Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schlafende Gott

Der schlafende Gott

Titel: Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
Vom Netzwerk:
einer derart mächtigen Waffe hatte das Expeditionsschiff TELLUS keinerlei Chancen. Eine Waffe, die selbst den Energieschirm zu durchdringen vermochte, würde die Auseinandersetzung praktisch kampflos entscheiden.
    Hier verharrten seine Gedanken. Oder war sie vielleicht doch nicht so allmächtig, diese Waffe? Warum waren er und seine Techniker nicht unter ihren Einfluß gefallen? Daß die Robots mit ihren mechanischen Gehirnen nicht davon betroffen wurden, erschien ihm fast selbstverständlich, ebenso der betäubte Patient in Yangs Operationssaal. Das gleiche galt für den Mutanten mit seinem Super-Gehirn. Aber die fünf Techniker, der Cyborg/Android Kane und er … Hier stimmte ganz entschieden etwas nicht!
    »Bitte frage mich jetzt nicht nach diesen offensichtlichen Zusammenhängen, Doug«, meinte King. »Ich muß mich im Augenblick mit anderen Dingen abgeben. Wir haben einen mächtigen Gegner vor uns, und es wird selbst für mich nicht ganz einfach sein, mich mit ihm zu messen. Ich werde deine Hilfe brauchen.«
    »Was!« entfuhr es Matchett. Ein Gegner, der selbst dem schlafenden Gott Schwierigkeiten bereiten konnte? »Wo ist er? Wie sieht er aus? Worin besteht die Gefahr?« fragte er.
    »Es ist ein einzelnes Wesen«, erklärte King. »Ein überdimensionaler Computer, der etwas über die Stränge geschlagen hat. Ein größenwahnsinniges Elektronengehirn. Ich sehe nur noch nicht, wodurch es zu diesen Leistungen befähigt wurde.«
    Matchett schwieg, in ungeheurer Verblüffung. Ein Elektronengehirn? Ein planetarisches Robotgehirn?
    »Ja«, beantwortete Chester Clayton King seine unausgesprochenen Fragen. Dann klang seine Stimme plötzlich ernst und eindringlich, als er fortfuhr: »Hör mal, mein Freund. Es wird einige Schwierigkeiten geben. Unser Gegner hat noch verschiedene Dinge auf Lager, die uns ganz erheblich gefährlich werden können. Aber ich habe einen Plan. Du mußt meine Anweisungen genau befolgen. Ich will jetzt keine Fragen hören. Ich werde dir später alles erklären, aber jetzt haben wir wichtigere Dinge zu tun. Der Computer zieht uns zu sich hinunter.«
    Matchett richtete sich auf. »Okay«, sagte er entschlossen. »Wenn ich dir irgendwie helfen kann, Chet, soll es geschehen. Ich verlasse mich darauf, daß du weißt, was du tust. Aber eine einzige Frage mußt du mir freigeben.«
    »Nun?«
    Vor Matchetts innerem Auge erschien die Figur von Ursula Borowskaja.
    »Wie geht es unseren Leuten?«
    Der Mutant zögerte. Dann sagte er etwas unglücklich: »Ich weiß es nicht. Der Gegner hat sich mit einem zyklonischen Kraftfeld umgeben, das es mir unmöglich macht, irgend etwas zu erkennen. Ich kann den Schirm mit meinen Kräften nicht durchdringen. Er ist unendlich viel komplexer, als der Schutzschirm der TELLUS. Das Wesen nennt sich die Nagha. Es ist eine denkende intelligente Maschine von der Größe eines Planeten. Sie ist vernunftbegabt und logisch, unterliegt jedoch einem Wahnsinn, der keine anderen Lebensformen duldet. Aber ich glaube, daß unsere Leute noch am Leben sind. Das Computergehirn hat sie auf einen seiner Industrieplaneten geschickt, der ebenfalls unter dem Kraftfelds sind, werde ich handeln. Oder es wenigstens Grund dafür, daß wir vorläufig nichts unternehmen können. Wir müssen ihn unterlaufen. Bevor du nicht auf der Maschine gelandet bist, bin ich nicht imstande, sie zu vernichten.«
    »Landen?« echote Matchett.
    »Gewiß. Du wirst jetzt hinaufgehen und dafür sorgen, daß die Landung gelingt. Sobald wir aufgesetzt haben und nicht länger im Einflußbereich des fremden Kraftfelds sind, werde ich handeln. Oder es wenigstens versuchen …«
    »Hmm …« Matchett zögerte einen Moment, suchte nach Worten und zuckte dann die Achseln. Der schlafende Gott wußte am besten, was er tat.
    Als er durch die menschenleeren Korridore und verlassenen Aufzüge zur Kommandobrücke hinaufeilte, erkannte er, daß sich das gigantische Schiff in diesem Augenblick einer Gefahr ausgesetzt sah, die von kosmischen Ausmaßen war.
    Das Maschinenwesen mußte eine unübersehbare Horde von Raumschiffen besitzen. Es war bereits in einen anderen Weltraum eingebrochen und hatte dort Dutzende von Planeten erobert. Eines seiner Kampfschiffe war schon ins irdische Sonnensystem vorgestoßen, und wenn dem Robotgehirn kein Einhalt geboten wurde, würde die Erde eines Tages das gleiche Schicksal erleiden, dem die Sorok-Rasse entgegenging.
    Wie konnte man ihm Einhalt bieten? Wie konnte er hoffen, zusammen mit einem

Weitere Kostenlose Bücher