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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sie den Mont Salève hinauffuhren, desto besser wurde der Blick auf Genf und die zwanzig Meter hohe Fontäne, das Wahrzeichen der Stadt. Nach einer Weile überholte sie Kane und winkte ihnen aus seinem Porsche zu. Paula deutete diese Geste als ein »Fang mich doch, wenn du kannst, Mädchen«.
    »Chris legt ein ganz ordentliches Tempo vor«, bemerkte Tweed dazu.
    »Er hat ja auch einen Porsche.«
    »Na und? Können wir nicht auch schneller fahren? Wir kriechen ja richtig den Berg rauf.«
    Paula sah Tweed einen Moment erstaunt an. So eine Bemerkung hatte sie aus seinem Mund noch nie gehört. Doch dann sah sie das Leuchten in seinen blaugrauen Augen.
    Er schien förmlich unter Strom zu stehen, und mit einem Mal verstand sie. Es wurde allmählich ernst. Von Tweeds Entschlossenheit angesteckt, stieg sie aufs Gas.
    Auf der Straße herrschte kaum Verkehr, und bald sah sie Kanes roten Porsche wieder vor sich auftauchen. Auf einer längeren Gerade überholte sie Kane und winkte ihm zu.
    »Teufel!« entfuhr es Kane. »Das Mädchen fährt ja wie der Henker.«
    Er unternahm keinen Versuch, sie wieder zu überholen, sondern begnügte sich damit, sich nicht von ihr abhängen zu lassen, während sie weiter den Berg hinaufkurvten.
    Butler, der hinter Kane herfuhr, zog zwar leicht verwundert die Augenbrauen hoch, hielt aber kräftig mit.
    »Wir kriegen doch nicht etwa Gesellschaft?« bemerkte Nield. »Da ist ein blauer Citroen, der sich in Genf an uns gehängt hat und immer noch ein Stück hinter uns ist.
    Den Fahrer kann ich allerdings nicht erkennen.«
    »Wir werden ja sehen, ob er immer noch da ist, wenn wir im Chateau d’Avignon ankommen«, meinte Butler. »Dort sind nämlich zwei Zimmer für uns reserviert. Die anderen fahren ins Chateau d’Avenieres. Kane wird uns zeigen, wo wir abbiegen müssen.«

23
    Der Schmetterling war entsetzt, als Hassan ihr am Telefon befahl, im Chateau d’Avignon zu bleiben.
    »Ich will in die Schweiz zurück«, protestierte sie.
    »Was du willst, interessiert niemanden«, fuhr Hassan sie an. »Das einzige, was mich interessiert, ist, daß du endlich Christopher Kane und Tweed aus dem Weg räumst.
    Mach es, wie du willst. Keine umständlichen Vorbereitungen mehr – bring sie meinetwegen auf offener Straße um. Ein Kurier ist bereits mit einer Luger zu dir unterwegs. Sie befindet sich in einem Cartier-Geschenkkarton.«
    »Hier gefällt es mir nicht.«
    »Aber die Aussicht, weitere hunderttausend Dollar zu verdienen, gefällt dir. Vielleicht zweihunderttausend, wenn du beide erledigst.«
    »Sie kennen mich beide. Zumindest Kane…« »Woher sollte Tweed dich kennen? Ich muß noch andere Telefonate führen.«
    »In Genf hat mich ein Mann beobachtet – er hatte ein Foto in der Hand, und dann ist er mir gefolgt.« Ihre Stimme wurde selbstbewußter. »Aber ich habe ihn ausgetrickst – ihn in den Zug nach Zürich gelockt. Als er abfuhr, war ich allerdings schon wieder auf dem Bahnsteig.«
    »Dann sieh zu, daß du das hier auch so gut hinkriegst.«
    Die Verbindung wurde unterbrochen, und dann hörte sie auch noch ein Klicken. Sie fuhr zusammen. Jemand hatte mitgehört. Sie mochte das Chateau d’Avignon nicht – das Personal, die ganze Atmosphäre hier waren ihr nicht geheuer. Wieso, konnte sie nicht genau sagen.
    Wenn ihr etwas Sorgen bereitete, setzte sie sich, wenn es irgendwie ging, an den Schminktisch. Das tat sie auch jetzt. Es lagen alle nur erdenklichen Utensilien darauf herum, die eine Frau brauchte, um sich schön zu machen. Sie begann sich die Lippen zu schminken.
    »Du nimmst die erste Maschine von Schwechat nach Zürich«, befahl Hassan Karin Berg. »Ich habe bereits einen Platz für dich gebucht. Business Class.«
    »Ich will nicht nach Zürich zurück.«
    »In Zürich hast du einen Anschlußflug nach Genf. Ich habe im Hotel des Bergues ein Zimmer für dich bestellt. Es gilt, zwei Männer zu beseitigen. Christopher Kane und Tweed.«
    »Bist du komplett verrückt? Tweed kennt mich.«
    »Halt endlich dein freches Maul. Für dich springen zweihunderttausend Dollar dabei heraus. Oder willst du das Geld nicht? Daß du Tweed kennst, ist doch nur von Vorteil.«
    »Tweed hat mich im Verdacht.«
    »Wieso sollte er dich im Verdacht haben? Kannst du mir das vielleicht sagen?«
    »Weil ich mit ihm im Ermitage war. Monceau hat mir gesagt, wann der Anschlag verübt würde, und ich bin, kurz bevor es losging, auf die Toilette gegangen. Tweed ist nicht auf den Kopf gefallen.«
    »Kann er dir etwas

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