Der Schluessel von Jirunga
benutzt “ , stellte Lil fest.
„Diese Formulierung scheint mir etwas zu hart. Ich brauchte e ure Hilfe und ich tat gut daran, sie von euch zu erbitten.“
„Aber wir lagen von Anfang an falsch. Wir dachten, York strebte die Herrschaft der Erde an. Ihr habt uns in dem Glauben gelassen. Hieltet I hr das nicht für ri s kant?“
„Ihr vergesst, dass I hr mir nichts über eure Vermutungen erzählt habt“, erklärte Jona. „Erst von Janik habe ich darüber erfahren, doch zu diesem Zeitpunkt wart I hr schon durch das Tor gega n gen.“
Lil dachte kurz darüber nach. Jona könnte recht haben. Hatte er ihm nichts davon gesagt? Es war soviel geschehen, dass er sich nicht g e nau daran erinnern konnte. Aber woher wusste er von der Familientradition der Yorks? Wusste er bereits a l les?
„Und Ihr wisst, dass der Herzog von York tot ist?“ , fragte Lil.
„Ich konnte es aus Yorks Verhalten schließen. Nun habe ich die Be s tätigung.“
Wieder lächelte Lil. „Ihr seid ein listiger Mann. Aber... sei's drum. Es ist alles g e sagt, denke ich“, schloss Lil.
„Beinahe, mein Freund. Beinahe. Ihr B eiden solltet euch nun von einander vera b schieden. Gerad wird sicherlich ungeduldig, wenn wir noch länger schwafeln. Er sehnt sich nach seiner Fam i lie, habe ich recht?“ , sagte Jona lächelnd.
Gerad blickte auf. „Ihr habt wohl recht, verehrter Jona. Es ist ebenso sicher, dass meine Familie mich vermisst und es ist ein weiter Weg nach Elysia.“
„Wohl wahr“, bestätigte Jona, „Wohl wahr. Ihr solltet euch sp u ten. Ich werde euch ein paar Reiter zu eurem Schutz mit auf den Weg schicken, damit ihr wohlbehalten ankommt. Doch wisset eines... Ihr seid der Held von Eden und es wird nicht allzu lange dauern, bis es sich herumgesprochen hat. Glaubt mir, euer Leben wird sich zu e u rem Vorteil ändern, dafür sorge ich“, erklärte Jona lächelnd.
Gerad verbeugte sich vor Jona und Jona gab die Geste ehrenvoll z u rück.
„Gehabt euch wohl, mein teurer Freund, gehabt euch wohl. Ach... bevor ich’s ve r gesse. Eure beschützenden Reiter warten vor dem Tor auf euch... und Lil, wenn i hr fertig seid, komm bitte wieder in die Halle. Ich erwarte dich.“
Lil winkte Jona kurz zu, um zu bestätigen, dass er verstanden hatte. Dan n zog sich Jona zurück und die B eiden waren allein.
Gerad lächelte. „Hast du gesehen?“
„Was?“ , fragte Lil.
„Er hat sich vor mir verbeugt. “
„Ja. Habe ich gesehen. Du hast es verdient, meinst du nicht?“
„Vielleicht. Aber... er hat sich vor mir verbeugt. Der Herrscher von Eden hat sich vor mir verbeugt. Ich kann es nicht fassen. Verbeugt. “
„Ja, mein Freund, ich habe es gesehen und ich werde es nie ve r gessen.“
Gerad grinste über alle Backen. „VERBEUGT!“
Lil war den Tränen nahe. „Gerad. “
„Ja?“
„Es wird Zeit.“
Gerad s Blick wurde a ugenblicklich wieder ernst.
„Ja. Der Augenblick ist günstig, sich Lebewohl zu sagen.“
„Du sagst es. Es ist ein günstiger Moment. Verdammt. Ich hasse so l che Szenen.“
„Wieso?“ , fragte Gerad.
„Weil sie traurig sind. Warum wohl sonst?“
„Du hast recht. Entschuldige. Aber ich glaube fest daran, dass wir uns wieders e hen.“
„Denkst du das wirklich?“ , fragte Lil.
„Ist der Gedanke nicht liebreizender , als der, sich niemals wi e derzusehen?“
„Ja. Du hast recht. Es ist ein schöner Gedanke.“
„Dann sagen wir uns nicht L ebewohl , stimmts?“
Lil grinste wieder. „Stimmt. Wir sagen... Bis bald... in Ordnung?“
„Ja. Also... bis bald, mein Freund.“
Sie standen sich gegenüber und blickten sich in die Augen. Drei S e kunden, dann fielen sie sich in die Arme und drückten sich. Drei M i nuten lang.
Gerad trat zurück und schlug sich den Handrücken an die Stirn. Lil tat es ihm gleich.
„Es war wirklich schö n, dich kennen zu lernen, Gerad. “
„Das Vergnügen war ganz auf meiner Seite, Lil.“
Dann drehte sich Gerad um und marschierte in Richtung Au s gang.
„Gerad “ , rief Lil noch einmal.
Er blieb stehen und blickte sich ein letztes Mal um.
„Grüß Shezna von mir. Sag ihr, ich werde wiederkommen und euch besuchen. Versprich mir, dass du es ihr sagst.“
„Du hast mein Ehrenwort, mein Freund.“ Dann drehte er sich um und ging davon. Lil blickte ihm traurig nach. Eine Träne kullerte seine Wange hinunter. Irgendetwas sagte ihm, dass sie sich ni e mals wiedersehen würden...
47
York und Janik waren verschwunden und Jona saß allein an der Tafel,
Weitere Kostenlose Bücher