Der Schneider
Diplomaten und ihre Frauen, die ich in Panama kennengelernt habe, waren durchweg tüchtig, gewissenhaft und ehrenwert. Sie sind wahrlich die letzten, die gemeine Verschwörungen aushecken oder Goldbarren stehlen würden, und haben Gott sei Dank keine Gemeinsamkeiten mit den in diesem Buch geschilderten Fantasiegestalten.
In London gilt mein Dank Rex Cowan und Gordon Smith, die mich bei Pendels teilweise jüdischem Hintergrund berieten. Zu Dank verpflichtet bin ich ferner Doug Hayward in der Mount Street W, der mir einen ersten vagen Eindruck des Schneiders Harry Pendel ermöglichte. Sollten Sie jemals zu Doug gehen, um sich Maß für einen Anzug nehmen zu lassen, wird er Sie sehr wahrscheinlich in seinem Sessel neben der Eingangstür empfangen. Er hat auch ein gemütliches Sofa und einen Kaffeetisch, auf dem Bücher und Zeitschriften ausgelegt sind. Freilich hängt bei ihm leider kein Porträt des großen Arthur Braithwaite an der Wand, und er hält auch nicht viel von Klatschgeschichten in seinem Anproberaum, in dem eine ausgesprochen lebhafte und geschäftsmäßige Atmosphäre herrscht. Aber wenn Sie an einem stillen Sommerabend in seinem Geschäft die Augen schließen, hören Sie vielleicht das ferne Echo von Harry Pendels Stimme, wie er die Vorzüge von Alpakastoff oder Taguanußknöpfen preist.
Für Harry Pendels musikalische Vorlieben bin ich einem weiteren großartigen Schneider zu Dank verpflichtet, Dennis Wilkinson von L. G. Wilkinson in der St. George Street. Wenn Dennis zuschneidet, schließt er sich am liebsten in seinem Zimmer ein und hört seine Lieblingsklassiker. Alex Rudelhof hat mich in die intimen Geheimnisse des Maßnehmens eingeweiht.
Und schließlich wäre dieses Buch ohne Graham Greene nie zustande gekommen. Nach Greenes Unser Mann in Havana habe ich mich von der Vorstellung eines Nachrichtenerfinders nicht mehr lösen können.
John le Carré
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