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Der Schlitzer

Der Schlitzer

Titel: Der Schlitzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zurück, weil der Tisch doch ziemlich niedrig war und ich mit der Kante in Berührung kam.
    »Welche Gerüchte denn?«
    »Von einem angeblichen Geist oder einer Gestalt, die auf dem Friedhof gesehen wurde.«
    Beide räusperten sich synchron. Ich merkte ihnen an, daß sie davon schon gehört hatten, es aber nicht zugeben wollten. So hockten sie vor mir und drucksten herum.
    »Bitte, meine Herren, es würde mir schon helfen. Reden Sie, es bleibt unter uns.«
    Slater nickte. »Ja«, bestätigte er, »wir haben so etwas läuten hören, aber bitte, Mr. Sinclair, das sind Parolen und Gerüchte, die kann man nicht ernst nehmen.«
    »Die Tote schon.«
    Er senkte den Blick. »Da haben Sie recht. Nur hätten wir daran nicht gedacht.«
    »Was spricht man denn so?«
    »Ja, man spricht von einem Novembergeist, der über den alten Friedhof hier irrt. Aber die Leute bilden sich immer etwas ein, das wissen Sie doch auch. Wir haben daran nicht geglaubt…«
    »Haben Sie möglicherweise tote Tiere gefunden?«
    Dieser Satz hatte sie überrascht. Sie saßen plötzlich da wie Puppen.
    »Ja, das stimmt. Es gab hier tote Tiere. Einen Fuchs haben wir gefunden, mehrere Kaninchen auch, sogar zwei Eichhörnchen, und die hat man einfach aufgeschlitzt.« Er schüttelte sich. »Wir haben uns natürlich unsere Gedanken gemacht. Viel ist dabei nicht herausgekommen. Wir einigten uns schließlich darauf, daß auf diesem Friedhof ein Verrückter umhergeistert, der keine Tiere mag.«
    »Ist ein bißchen billig, nicht?«
    »Jetzt schon«, gab Slaters Kollege zu und mußte wieder einen Schluck trinken.
    »Halten wir fest«, sagte ich, »daß es auf diesem Friedhof einen Mörder gibt, der seine Opfer mit einem Messer umbringt. Gehen wir weiter davon aus, daß er gesehen wurde, aber nicht so recht beschrieben werden konnte. Ist das richtig?«
    Sie nickten beide.
    »Gut, meine Herren. Und Sie haben diese Gestalt nicht gesehen, auch nicht unbewußt?«
    »Genau.«
    Ich bohrte weiter. »Sind Sie den Gerüchten denn nicht nachgegangen? Man ist doch neugierig, wenn man so etwas hört — oder nicht?«
    Es war Slater, der lachte und auch abwinkte. »Nein, Sir, nicht wir. Über zehn Jahre machen wir den Job auf diesem Friedhof. Was meinen Sie, was wir schon erlebt haben. Wir haben Grufties und Satansjünger von der Platte geputzt, wir haben Witwen getröstet, die ihren Männern in die Gräber hinterherspringen wollten. Wir haben mit Leuten gesprochen, die an Geister und Spuk glaubten, und deshalb haben wir auch dieses Gerücht abgetan, weil sich nämlich keine dieser großartigen Prophezeiungen erfüllt hat.«
    Ich konnte ihnen nicht einmal einen Vorwurf machen. Für sie war der Friedhof eine reine Arbeitsstätte und keine Kultanlage wie für manche Spinner.
    Ich stand auf. »Dann bedanke ich mich trotzdem bei Ihnen beiden und würde Ihnen den Rat geben, in Zukunft die Augen noch besser offenzuhalten.«
    »Meinen Sie, daß der Killer zurückkehrt?« flüsterte Slater.
    »Man kann es nicht sagen, aber rechnen müssen Sie mit dem Schlimmsten.«
    »Aber Sie wollen den Fall aufklären?«
    »Das versuche ich.«
    »Könnten Sie es denn schaffen?«
    Ich lächelte kantig. »Mal sehen. Ist ja nicht leicht, einen mordenden Geist zu jagen.« Mit dieser Bemerkung verabschiedete ich mich und ließ die beiden Gärtner zurück.
    Ich trat wieder hinaus in die Kühle, und der graue Dunst schwamm wie ein Meer über dem Friedhof. Die Mordkommission war mittlerweile eingetroffen, ich wollte die Kollegen bei der Arbeit nicht stören, sondern rief vom Wagen aus im Büro an, wo ich Glück hatte, denn Suko war noch da.
    »Na, wie sieht es auf dem Friedhof aus? Hast du den Geist gefunden?«
    »Nein, aber eine Tote.«
    Nach dieser Antwort verlor Suko seinen Humor. Er räusperte sich und sagte: »Ich denke, du hast mir etwas zu berichten.«
    »Ja, einiges. Hör zu…« Er bekam den Bericht, wunderte sich hin und wieder lautstark und verstand auch meine Bitte, im Büro die Stellung zu halten, bis Bill mit den anderen Zeugen eingetroffen war. »Ich werde ebenfalls so schnell wie möglich kommen.«
    Er hatte noch eine Frage.
    »Diese Zeugen, John, willst du von ihnen eine Beschreibung haben?«
    »So ist es.«
    »Eine Geistbeschreibung? Verflixt, ich weiß nicht, ob…«
    »Suko, ich kann es dir nicht erklären, aber ich habe das Gefühl, es nicht mit einem Geist zu tun zu haben, wie man ihn aus Legenden und Geschichten kennt. Da steckt meiner Ansicht nach etwas anderes dahinter.«
    »Wie

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