Der schottische Verfuehrer
Wege erneut kreuzten, scheine ich jegliche Kontrolle über meinen Verstand verloren zu haben, auch wenn ich noch so oft versucht habe, jeden Gedanken an dich aus meinem Kopf zu vertreiben. Als ich eben die Magd von hier fortgesandt und ihr versichert habe, ich selbst würde bei dir wachen, da war mir bewusst, wie gefährlich es für mich ist, in deiner Nähe zu sein. Und dennoch ... ich bin hier.“ Er schluckte schwer. „Sag mir, dass ich dich nicht berühren soll! Sag mir, dass du nicht herausfinden willst, wie sehr wir beide zusammengehören!“
Isabel öffnete den Mund, um alles zu leugnen, und zugleich wurde sie von ihrem Verlangen verzehrt. Nein, sie konnte nichts sagen. Erschüttert schloss sie den Mund und drehte sich fort.
Er fasste sie am Kinn und wendete ihr Gesicht vorsichtig zu sich. „Schau mich an.“
Tränen der Verzweiflung trübten ihre Augen, als sie sich ihm fügte. Wie sehr sie Duncan liebte, wie sehr sie ihn mit jedem Atemzug begehrte! „Du weißt nicht, was du von mir verlangst.“ „Doch, das weiß ich.“ Sein Daumen strich über ihre Wange. „Nur allzu gut.“ Er stöhnte, als er seinen Mund über ihre Stirn gleiten ließ, über ihre Schläfe, bis seine Lippen schließlich mit ihrem Ohr spielten. „Verflucht seien alle Gründe, warum dies falsch sein soll. Sag nur, dass du mich nicht begehrst.“
Isabels Puls raste, Hitze durchströmte ihren Körper. Eine zerstörerische Hitze. Sie wollte ihm etwas entgegnen, ihm verweigern, wonach sich jede Faser von ihr sehnte.
Sie konnte es nicht.
11. Kapitel
Duncan verschränkte seine Finger mit Isabels. „Sag, dass du mich nicht begehrst“, wiederholte er.
Der Mondschein fiel auf sie, die Luft war aufgeladen mit unausgesprochenem Verlangen, das sich jeden Moment entzünden konnte. Heiß pulsierte es in Isabels Körper. Auch wenn es falsch war, konnte sie ihn nicht abweisen.
Als hätte sie ihre geheimsten Wünsche geäußert, löste Duncan vorsichtig seine Finger von ihren, seine Hände wanderten zärtlich ihre Arme hinauf. Überall, wo er sie berührte, zog sich ihre Haut zusammen, und ein unbeschreibliches Kribbeln breitete sich aus. Er folgte mit den Händen dem Schwung ihrer Schultern, ließ sie den Hals entlangwandern, ehe er an ihrem Kinn innehielt, um ihren Kopf zu sich zu drehen. Er zog sie heran, bis sein Mund fast auf ihrem lag. „Sag, dass du mich begehrst!“
Sein heiserer tiefer Tonfall ließ sie sehnsüchtig erschaudern, sie begehrte ihn mit allen Sinnen. „Duncan, ich ...“
„Sag es!“
Sie durfte es nicht sagen. Aber seine Berührung und ihr Verlangen nach seiner Liebe durchbrachen alle Barrieren, die sie aufzurichten versuchte. „Ja, ich begehre dich.“
Zufrieden leuchteten seine Augen auf.
„Aber deine Verletzung ...“
„Zur Hölle mit meiner Verletzung.“ Er presste seinen Mund heiß und fordernd auf ihren, nichts sollte sie ihm länger verwehren. Isabel gab sich seiner Berührung hin, seinem Geschmack. Sie gab sich ihm hin, Duncan, dem einzigen Mann, den sie je gewollt hatte.
Unter seinen geschickten Lippen erzitterte sie, ihr Verstand wurde betäubt von sinnlichem Glück. Sie gehörte allein ihm, seiner männlichen Mischung aus Zärtlichkeit und unnachgiebiger Leidenschaft. Wenn Isabel glaubte, nun habe sie jedes Gefühl ausgekostet, nahm er einen neuen Anlauf und bewies ihr, wie sie sich irrte.
Ihr ganzer Körper bebte unter seinem wunderbaren Vorstoß. Warum auch immer sie ihm Widerstand geleistet hatte, es löste sich in reine Glücksseligkeit auf.
Dieser Moment gehörte nur ihnen.
Jetzt.
Für alle Zeit.
Isabel schmiegte sich eng an ihn. Sie spürte jeden seiner Muskeln und genoss die sanfte Kraft, mit der er sie festhielt, die gezügelte Macht seiner Berührungen. Die Erinnerung an ihre jugendliche Leidenschaft hatte sie nicht vorbereitet auf das erwachsene Begehren eines Mannes. Jeden Moment dieser neuen Erfahrung kostete sie bis zur Neige aus.
Duncans Körper schimmerte im Feuerschein, während er ihre Wangen liebkoste, der Linie ihres Ohrs folgte, über die seidige Haut an ihrem Kinn strich, sich Stellen ihres Körpers widmete, von denen sie nicht geahnt hatte, wie viel Vergnügen dort auf sie wartete. Beglückt spürte sie, wie die Lust ihn mit sich riss und sich sein Körper gegen sie drängte. Dies war der Augenblick, auf den sie gewartet hatte, ein Augenblick, von dem sie im Traum nicht gehofft hatte, ihn jemals zu erleben.
Bis jetzt.
Sie war ganz von ihrem Verlangen beherrscht, da
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