Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schrecken aller Geister

Der Schrecken aller Geister

Titel: Der Schrecken aller Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Ecke
Vom Netzwerk:
klobige Buchenscheite aufgeschichtet waren, nickte er fröhlich.
    „Nicht mehr in Betrieb, was?“
    „Nein, schon lange nicht mehr.“
    Rechts und links neben dem Kamin standen große Lautsprecherboxen. Ein teures Tonbandgerät, ein Rundfunk-Steuergerät und ein Plattenspieler befanden sich in einem Regal.
    „Also, nun raus mit der Sprache, Herr Geisterschreck. Woher wissen Sie von Viktor und Mathilda?“
    „Ich war auf dem Dachboden und habe zugehört.“
    Herr Schlauch riß Mund und Augen auf. „Waaaas???“ fragte er, und Balduin Pfiff erzählte seine Geschichte:

    „Seit drei Wochen spukt es auf dem Dachboden, und seit drei Wochen leben die beiden Massukats mit Gänsehaut, denn fast jede Nacht wird auf dem Dachboden geschossen, geschrien und mit Autos in Schaufenster und anderswohin gefahren. Sie sahen sich nach einem guten Detektiv um, einem sogenannten Fachmann für Gespenster, und kamen auf Balduin Pfiff, also...“, der kleine Detektiv rammte sich den dicken runden Zeigefinger gegen die Brust......auf mich! Heute abend nun erklomm ich den Dachboden und wurde Ohrenzeuge, wie Viktor die arme Mathilda in der Badewanne ertränken wollte. Pfui, kann ich da nur sagen!“
    Herr Schlauch stand noch immer mit offenem Mund da und wußte nicht, was er sagen sollte. Der Detektiv fuhr fort: „Zuerst glaubte ich, Sie hätten den Massukats einen Streich spielen wollen und oben einen Lautsprecher montiert, aber dem war nicht so. Die leere Kaminröhre übernahm aus irgendwelchen mir unerklärlichen Gründen die Funktion des Lautsprechers. Wahrscheinlich spielen Sie Ihre Geschichten mit ziemlicher Lautstärke ab, was? Seit wann haben Sie denn diese gewaltige Anlage?“
    In Herrn Schlauch kam Leben zurück.
    „Also, ich bin restlos geschafft“, dröhnte er. „Dann war das dem Massukat also wirklich ernst mit den Gespenstern. Und ich habe geglaubt, der sei nur mit den Nerven am Ende. Ja, seit drei Wochen steht die Anlage, und was Sie da über die Lautstärke gesagt haben, das stimmt schon. Und noch was muß ich zugeben: Ich bin ganz verrückt auf Kriminalhörspiele, in denen es hoch hergeht, die Pfeffer haben. Manche schneide ich mit und höre sie mir dann immer wieder an. Wie zum Beispiel dieses hier, mit den beiden Meisterspionen Mathilda und Viktor. Das Stück heißt ,Das Geheimnis der Topfpflanze’. Schon mal gehört?“
    Pfiff schüttelte den Kopf. Er sagte nur: „Mann o Mann „Das ist mir aber sehr peinlich!“ beteuerte Herr Schlauch, und man sah ihm an, daß er es ehrlich meinte.
    „Oh, Sie brauchen nur die rausgebrochene Steinplatte im Dachboden wieder einzumauern... Und was die Peinlichkeit anbetrifft, Heiliges Kanonenröhrchen, so hätte ich da schon einen Vorschlag zu machen!“
    „Machen Sie, Herr... Herr..
    „Pfiff! Pfiff wie pfuiiiit Pfeife, hehehehe. Ich schlage vor, wir stürmen jetzt gemeinsam zweiundsiebzig Stufen hinauf und klären den Fall. Die beiden Massukats werden dankbar sein und Verständnis haben! Einverstanden?“
    „Einverstanden!“
    Balduin Pfiff streckte die Arme weit auseinander und schnalzte genießerisch mit der Zunge. „Ich schmecke sie schon auf der Zunge...“ sagte er.
    „Was schmecken Sie schon auf der Zunge?“
    „Das verrate ich Ihnen, wenn Sie mir verraten, wie die Geschichte mit Viktor und Mathilda ausgegangen ist!“
    „Verrate ich Ihnen. Jetzt gleich?“
    „Nein, später. Mein Geheimnis können Sie allerdings gleich erfahren: Auf mich warten zwei Liter eisgekühlte Buttermilch, hehehehe!“ Und dann blieb dem kleinen Detektiv das Lachen mitten in der Kehle stecken. „Pinsel!!!“ schrie er voller Schreck, „was hast du denn da? Ei der Daus, das ist doch... das ist doch...“
    „Nur keine Aufregung“, sagte Herr Schlauch. Er tippte sich auf den Kopf. „Das hier ist das Original. Ihre ,Waffe“ hat nur meine Ersatzperücke erwischt!“ Balduin Pfiff schluckte.
    „Vielen Dank für Ihre Nachsicht!“
    Pinsel ließ die Perücke fallen und nieste.
    „Er mag Ihr Haarwasser nicht, welch ein Glück, hehehe...“ Und dann marschierten sie gemeinsam jene 72 Stufen hinauf, und Balduin Pfiff war sehr froh darüber, daß Herr Schlauch nicht schwebte wie der Faden Krikri, sondern ebenso schnaufte wie er, Balduin Pfiff, der Geisterschreck aller Klassen...

Weitere Kostenlose Bücher