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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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dem der Griff eines Revolvers hervorstand.
    »Tatsächlich?« Butler blieb stehen und sah den Mann an. »Begrüßen Sie so alle Gäste, die eine Reservierung
haben?«
    »Namen.«
    »Sie meinen doch wahrscheinlich«, schaltete sich an dieser Stelle Nield ein, »›könnten Sie mir bitte Ihre Namen nennen‹?«
    »Wenn Sie eine Reservierung haben, ist alles okay.«
    »Was ist das hier eigentlich?« wollte Nield wissen. »Ein Hotel oder San Quentin?
    Wozu brauchen Sie diese Kanone da? Wimmelt wohl von Kaninchen hier, wie?«
    »Dies hier ist eine sehr einsame Gegend«, teilte ihm der Sicherheitsbeamte mit.
    »Das habe ich schon gemerkt«, erwiderte Butler. »Nield und Butler. Wir haben aus Zürich angerufen und zwei Zimmer reserviert. Und jetzt setzen Sie sich langsam mal in Bewegung. Gehen Sie rein und prüfen Sie es nach. Wir kommen mit.«
    »Und unser Gepäck dürfen Sie auch tragen«, fügte Nield hinzu.
    Widerstrebend packte der Mann mit seinen Preisboxerpranken ihre Koffer. An der Rezeption wurden sie von einem wieselgesichtigen Mann argwöhnisch gemustert.
    »Ja, Ben?«
    »Big Ben«, kommentierte Butler, für alle vernehmlich.
    »Nield und Butler. Aus Zürich. Behaupten, sie haben zwei Zimmer reserviert.«
    »Haben sie auch, Ben.« Mit einem aalglatten Grinsen reichte ihnen der Mann die Anmeldeformulare. »Wil kommen im besten Hotel Frankreichs.«
    »Dann kann ich nur sagen, Gott stehe Frankreich bei.«
    Zusammen mit den anderen erwünschten Daten kritzelte er unleserlich seinen Namen auf das Papier. Nield, der es ihm gleichtat, sah beim Schreiben den Portier an, bevor er ihm das Formular zuschob.
    Trotz seines guten Englisch hatte der Portier einen französischen Akzent. Er nahm zwei Schlüssel von einem Brett und grinste wieder. Nield gelangte zu der Ansicht, daß dieses Grinsen wohl das war, was sich der Kerl unter Freundlichkeit vorstel te. Beide bekamen ein Zimmer mit Blick auf die Einfahrt und die Straße. Keiner von beiden hielt es für lohnenswert, um ein Zimmer nach hinten raus zu bitten. Nachdem sie sich frisch gemacht hatten, trafen sie sich auf dem düsteren Gang und gingen nach unten, um etwas zu essen.
    Im Restaurant, in dem man einen herrlichen Panoramablick hatte, saßen nur wenige Leute. Der Oberkellner, der sie sehr von oben herab behandelte, führte sie zu einem Tisch hinter einer Säule. Butler setzte sich nicht. »Wir möchten den Tisch da drüben.«
    »Der ist bedauerlicherweise reserviert.«
    »Natürlich ist er reserviert. Für uns.«
    Gefolgt von Nield, marschierte Butler auf den Tisch zu, von dem man eine bessere Sicht hatte, und nahm Platz. Der Oberkellner eilte ihnen aufgebracht hinterher.
    »Ich weiß nicht, ob die Herrschaften, die diesen Tisch reserviert haben, da so begeistert sein werden.«
    »Sie sind aus Birmingham, stimmt’s?« erwiderte Butler. »Bringen Sie uns die Weinkarte und zwei Flaschen Mineralwasser. Mit viel Kohlensäure. Und wir würden gern ein bißchen fix bedient werden.«
    »Bei uns werden Sie immer prompt bedient, Sir.« »Das werden wir ja gleich sehen.«
    Als der Kellner gegangen war, sah sich Butler in dem fast leeren Lokal um. Die meisten Gäste schienen Franzosen zu sein. An einem Ecktisch saß eine ausnehmend attraktive Frau mit kastanienbraunem Haar. Sie fing seinen Blick auf, erwiderte ihn eine Weile und wandte ihn schließlich ab. Mit einem Mal schien sie es nicht mehr so eilig zu haben, ihren Kaffee auszutrinken. Offensichtlich war sie zu der Auffassung gelangt, der kräftig gebaute Mann könnte ein reicher Industrieller sein.
    »Nicht hinsehen«, flüsterte Butler Nield zu. »Die Sirene am Fenstertisch auf der gegenüberliegenden Seite ist niemand anderes als Tina Langley.«
    »Ich weiß«, bestätigte ihm Nield. »Ich habe mir ihr Foto sehr genau angesehen. Sieht fast so aus, als wären wir hier an der richtigen Adresse.«
    Der Fahrer des blauen Citroen hatte den kleinen Konvoi gerade rechtzeitig eingeholt, um Butler und Nield zum Chateau d’Avignon abbiegen zu sehen. Er fuhr weiter, bis er den Wagen, in dem Tweed saß, vor dem Chateau des Avenieres halten sah. Als er langsam daran vorbeifuhr, beobachtete er, wie Tweed am Eingang begrüßt wurde.
    Nach einer Weile wendete er und fuhr zurück. Dabei vergewisserte er sich im Rückspiegel immer wieder, ob ihm jemand folgte. Doch die Straße hinter ihm war leer.
    Er bog scharf nach rechts ab und fuhr langsam einen Forstweg entlang, der tief in den Wald hineinführte.
    Schließlich hielt er an und stieg

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