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Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Der schottische Seelengefährte (German Edition)

Titel: Der schottische Seelengefährte (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gwen Wyler
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Angst verwandelte sich in maßlose Wut, weil ihr Onkel dieses miese Verhalten einfach so zuließ. Sie blickte zum Haupttisch und stutzte. Dort stand ihr Onkle Kyle mit versteinertem Gesicht und hielt seine weinende Frau Morgana fest in den Armen. Plötzlich machte es klick in Marys Kopf. Natürlich!
    Die Fergussons hatten Morgana entführt und damit ihren Onkel in der Hand gehabt! Doch bevor sie noch weiter darüber nachdenken konnte, wurde sie am Arm gepackt und herumgerissen. Vor ihr stand mit einem triumphierenden Ausdruck im Gesicht Donald Fergusson.
    „So sieht man sich unverhofft wieder.“ Er entließ die beiden Wachen mit einer knappen Handbewegung und baute sich hämisch vor Mary auf.
    Sein schmieriges Grinsen wurde breiter, als er Marys erschrockene Miene sah und musterte sie unverschämt von oben bis unten. Perverse Lust schimmerte in seinen Augen und ließ erahnen, welche Gedanken ihm durch den Kopf gingen.
    Mary unterdrückte den Zwang zurückzuweichen, obwohl alleine seine ihn umgebende stinkende Wolke sie würgen ließ. Schweigend und mit voller Verachtung blickte sie ihn stumm an, der hatte kein Wort verdient. Aber gerade ihre ruhige und stolze Haltung schien Donald in Rage zu bringen. Gewohnt, dass Frauen Angst vor ihm hatten und krochen, sobald er sie nur ansah, holte er aus und schlug ihr mit voller Kraft ins Gesicht. Marys Kopf wurde zur Seite geschleudert und durch die Wucht des Schlages verlor sie ihr Gleichgewicht und landete schmerzhaft auf dem harten Steinboden.
    Donalds hassverzogenes Grinsen verflog plötzlich und ein ungläubiger Ausdruck erschien auf seinem Gesicht Fassungslos blickte er stockend an sich herab. Marys Dolch steckte bis zum Heft in seinem Bauch und ließ ihn langsam geschwächt zu Boden sinken.
    Die lauten Aufschreie drangen nur von weitem zu Mary durch. Sie lag benommen auf dem Boden, ihr Gesicht brannte wie Feuer undihr Kopf dröhnte. Sie versuchte krampfhaft, sich selbst dazu zu bringen, wieder aufzustehen. Doch der Schwindel in ihrem Kopf und der Schock, gerade einen Menschen getötet zu haben, ließen sie kraftlos am Boden verharren. Plötzlich wurde sie unsanft unter den Armen gepackt und über den Boden weggeschleift Panisch versuchte sie, sich zu wehren.
    „Nicht, sonst schaffe ich es nicht“ hörte sie keuchend eine leise Stimme, die ihr bekannt vorkam. Simon! Sie zwang sich die Augen zu öffnen und nahm endlich das Chaos um sich herum wahr. Die McKinnons kämpften gegen die Fergussons und Simon versuchte, sie heimlich aus dem Trubel zu ziehen, da niemand mehr auf sie achtete. Donalds Vater kämpfte gegen ihren Onkel Kyle, doch es war offensichtlich, dass es ein ungleicher Kampf war. Kyle war einfach zu gutmütig und besaß nicht die heimtückische Raffinesse, einen Kampf auf Leben und Tod zu beherrschen.
    Mary kroch mit Simon unter einen Treppenabsatz und überlegte fieberhaft, wie sie helfen könnte.
    „Simon, wir müssen die Tore öffnen, kannst du mich hinführen?“
    „Aber Ihr sollt hier in Sicherheit warten, bis Mylord kommt.“
    „Sicherheit? Nennst du das Sicherheit? Wir haben keine Zeit, Simon. Wenn die Fergussons gewinnen, und dann gnade uns Gott“
    Der Zwiespalt spiegelte sich auf seinem jungen Gesicht wieder und Mary legte ihm beschwörend die Hand auf die Schulter.
    „Vertraue mir. Wir müssen etwas unternehmen.“
    Ein Ruck ging durch seinen kleinen Körper.
    „Gut Folgt mir.“
    Wie ein Wiesel sprang er auf und lief immer in Deckung von einem Schatten zum nächsten in Richtung Küche. Mary befreite sich schnell mit einem Ruck von ihrem lästigen Kleid und huschte nur im präparierten Unterkleid hinter Simon her. Sie musste sich stark konzentrieren, um auf den Beinen zu bleiben und ihr mittlerweile zu geschwollenes Auge war auch nicht gerade hilfreich. In letzter Minute wich sie zwei kämpfenden Männern aus und gelangte völlig außer Atem in den Küchentrakt. Orientierungslos blickte sie sich um, keine Menschenseele war mehr zu sehen, alle hatten vor dem Kampf die Flucht ergriffen und sich versteckt. „Weiter, hier entlang.“
    Simon nahm sie an der Hand und zog sie in den hinteren Teil der Küche, wo sie eine kleine Tür entdeckte. Kurz blieben sie horchend stehen, aber von draußen war kein Ton zu hören, nur das heftige Schlagen ihres eigenen Herzens dröhnte in ihren Ohren.
    „Wenn wir nach draußen kommen, müssen wir uns rechts an der Wand entlang zu den Ställen schleichen. Von dort aus kommen wirzum Wachtor. Aber wir müssen uns

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