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Der Schutzengel

Der Schutzengel

Titel: Der Schutzengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Zeitmaschine darstellte und dessen Exekution ihre vordringlichste Aufgabe war, würden sie sich darauf konzentrieren, Kokoschka und die übrigen Verräter aufzuspüren. Wohin diese Schweine auch geflüchtet sein mochten, an welchem Ort in welcher fernen Zukunft sie sich auch versteckt haben mochten – Klietmann und seine SS-Kameraden würden sie unerbittlich verfolgen und mit größtem Vergnügen liquidieren.
    Dr. Theodor Jüttner, seit der Ermordung Penlowskis, Januskys und Wolkows der neue Direktor des Instituts, wandte sich jetzt an Klietmann. »Herr Obersturmführer, wir scheinen Krieger aufgestöbert zu haben. Sind Sie und Ihre Leute bereit?«
    »Wir sind bereit, Herr Doktor«, antwortete Klietmann. Bereit für die Zukunft, dachte er, bereit für Krieger, bereit für Ruhm und Ehre.
    Am Samstag, dem 14. Januar 1989, um 15.40 Uhr, kehrte Thelma nach etwas über 24 Stunden mit dem klapprigen Lieferwagen ihres Gärtners ins »Bluebird of Happiness« zurück. Sie brachte für jeden von ihnen einen Koffer mit zwei Garnituren Wäsche und Kleidung mit und hatte mehrere tausend Schuß Munition für die Uzis und die Revolver gekauft. Im Wagen hatte sie außerdem den IBM-Computer sowie einen Drucker, die bestellte Software, eine Box mit Disketten und alles sonstige Zubehör, das Laura brauchen würde, um das System in Betrieb zu nehmen.
    Obwohl Stefan, dessen Schußverletzung erst vier Tage alt war, sich überraschend schnell erholte, durfte und konnte er noch nichts Schweres heben. Er blieb mit Chris im Motelzimmer und packte die Koffer, während Laura sind Thelma die Computerkartons im Kofferraum und auf dem Rücksitz des Buicks verstauten.
    Das Unwetter hatte sich über Nacht verzogen. Am Himmel waren graue Wolkenfetzen zurückgeblieben, aber die Temperatur war auf 18° Celsius gestiegen, und die Luft roch frisch gewaschen.
    »Bist du mit dieser Perücke, dieser Brille und diesen Zähnen beim Einkaufen gewesen?« fragte Laura, während sie den Kofferraumdeckel des Buicks zuknallte.
    »Nö«, sagte Thelma, nahm die falschen Vorderzähne heraus und steckte sie in ihre Jackentasche, weil sie damit lispelte. »Aus der Nähe hätte mich ein Verkäufer erkennen können – und in dieser Verkleidung wären meine Einkäufe erst recht aufgefallen. Aber sobald ich alles hatte, bin ich in die hinterste Ecke des Parkplatzes eines anderen Einkaufszentrums gefahren und habe mich für den Fall, daß mich unterwegs jemand anstarrt, in eine Kreuzung aus Harpo Marx und Bucky Beaver verwandelt. Weißt du, Shane, diese Geheimnistuerei gefällt mir irgendwie. Vielleicht bin ich eine Reinkarnation der Mata Hari, denn bei dem Gedanken, Männer zu verführen, um sie auszuhorchen und ihre Geheimnisse an ausländische Regierungen zu verkaufen, laufen mir wundervolle Schauder über den Rükken.«
    »Die kriegst du bei dem Gedanken, Männer zu verführen«, behauptete Laura, »nicht wegen der verkauften Geheimnisse. Du bist keine Spionin, sondern bloß geil.«
    Thelma gab ihr die Schlüssel des Hauses in Palm Springs. »Dort gibt’s kein festes Personal. Wenn wir hinfahren, rufen wir ein paar Tage vorher einen Reinigungsdienst an, der das Haus putzt. Diesmal habe ich ihn natürlich nicht angerufen, deshalb mußt du mit etwas Staub rechnen, aber nicht mit wirklichem Schmutz – und schon gar nicht mit den abgetrennten Schädeln, die du meistens hinterläßt.«
    »Du bist ein Schatz.«
    »Dort gibt’s einen Gärtner. Allerdings keinen fest angestellten wie bei uns in Beverly Hils. Dieser Mann kommt nur einmal in der Woche, dienstags, um den Rasen zu mähen, die Hecke zu beschneiden und ein paar Blumen zu zertrampeln, damit er uns neue in Rechnung stellen kann. Ich würde euch raten, an Dienstagen die Fenster zu meiden und in Deckung zu bleiben, bis er wieder fort ist.«
    »Wir verstecken uns unter den Betten.«
    »Wenn du unter dem Bett einen Haufen Ketten und Peitschen findest, brauchst du nicht zu glauben, Jason und ich seien pervers. Die Ketten und Peitschen haben seiner Mutter gehört, und wir bewahren sie aus rein sentimentalen Gründen auf.«
    Sie holten die gepackten Koffer aus dem Motelzimmer und stapelten sie mit den Kartons, die im Kofferraum des Buicks keinen Platz mehr gefunden hatten, auf dem Rücksitz des Wagens. Nach allseitigen Umarmungen sagte Thelma noch: »Shane, ich trete erst in drei Wochen wieder in einem Nachtklub auf. Solltest du mich also brauchen, bin ich Tag und Nacht in Beverly Hills zu erreichen. Ich bleibe dort am

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