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Der schottische Verfuehrer

Titel: Der schottische Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Cosby
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Währenddessen luden sie die letzten Waren auf den Wagen.
    Sie musste sich befreien!
    „Isabel?“
    Erleichtert vernahm sie in der Ferne Duncans Stimme. Trotz des Knebels versuchte sie zu schreien, aber sie brachte nur einen erstickten Laut zustande.
    „Rauf auf den Wagen“, zischte der Händler dem zweiten Mann zu. Das Fuhrwerk schaukelte, als die beiden hinaufkletterten.
    „Habt Ihr Lady Isabel gesehen?“, fragte Duncan. Offensichtlich war er nicht mehr so weit entfernt.
    Isabel versuchte noch einmal zu schreien, doch das Tuch in ihrem Mund erstickte auch diesen Versuch.
    „Nay“, erwiderte ein Mann in unmittelbarer Nähe.
    Eine Peitsche knallte. Das Fuhrwerk sprang nach vorne, und die Hufe klapperten über Eis und Steine. Die abrupte Bewegung hatte die Stoffbahn über Isabels Kopf etwas verrutschen lassen, sodass sie Duncan sah, der nur wenige Schritte entfernt war. Verzweifelt strampelte sie, um ihn auf sich aufmerksam zu machen.
    Die Stoffballen bewegten sich nicht.
    Isabel wollte sich auf die Knie aufrichten, aber es gelang ihr nur, die Stoffballen eine Handbreit anzuheben. Da kam ihr ein Einfall. Sie rollte sich auf den Rücken und stemmte ihre Füße mit aller Kraft gegen einen der Ballen. Er hüpfte nach oben und stieß scheppernd gegen einen Topf, ehe er wieder auf seinen alten Platz zurückfiel.
    So schnell gab Isabel aber nicht auf. Sie stemmte ihre Füße erneut gegen den Ballen und stieß ihn nach oben. Wieder klapperte ein Topf, gefolgt vom Klirren von Glas.
    „Ruhe da hinten“, zischte der Händler warnend.
    Der Wagen erreichte den Schatten des Torhauses.
    Nein! Isabel stieß den Ballen so fest sie nur konnte. Dieses Mal drehte er sich etwas, sodass er nicht wieder auf sie herabsauste, sondern verkantet stehen blieb. Erneut rasselte es, dann herrschte Ruhe.
    Der Wagen verschwand in der Dunkelheit des Torhauses.
    Alles vergebens, dachte sie, doch da rief Duncan: „Haltet das Fuhrwerk an!“
    Bei seinem donnernden Befehl erwachte in ihr abermals Hoffnung.
    Der Händler ließ die Peitsche knallen, und das Pferd machte einen Satz nach vorne, worauf Isabel gegen die Stoffballen schlug. Der Wagen holperte über den steinigen Boden, während sie sich aufsetzte. Sie sah Duncan. Und endlich sah auch er sie. Seine Augen weiteten sich erschrocken.
    „Wachen, stoppt das Fuhrwerk!“, befahl er.
    Von den Wänden des Durchgangs hallten die Schreie der Wachleute wider. Pferde wieherten. Mit einem Ruck hielt der Wagen.
    Der oberste Stoffballen fiel heftig auf Isabel. Rundherum erklangen zornige Stimmen, dazu das Keuchen und Fluchen eines Kampfes. Endlich wuchtete jemand den Stoffballen zur Seite.
    Der Wagen knarrte, als Duncan mit schmerzverzerrtem Gesicht zu ihr kletterte und sie befreite.
    „Duncan!“ Ihr Ausruf war wegen des Knebels nicht zu verstehen, aber das war ihr egal. Er war bei ihr und hatte sie vor Frasyers Rache bewahrt.
    „Ganz ruhig.“ Erleichtert kniete er neben ihr nieder und schloss sie in die Arme.
    Sie lehnte sich gegen seine Brust. Seine Kraft und sein beruhigendes Flüstern vertrieben ihre Furcht, während sein Herzschlag machtvoll in ihr widerhallte, wie ein Versprechen, dass er für immer bei ihr bleiben würde. Es war töricht, solche Gedanken zuzulassen, aber sobald es um Duncan ging, schien sie zu keiner Klarheit fähig zu sein.
    „Gott sei es gedankt, du bist in Sicherheit“, wisperte er unhörbar, den Mund in ihre Haare gepresst.
    Ein bebender Seufzer entfuhr ihm, als er ihre Fesseln löste.
    Als Isabel seine besorgte Miene sah, konnte sie sich nicht länger beherrschen. Ob er wollte oder nicht, er empfand etwas für sie. Tränen liefen ihr die Wangen hinab, und sie hörte nicht auf zu zittern. „Ich dachte ...“
    „Du bist jetzt in Sicherheit.“ Er zerrte am letzten Knoten. Dann fasste er sie an den Schultern und hielt sie auf Armeslänge vor sich, um festzustellen, ob ihr etwas geschehen war. Er wischte ihr die Tränen von den Wangen. „Bist du verletzt?“
    Sie rieb sich die Handgelenke. Die Haut leuchtete rot, wo die Seile hineingeschnitten hatten. „Es tut ein wenig weh, mehr nicht. Aber du ...“ Sie schaute auf den Verband, leuchtend rote Flecken tränkten den Stoff. „Deine Wunde ist aufgebrochen.“
    „Das ist nichts. Jedenfalls nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest.“
    Entschlossene Schritte näherten sich. „Bringt die Männer ins Verlies!“, erschallte Seathans feste Stimme.
    „Aye, Mylord!“, antwortete eine Wache.
    Seathan trat in

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