Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
der Zeitung anzukündigen. Wie ich bei einer früheren Gelegenheit schon einmal bemerkt habe, sind Großstädte momentan zu gefährlich für uns. Sie sind zu unübersichtlich. Hier draußen dagegen ist es für den Feind viel schwerer, unbemerkt an uns heranzukommen. Das hier ist also wesentlich gefährlicheres Gelände – für den Feind. Wir müssen die Gegenseite rasch ausschalten.
    Mein Gefühl sagt mir, daß wir nicht mehr viel Zeit haben.«
    »Dieser Hubschrauber ist immer noch über uns«, bemerkte Paula.
    »Gut. Das könnte heißen…«
    Er sprach den Satz nicht zu Ende, denn Kane verlangsamte das Tempo plötzlich drastisch. Er streckte die Hand aus dem offenen Seitenfenster und bewegte sie auf und ab. Paula gab Butler und Nield, die hinter ihr fuhren, das gleiche Zeichen.
    »Offensichtlich nähern wir uns dem Chateau d’Avignon.«
    Eine Minute später fuhren sie langsam am Eingangstor eines Schlosses mit zahlreichen Erkern und Türmen vorbei. Es war ein heruntergekommener alter Bau, die Fassade fast ganz von Kletterpflanzen überwuchert, die Paula an die Arme eines grünen Oktopus erinnerten. Am offenen Tor stand ein uniformierter Wächter. Im Rückspiegel sah sie, wie Butler und Nield von der Straße abbogen und vor dem Tor anhielten.
    »Mal sehen, was sie den beiden für einen Empfang bereiten«, bemerkte sie nachdenklich. »Sieht ziemlich gespenstisch aus, dieses Chateau.«

24
    Ein paar Kilometer weiter streckte Kane erneut die Hand aus dem Fenster und winkte.
    Paula bremste und bog hinter dem Porsche langsam von der Straße ab. Das Chateau des Avenieres hatte kein Tor an der Einfahrt, und es stand nur ein kleines Stück von der Straße zurückversetzt. Paula stieß einen leisen Pfiff aus, als sie anhielt.
    »Was für ein Unterschied. Hier ist es ja richtig schön. Genau so habe ich mir ein französisches Chateau immer vorgestellt.«
    Hier gab es keine uniformierten Sicherheitskräfte. Statt dessen kam eine gutaussehende Frau durch die offene Tür, als Tweed die Treppe hinaufging.
    »Mr. Tweed?« fragte sie in tadellosem Englisch. »Willkommen im Chateau des Avenieres. Wir freuen uns immer, einen neuen Gast begrüßen zu dürfen. Um Ihr Gepäck wird sich ein Hoteldiener kümmern.«
    Paula, Newman und Marler begrüßte sie mit derselben Freundlichkeit und führte sie nach drinnen. Tweed fühlte sich sofort zu Hause, als er die schöne Einrichtung sah. Sie war großzügig und geschmackvoll, ohne protzig zu sein. Nachdem ihnen zwei Hoteldiener das Gepäck abgenommen hatten, erklärte die Frau, die sie in Empfang genommen hatte: »Sicher sind Sie nach der langen Fahrt müde. Darf ich Ihnen deshalb vielleicht auf der Terrasse ein Glas Champagner anbieten?«
    »Danke, sehr gern«, rief Christopher Kane, der gerade hereingekommen war.
    Sie durchquerten einen großen Raum, der ebenfalls mit unaufdringlicher Eleganz eingerichtet war und sich auf eine geräumige Terrasse öffnete, auf der mehrere Paare saßen. Tweed entschied sich für einen großen Tisch am Rand, weil er etwas abseits stand. Nachdem er Paula einen Stuhl herausgezogen hatte, setzte er sich und bewunderte die Aussicht.
    »So etwas habe ich noch nie gesehen«, bemerkte er dazu.
    Unter ihnen befand sich eine zweite, noch größere Terrasse mit einem ovalen Swimmingpool. Dahinter fiel das Gelände sanft ab. In der Ferne sah man im Abendlicht eine Reihe von Hügelketten. Zu seiner Rechten glitzerte das Blau eines Sees in der untergehenden Sonne. Kane deutete darauf.
    »Das ist der Lac d’Annecy. Man kann auch einen Teil der alten Stadt sehen.«
    »Einfach himmlisch«, schwärmte Tweed. »Hier würde ich gern mal Urlaub machen.«
    Erstaunt sah Paula ihn an, als er an seinem Champagnerglas nippte. Sie hatte Tweed noch nie sehnsüchtig von Urlaub sprechen hören. Der Ort hatte eine unbeschreibliche Atmosphäre. Wie ein Gemälde von Turner. Die Paare an den anderen Tischen unterhielten sich leise.
    »Welch ein Frieden«, erklärte Tweed.
    »Wie es wohl Nield und Butler geht?« bemerkte Paula.
    Die Ankunft im Chateau d’Avignon verlief etwas anders. Butler, der auf Tweeds Anweisung einen gutgeschnittenen Leinenanzug trug, wurde von uniformierten Sicherheitsbeamten angehalten.
    »Sie dürfen das Gelände nur betreten, wenn Sie eine Reservierung haben.«
    Der Sicherheitsbeamte war eins achtzig groß und kräftig gebaut. Sein Englisch erinnerte Butler an die weniger begüterten Gegenden des Londoner East End. An seinem Ledergürtel baumelte ein Holster, aus

Weitere Kostenlose Bücher