Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der schlagende Beweis

Der schlagende Beweis

Titel: Der schlagende Beweis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
Vom Netzwerk:
sagte Kate. »Flynn vertrat die Kläger in einer Reihe von Verfahren, in denen die Kanzlei, bei der ich arbeite, mit der Verteidigung betraut war. Wir glauben, dass Gilchrist Flynn geholfen hat, diese Fälle zu manipulieren.«
    »Und was sagt sie dazu?«, fragte Alvarez.
    »Wir hatten leider noch keine Möglichkeit, sie zu fragen«, antwortete Billie. »Sie ist an dem Tag verschwunden, an dem Flynn getötet wurde.«
    »Das spricht zweifellos dafür, dass sie schuldig ist, nicht wahr?«, sagte Alvarez.
    »Sie macht sich auf jeden Fall verdächtig.«
    »Glauben Sie, dass diese Frau etwas mit dem Mord an Gene zu tun hat?«
    »Ja, das vermuten wir«, sagte Billie. »Und deshalb sind wir hier. Kate hat eine Theorie zu der Frage, warum Mr. Arnold getötet wurde, und sie meint, mit Ihrer Hilfe könnten wir herausbekommen, ob diese Theorie stimmt.“
    Alvarez hob die H ände. »Alles, was in meiner Macht steht...«
    Kate nahm Berniers Foto aus dem Umschlag, den sie in der Hand hielt, und legte es auf den Tisch. Alvarez verriet keine Gem ütsregung, während er das Bild betrachtete. »Ist das Melissa Arnold, Genes Frau?«, fragte Kate. »Die Frau, die angeblich vor sieben Jahren entführt und ermordet wurde?«
    Alvarez nickte bed ächtig, den Blick unablässig auf das Bild gerichtet.
    »Billie und ich glauben, dass Folgendes passiert ist«, sagte Kate. »Als das FBI die Verhaftung bei der Lösegeldübergabe verpatzt hatte, konnte McCann mit der Tasche fliehen, während Lester Dobbs festgenommen wurde. Dobbs konnte mit dem Gericht einen Deal aushandeln und belastete McCann, die einzige weitere an dem Plan beteiligte Person, die er kannte. McCann wurde schnell verhaftet, aber nicht, bevor er das Geld hatte verstecken können. Ich nehme an, dass McCann Melissa das Versteck für das Lösegeld erst verraten wollte, wenn sie ihn aus dem Gefängnis geholt hatte. Außerdem bestand die Gefahr, dass er sich auf einen Deal einlassen würde, um seine eigene Haut zu retten. Das brachte Melissa auf die geniale Idee, ihre eigene Entführung vorzutäuschen.«
    Kate holte Luft.
    »Aus heutiger Sicht muss Melissa an diesem Kidnapping beteiligt gewesen sein. Als sie es inszenierte, hat sie nur fünfundsiebzigtausend Dollar anstelle der Million gefordert, die von Ihnen verlangt worden waren. Fünfundsiebzig Riesen war ein Betrag, den Gene Arnold von seiner Altersversorgung abzweigen konnte. Melissa kannte Genes finanzielle Situation.«
    »Natürlich sollte Melissas Entführung«, warf Billie ein, »nur von ihrem eigentlichen Ziel ablenken: der Vernichtung ihrer Gerichtsprotokolle, die den Richter zwingen w ürde, ein neues Verfahren anzuordnen. Nachdem sie Lester Dobbs ermordet hatte, musste das Gericht McCann entlassen, was ihr die Möglichkeit gab, den einzigen Zeugen zu töten, der sie vor Gericht bringen und mit dem Geld verschwinden konnte. Niemand kam auf die Idee, dass Flynn etwas mit der Sache zu tun haben könnte, und so blieb er auf freiem Fuß. Vielleicht wusste nicht einmal McCann, dass sein Anwalt mit drin hing. Und niemand suchte nach Melissa, weil alle dachten, sie hätte dasselbe Schicksal erlitten wie Ihre Frau.«
    Kate nahm den Faden auf: »Und dann sah Mr. Arnold Melissa und Flynn auf Berniers Foto und nahm das nächste Flugzeug nach Portland. Noch am Tag seiner Ankunft rief er Flynn vom Hotel aus an. Flynn oder Melissa tötete ihn und verbrannte seine Leiche in dem Labor.«
    Alvarez sch üttelte den Kopf. »Ich kann es nicht fassen, aber so muss es wohl gewesen sein.«
    Kate musterte ihn aufmerksam. Sie war sich sicher, dass dies alles nicht überraschend für ihn kam.
    »Es ist nur zu bedauerlich, dass wir Melissa nicht finden können«, sagte Billie Brewster. »Derjenige, der das Labor niedergebrannt hat, wurde von einem Rhesusaffen gebissen. Bei der Gerichtsmedizin liegt eine Gewebeprobe von Haut- und Fleischpartikeln, die an den Zähnen des Affen gefunden wurden. Wenn wir Melissa hätten, könnten wir eine DNA-Analyse durchführen und beweisen, dass sie im Labor war. Wir haben außerdem einen Abguss von den Affenzähnen, den wir mit einer eventuellen Bisswunde an ihrer Schulter vergleichen könnten.«
    »Haben Sie schon irgendwelche Hinweise, wo Melissa stecken könnte?«, fragte Alvarez.
    »Die haben wir tatsächlich«, antwortete Billie. »Das ist ein weiterer Grund, warum wir zu Ihnen gekommen sind. Claude Bernier rief mich gestern an. Sein Gewissen machte ihm zu schaffen. Wies aussieht, bekam er, einen Tag nachdem

Weitere Kostenlose Bücher