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Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten

Titel: Der schlaue Urfin und seine Holzsoldaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Wolkow
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Rauchwolke aus, und auf die Köpfe der Holzsoldaten gingen brennende Fetzen,
Stroh und Kehricht nieder.
Lestars Waffenschmiede warfen sich schreiend zu Boden. Das Pulver, das nach Charlies
Rezept hergestellt worden war, erwies sich als zu stark für die Kanone, die gleich nach
dem ersten Schuß auseinanderbarst. Aber dieser eine Schuß genügte, um Urfins Heer in
heillose Verwirrung zu bringen. Entsetzt stoben die Soldaten auseinander. Schneller als
alle anderen lief der General, der sich mit beiden Händen den polierten Kopf bedeckte,
denn jetzt wußte er, was Feuer ist.
Die Zwinkerer nutzten die Panik des Gegners aus und stürzten den Holzköpfen nach, die
ihre Waffen fortwarfen. Die gefangenen Soldaten Urfins wurden an Armen und Beinen
gefesselt und zu einem Stapel geschichtet.
Urfin wollte sich durch Flucht retten.
„Meister Petz, schnell zurück in die Smaragdenstadt!” schrie er seinem Getreuen zu. Aber
in diesem Augenblick schwirrte Charlies Lasso durch die Luft und legte sich um die Brust
des ehemaligen Herrschers.
Urfin stürzte zu Boden, und Meister Petz, dessen Kriegsrausch sich verflüchtigte, erhob
sich auf die Hinterbeine und wartete demütig, daß die Zwinkerer ihn gefangennahmen.
Charlie trat an Urfin heran und sprach:
„Freundchen! Du hättest ja so viel Gutes mit deinem Pulver tun können!”
Urfin funkelte ihn aber nur böse an und sagte kein Wort.
Die Zwinkerer und die Bewohner des Smaragdenlandes aber umarmten sich, beglückwünschten einander zu dem Sieg, tanzten und sangen frohe Lieder.
Als die Bürger und Farmer des Scheuchs ansichtig wurden, stürzten sie auf ihn zu und
hoben ihn auf die Schultern. Jubel durchbrauste die Luft:
„Es lebe der Weise Scheuch, unser Herrscher! Hoch der Herrscher der Smaragdenstadt!”
Der Weise Scheuch, dessen Hände den Stock fest umklammert hielten, verbeugte sich stolz
nach allen Seiten.
Er trug ein neues Kleid, und auf seinem Kopf saß ein breitkrempiger Hut mit goldenen
Schellen, den die Zwinkerer eigens für ihn gemacht hatten. Jetzt strahlte der Herrscher der
Srnaragdenstadt in seiner ganzen Pracht.
Ebenso stürmisch wie der Scheuch wurde auch der Eiserne Holzfäller geehrt. Man wußte,
daß er ohne Zaudern seinem Freund zu Hilfe geeilt und mit ihm dann alle Qualen der
Gefangenschaft geteilt, daß er sich heldenmütig mit Enkin Fleds Soldaten geschlagen und
das Land der Zwinkerer befreit hatte.
Außerdem glänzte er ja so wunderbar, der Trichter auf seinem Kopf und die goldene
Ölkanne am Gürtel funkelten, und die riesige Axt blitzte …
Die Leute wollten auch ihn auf ihre Schultern heben, vermochten es aber nicht, weil er zu
schwer war … Er schritt, lächelnd und sich verbeugend, zwischen den lärmenden
Einwohnern des Smaragdenlandes, und ein jeder wollte sich an ihn herandrängen, um
seinen strahlenden eisernen Körper wenigstens mit dem Finger zu berühren.
Eine begeisterte Menge umringte Elli, die auf dem Rücken des Löwen saß. Alle wußten,
daß dieses Mädchen eine Fee aus dem Land jenseits der hohen Berge und der Großen
Wüste war und daß sie zum zweiten Male, diesmal nicht allein, sondern in Begleitung ihres
Onkels Charlie Black, des Seemanns, in das Wunderland gekommen war. Die Bewohner
des Wunderlandes hatten keine Ahnung, was Seeleute sind, denn sie besaßen keine Meere,
aber sie hatten sich die beste Meinung von den Seeleuten gebildet, weil sie jetzt einen
Vertreter dieser Zunft, nämlich Charlie Black, kannten, der so tapfer gegen den tückischen
Urfin gekämpft hatte.
Alles gefiel ihnen an Charlie: seine riesige Gestalt, das von Wind und Wetter gebräunte
Gesicht mit den kühnen, weit auseinanderstehenden Augen und dem gutmütigen Lächeln,
ja selbst das Holzbein, das, nebenbei gesagt, die irrtümliche Vorstellung bei ihnen
entstehen ließ, jeder Seemann müsse ein Bein aus Holz haben.
Elli und Charlie wurden mit Blumen überschüttet, man drückte ihnen die Hände, und die
Frauen umarmten und küssten das Mädchen, ohne die geringste Scheu vor dem Tapferen
Löwen zu empfinden.
Natürlich erhielt auch dieser seinen Anteil an Lob und Glückwünschen, denn längst hatten
alle erfahren, daß er auf Ellis Ruf aus seinem Waldreich ausgezogen und die lange Reise in
das Land der Käuer unternommen hatte, wobei er nur wie durch ein Wunder den
schrecklichen Säbelzahntigern entgangen war. Auch er hatte viel zur Befreiung des
Scheuchs und des Holzfällers aus dem Kerkerturm beigetragen. Winzige Mädelchen

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