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Der Schwarm

Der Schwarm

Titel: Der Schwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schätzing
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um unterschiedliche Codierungen, richtig?«
    »Richtig«, nickte Oliviera.
    »Ich bin keine Wissenschaftlerin. Aber wäre es nicht denkbar, dass
    die Codierung den gleichen Zweck erfüllt wie Codes bei Menschen? Codes im Kriegsfall zum Beispiel.«
    »Ja«, nickte Oliviera. »Das wäre denkbar.«
    »Codes, um einander zu erkennen.«
    Weaver kritzelte etwas auf ein Blatt und schob es Anawak hin. Er las es, nickte kurz und legte es wieder beiseite.
    »Zu welchem Zweck sollten sie einander erkennen?«, fragte Rubin. »Und warum auf derart komplizierte Weise?«
    »Ich denke, das liegt auf der Hand«, sagte Crowe.
    Einen Moment lang war nur das Knistern des Zellophans zu hören, das sie von ihrer Zigarettenpackung zog.
    »Und was glauben Sie?«, fragte Li.
    »Ich glaube, es dient der Kommunikation«, sagte Crowe. »Diese Zellen kommunizieren untereinander. Es ist eine Form der Unterhaltung.«
    »Sie meinen, dieses Zeug ...« Greywolf starrte sie an.
    Crowe hielt die Flamme ihres Feuerzeugs an die Zigarette, paffte und blies den Rauch aus.
    »Es tauscht sich aus. Ja.«
     
     
    Rampe
    »Was war denn los letzte Nacht?«, fragte Oliviera, als sie zum Labor hinuntergingen.
    Johanson zuckte die Achseln. »Ich habe nicht die blasseste Ahnung.«
    »Und wie geht es Ihnen jetzt?«
    »Seltsam. Die Kopfschmerzen lassen nach, aber in meiner Erinnerung klafft eine Lücke von der Größe des Hangardecks.«
    »So ein dämlicher Zufall, was?« Rubin drehte sich im Gehen um und bleckte die Zähne. »Da bekommen wir beide Kopfschmerzen. Alle beide! Gott, ich war so platt, dass ich mich nicht mal mehr abmelden konnte. Muss mich wirklich entschuldigen, aber wenn man einmal daliegt... Bäng! Koma!«
    Oliviera betrachtete Rubin mit undefinierbarer Miene.
    »Migräne?«
    »Ja. Schrecklich! Kommt und geht. Es passiert nicht oft, aber wenn, ist alles zu spät. Da hilft nur, Zäpfchen rein und Licht aus.«
    »Durchgeschlafen bis heute Morgen?«
    »Klar.« Rubin sah schuldbewusst drein. »Tut mir Leid. Aber man verliert jede Kontrolle, im Ernst. Sonst hätte ich mich doch mal blicken lassen.«
    »Haben Sie das nicht?«
    Es klang komisch, wie sie die Frage stellte. Rubin lächelte irritiert.
    »Nein.«
    »Bestimmt nicht?«
    »Das sollte ich eigentlich wissen.«
    In Johansons Kopf machte etwas Klick. Wie ein kaputter Diaprojektor. Der Schlitten versuchte ein Bild zu greifen und rutschte ab.
    Wozu stellte Oliviera diese Fragen?
    Sie machten vor der Labortür Halt, und Rubin gab den Zahlencode ein. Die Tür schwang auf. Während er ins Innere ging und das Licht anmachte, sagte Oliviera leise zu Johanson:
    »He, was ist los? Sie waren der festen Überzeugung, ihn gestern Nacht gesehen zu haben.«
    Johanson starrte sie an. »Ich war was?«
    »Als wir weintrinkenderweise auf der Kiste saßen und darauf warteten, dass die Sequenzmaschine ihren Job macht«, flüsterte Oliviera. »Sie sagten, Sie hätten ihn gesehen.«
    Klick. Der Schlitten versuchte das Dia zu greifen. Klick.
    Sein Kopf war wie mit Watte angefüllt. Sie hatten Wein getrunken, daran erinnerte er sich. Und sich unterhalten. Und dann hatte er ... was gesehen?
    Klick.
    Oliviera hob eine Braue.
    »Menschenskind«, sagte sie im Hineingehen. »Sie hat's ja vielleicht erwischt.«
     
     
    Neuronencomputer
    Sie saßen im JIC vor Weavers Computer.
    »Pass auf«, erklärte sie. »Die Sache mit der Codierung, das gibt uns einen völlig neuen Anhaltspunkt.«
    Anawak nickte. »Die Zellen sind nicht alle gleich. Sie sind nicht wie Neuronen.«
    »Und es ist nicht alleine die Art und Weise, wie sie verknüpft sind. Wenn ihre DNA codierte Sequenzen aufweist, könnte es sein, dass eben darin der Schlüssel zur Verschmelzung liegt.«
    »Nein. Die Verschmelzung muss durch etwas anderes ausgelöst werden. Etwas mit Fernwirkung.«
    »Gestern waren wir bei Duft angelangt.«
    »Okay«, sagte Anawak. »Probier das. Programmier sie so, dass sie einen Duftstoff erzeugen, der ›Verschmelzen‹ signalisiert.«
    Weaver dachte nach. Sie rief über das Bordtelefon im Labor an. »Sigur? Hi! Wir sitzen an der Simulation. Habt ihr inzwischen eine Idee, wie diese Zellen miteinander verschmelzen?« Sie hörte eine Weile zu. »Genau. – Wir probieren das durch. – In Ordnung. Sag mir Bescheid.«
    »Was meint er?«, wollte Anawak wissen.
    »Sie versuchen einen Phasentest. Sie wollen die Gallerte dazu bringen, sich aufzulösen und wieder zu verschmelzen.«
    »Sie glauben also auch, dass die Zellen einen Duft

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