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Der Schluessel von Jirunga

Der Schluessel von Jirunga

Titel: Der Schluessel von Jirunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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schließen würde, während er se i ne Hände darin hätte? Was würde dann passieren? Er zog seine Hände heraus und betrac h tete den leuchtenden Schlüssel. Als er ihn gefunden hatte, pulsierten seine Lichter als würden sie A t men. Als er eine Taste oder ein Licht oder was auch immer g e drückt hatte, leuchtete er durc h gehend und Lils Wand schlug seitdem Wellen, als wäre sie aus Wasser. Es schien, als hätte er eine Pforte zu einer anderen Dimension, einer anderen Welt g e öffnet. Doch für wie lange? Er hielt den Schlüssel in seiner Hand und betrachtete ihn. Er hatte sich nicht verändert. Er leuchtete durchgehend. Die Wand vor ihm leuchtete ebenso und die U m randungen des W ellen schlagenden Bereiches ergaben immer noch einen Schlüssel. Doch was wusste er schon über diesen Holzkasten? Wie viel verstand er davon? Und was hatte das u n terhalb des Schlüssels liegende Symbol zu bedeuten? Nichts von all e dem wusste er. Lil spielte mit einer fremden Macht, wie mit einem Spielzeug. Doch irgendwie war er in s einen unwiderstehl i chen Bann gezogen worden. Er konnte nicht anders. Er musste es wissen. Die Frage war nur... sollte er vorsichtig seinen Kopf hi n durch stecken um nachzusehen, wohin ihn dieser Schlüssel brac h te, mit der Gefahr, dass sich im selben Moment die geheimnisvo l le Pforte schloss und ihm den Kopf absägte, oder sollte er einfach hineinspringen um dieses Risiko ausz u schließen? Aber dann wäre er mögliche r weise in einer fremden Dimension gefangen, die Tür würde sich unweigerlich hinter ihm schließen und er wäre verl o ren in einer heißen Wüste, die ihn in den Tod treiben würde. Wie viel Zeit blieb ihm, um eine En t scheidung zu treffen? Bei diesem Gedanken wich er zurück. Er schnupperte an seiner Hand. Sie roch wie immer. Keine außergewöhnlichen Düfte. Nichts Fre m des . Er dachte angestrengt nach. Sollte er recht behalten und in einer fremden Welt landen, so sollte er wenigstens ordentlich angezogen sein. Festes Schu h werk, ein sauberes Hemd und eine frische Jeans wären das M i n deste. Also schlüpfte er in ein weißes kurzärmel i ges Hemd und zog sich nebst einer sauberen Jeans ein paar Nike – Turnschuhe an. Dann setzte er sich auf seine Couch und dachte nach. Die Wärme, die seine Hand aufgenommen ha t te, während sie sich in der Wand befunden hatte, war nicht so heiß, als wäre sie in einer Wüste gewesen. Zugegeben, es war angenehm warm, aber nicht so heiß, wie eine tödliche Wüstenhi t ze. Er hatte eigentlich keine große Lust, weiter darüber nachz u denken, welche Risiken auf ihn z u kommen könnten . Im Grunde hatte er große Lust, seinem Leben ein Ende zu bereiten, nicht mit den üblichen Methoden, das Th e ma hatte er bereits durchgekaut. Aber diese Möglichkeit erschien ihm als äußerst a benteuerlich und h eldenhaft. Warum nicht einfach durchmarschieren. Unb e waffnet und unschuldig. Eintauchen in eine andere Welt. Soll sich die Tür doch hinter ihm schließen. Was hatte er schon zu verlieren? Das qualvolle Leben eines Ve r lierers. Scheiß drauf. Es wird sich schon was ergeben.
    Lil packte den Holzkasten und stand auf. Er blickte auf die ve r schwommene Wand. Sie blickte ihn an. Sie rief ihn. Er schnaubte wie ein Stier kurz vor dem Angriff. Das rote Tuch provozierte ihn, obwohl keines zu sehen war. Er stellte sich ein rotes Tuch vor, er stellte sich vor, ein Stier zu sein. Er wütete mit den Füßen über den Teppichboden. Dann rannt e er los, den Schlüssel fest umklammert, rannte er durch die wellige Wand und Sekunden später war Lils Wohnung ein Teil seiner Vergangenheit. Die We l len auf der gewei ß ten Wand erstarrten. Arnold Schwarzenegger posierte wie immer zierend an der Wand. Die Sicherung sprang durch eine plötzliche magnetische Interferenz heraus und der immerwährend R ot leuchtende Wecker mit seiner blinkenden Uhr z eit erstarb, vielleicht für immer...

Zweiter Teil
    * Jirunga *
5

    Der Staub unter seinen Füßen war fest und warm. Seine Haut brannte kurz, die Hä r chen seiner Arme stellten sich auf, da er sich einer Kälte ausgesetzt hatte, die kaum eine Sekunde angehalten hatte. Dann war er durch die Pforte ans andere Ende g e langt und fand sich in dieser hitzigen, fremden Welt wieder. Eine heiße Welt, wenn man bedachte, dass er sich gerade noch im tiefsten Winter befunden hatte. Er schätzte die Temperatur auf wenig s tens dre i ßig Grad Celsius.
    Verblüfft blickte er sich um. Er stand im Schatten einer steinalten Eibe,

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