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Der Schuß im Nachtklub

Der Schuß im Nachtklub

Titel: Der Schuß im Nachtklub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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würde«, sagte ich. »Hammond wird sie
nicht vernehmen, weil man ihm befohlen hat, es zu unterlassen. Stimmt’s?«
    »Wir — das heißt, die
Mordkommission, sind gehalten, Landis über jeden Schritt, den sie in dieser
Morduntersuchung unternimmt, auf dem laufenden zu
halten«, erklärte Lavers betreten. »Landis würde es
nicht zulassen, daß seine Tochter offiziell vernommen wird.«
    »Aber er kann nichts dagegen
tun, daß seine Tochter inoffiziell vernommen wird«, meinte ich. »Trotzdem wird
er toben — und Sie werden sich bei ihm ehrerbietig entschuldigen und sagen, das
war dieser Idiot, der Wheeler, der niemals weiß, was er anstellt, und dann
werden Sie mich zum Sergeanten degradieren, nicht wahr?«
    »So schlimm wird es ja nicht
gleich kommen«, lächelte Lavers wenig überzeugend.
»Offiziell kriegen Sie ein paar auf die Finger, aber es hat nichts zu
bedeuten!«
    »Nun weiß ich auch, wie sich
ein Opferlamm fühlt«, erklärte ich bitter. »Ich hoffe nur, daß Sie eine
Schüssel bereithalten, um das Blut aufzufangen, nachdem Sie mir die Kehle
durchgeschnitten haben.«
    »Seien Sie sich über eins im
klaren«, und Lavers sah mich durchbohrend an, »dies ist
ein Fall, den wir aufklären müssen — und zwar rasch. Und dabei spielt es keine
Rolle, wie viele Lieutenants über die Klinge springen müssen, um ihn
aufzuklären.«
    »Genau das ist es, Sheriff, was
mir an der Arbeit für Sie soviel Freude macht«, sagte
ich mit großer Wärme, »diese Sicherheit des Arbeitsplatzes!«
    Lavers grinste mich freundlich an.
»Man nennt Sie doch immer innerhalb der Mordkommission den Außenseiter. Hier
haben wir einen Fall, bei dem Sie wirklich eine Chance haben, zu beweisen, daß
Sie einer sind.«
     
     
     

FÜNFTES KAPITEL
     
    E s war drei Viertel elf, als ich
den Healy vor dem Haus der Landis’ parkte.
    Es war ein Haus im
altenglischen Stil. Zweistöckig, mit großen Giebeln und abenteuerlichen
elisabethanischen Firstbalken. Es stand inmitten eines bescheidenen Grundstücks
von rund zwei Hektar, mit sauber geschnittenen Hecken und einem künstlichen
Teich, auf dessen stillem Wasser sieben Schwäne schwammen.
    Ich war enttäuscht, als ich auf
den Knopf neben der eichenen Eingangstür drückte. Ich bekam lediglich
Glockengeläut zu hören, während ich doch zumindest den ersten Chor von John
Peel auf einem Waldhorn erwartete.
    Ein Diener öffnete die Tür, der
sprach, als hätte er sich gerade den Mund an einer Flasche geschnitten.
    »Guten Morgen, Sir«, sagte er
kühl, »wenn Sie etwas verkaufen wollen, so fürchte ich...«
    »Wir haben eine Spezialität in
automatischen Getränkeeinschenkern «, sagte ich, »es
macht Butler völlig überflüssig. Ich möchte Miss Landis sprechen.«
    »Das ist, fürchte ich,
unmöglich«, erwiderte er steif. »Die Familie hat einen plötzlichen Trauerfall
zu beklagen und—«
    »-und ich habe gesehen, wie’s
passiert ist«, sagte ich. »Ich bin Lieutenant Wheeler von der Mordkommission.«
Ich zeigte ihm meine Marke, was bewies, daß ich von der Polizei war, oder
zumindest gerade einen Beamten erschlagen hatte. »Ich möchte also Miss Landis
sprechen. Um ganz brutal zu sein, ich bestehe darauf.«
    »Gut, Sir«, antwortete er.
»Würden Sie mir bitte folgen?«
    Ich folgte ihm durch eine mit
Eichenholz getäfelte Halle und vorbei an einer Rüstung, die still vor sich hinrostend am Fuß der breiten Treppe stand, und dann in ein
ebenfalls mit Eiche getäfeltes Empfangszimmer, das unter der Treppe lag.
    »Würden Sie bitter hier warten,
Sir«, sagte der Diener, »ich werde Sie melden.«
    »Meine erste Werbesendung«,
sagte ich erregt.
    Er ging hinaus und schloß die
Tür hinter sich mit beängstigender Sanftheit. Ich zündete mir eine Zigarette an
und wartete. Ich nährte den wachsenden Verdacht, daß dieses Vorzimmer
gewöhnlich dazu benutzt wurde, um Mäntel dort aufzuhängen.
    Etwa fünf Minuten später kehrte
der Diener zurück.
    »Miss Landis wird Sie im
Wohnzimmer empfangen, Sir«, sagte er. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen?«
    Ich folgte ihm.
    Das Wohnzimmer war mit Zedernholz
getäfelt, immerhin ein starker Verstoß gegen die Tradition. Ein großer Kamin
war in dem Raum, davor polierte Kamingeräte aus Eisen. An einer Wand hing eine
Muskete aus dem siebzehnten Jahrhundert, und an der gegenüberliegenden Wand
hing das Bild eines nichtlachenden Kavaliers. Ich verstand durchaus, wie ihm
zumute war. Lachen in diesem Haus wäre unsittlich gewesen. In der Mitte des
Zimmers lag

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