Der Schluessel von Jirunga
e löst hast?“
Lil holte seinen Zeichenblock heraus und angelte ein Set Bun t stifte aus seinem Rucksack.
„Ich werde es dir aufzeichnen. Diesmal etwas verständlicher und nicht auf den Sandboden.“
Gerad beobachtete die gekonnten Züge, die Lil mit seinem Stift über den Block zeichnete. Nach einer Weile hielt Lil seine Zeic h nung hoch . Er hatte zwei Abbildungen des Fliesenbodens gemalt. Das Original und die Übersetzung. Bei der Übersetzung hatte er die ric h tigen Fliesen farblich gekennzeichnet, damit selbst ein Blinder e r kannte, wo die richtigen Fliesen lagen.
Gerad studierte das Ergebnis eine Weile. Dann schluckte er und l ä chelte.
„Das L ö sungswort war so einfach und doch so fern. JIRUNGA. Ich kann es kaum glauben. Es ist so einfach.“
Lil lächelte weiter und blickte wieder zu York. „Die nächste links, mein Freund!“ , rief er ihm zu und folgte ihm dann. Auch Gerad folgte und nach wenigen Sprüngen über die Fliesen w a ren sie am 13. Tor angelangt , augenblicklich öffnete sich da s selbe und auf geheimnisvolle Weise verschwanden die Symbole von den Fli e sen und sie waren wieder leer und weiß wie zuvor.
Lil legte seine Hand auf Yorks Schulter.
„Ich schätze, Jona wird nicht begeistert sein, von dem, was du getan hast. Wenn wir jetzt da durch gehen, solltest du dir im Kl a ren sein, dass er dich nicht ungesch o ren davonkommen lassen wird.“
„Du hast recht. Dieser Mistkerl wollte mich töten, wo ich doch Jah r zehntelang sein Schüler war.“
„Ich denke nicht, dass er dich wirklich töten wollte. Er hatte es wahrhaftig vor , weil er verzweifelt war, doch es ist nicht passiert, deine Zeit war noch nicht gekommen und er wusste das.“
„ Du warst es, der mich gerettet hat “ , merkte York an.
„Meine Aufgabe war nur gering. Es war Jonas Schicksal, dich nicht zu töten. Hätte er es gewollt, hätte er es erneut versucht. Ich habe nicht viel getan. Mein Auftritt war ein Zufall und doch war es Schicksal und ich weiß, Jona wusste es.“
York dachte kurz darüber nach.
„Du meinst, er wollte mich nicht wirklich töten?“
„Ja. Das glaube ich absolut. Du bist so etwas, wie sein Sohn. Er wollte es vers u chen, aber nicht wirklich tun. Sein Posten als Herrscher von Jirunga birgt eine große Verantwortung. Er hatte keine Wahl, doch das Schicksal hat mich ins Spiel gerufen und er hatte es sofort erkannt.“
York tat nun etwas völlig unerwartetes. Er nahm Lil in den Arm und drückte ihn an sich.
„Was immer dein Antrieb war, was immer du geopfert hast... ich danke dir für das, was du getan hast... von ganzem Herzen.“
Gerad rümpfte die Nase. „Hallo?“
York ließ von Lil ab und trat zu Gerad. Dann nahm er auch ihn in den Arm und drückte ihn liebevoll. „Auch dir sei mein ewiger Dank gewiss, mein unbekannter Freund.“
Gerad versuchte sich loszureißen...
„Ja, j a. Schon gut. Können wir endlich gehen?“
York ließ los und lächelte. Dann traten sie gemeinsam durch das Tor...
45
Wieder wurde Lil für einen Atemzug lang eisig kalt und wieder kämpften die Haare auf seiner Haut um einen Stehplatz, der N e bel vor ihren Augen legte sich schnell wieder, dann waren sie durch.
Zum zweiten Mal fand Lil sich in der großen Halle von Eden wieder. Der schwarze Ford stand immer noch am selben Platz. Die Fahrertür stand weit offen und am Steuer saß im Schatten des Innenraums eine Person, die sich langsam erhob und ausstieg.
Lil, Gerad und York blieben stehen und starrten gebannt auf die Fa h rertür.
„Ich wusste, dass ihr kommen werdet. Es hat lange gedauert, doch was lange wä h rt, wird endlich gut“, sprach Jona mit freun d licher, b e ruhigender Stimme.
Lil lächelte. „Jona, es ist gut, dich zu sehen.“
„Die Freude ist ganz auf meiner Seite, Lil. Wie ich sehe, hast du dein Ziel e r reicht“, sagte Jona und warf einen strengen Blick zu York. „Nun, York. Du wirst uns einiges erklären müssen, nicht wahr?“
York nickte nur demütig. Lil ergriff das Wort.
„Ihr solltet nicht zu streng mit ihm sein. Hinter dieser harten Schale liegt ein weicher Kern. Was ist aus dem Bibliothekar g e worden?“
Jona blickte ihn lächelnd an. „Wie ihr gewünscht habt, habe ich ihn hierher bringen lassen. Es geht ihm gut. Allerdings wird er sein Amt als Bibliothekar nicht so schnell zurück erhalten.“
„Das dachte ich mir bereits. Ihr wusstet von seiner Mittäterschaft, nicht wahr?“
„Sagen wir, ich ahnte es. Alles weitere wird uns York berichtet, de
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