neugierig ließ sie den Blick über den Hof schweifen und einen Moment lang auf Charles verweilen, ehe sie die braunen Augen auf ihren Begleiter richtete, dessen Hand ergriff und sich von ihm aus der Kutsche helfen ließ.
    "Nanu, was will der Earl of Ashwick hier?" murmelte Charles.
    Annis fragte sich, ob in seiner Stimme ein neidischer oder ablehnender Unterton mitgeschwungen hatte, und blickte wieder zu Seiner Lordschaft hinüber, der mit einem Angestellten der Posthalterei sprach. Sie hatte von ihm gehört, wie wohl jeder in Londons guter Gesellschaft. Er war mit dem Duke of Fleet und dem Earl of Tallant befreundet, zwei Herren, deren Skandale den ton seit Jahren in Atem gehalten hatten. Und von Lord Ashwick hieß es, er sei wie sie der Spielleidenschaft verfallen und verkehre in recht dubiosen Kreisen. Annis hatte ihn nie kennen gelernt, wusste jedoch, dass seine Vorfahren über Generationen hinweg in

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