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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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nach Wien?« hatte er Vitorelli ein paar Stunden zuvor in dessen Suite im Baur au Lac gefragt.
    »Weil Tweed einen sechsten Sinn dafür hat, wo die Kommandozentrale des Ordens zu finden sein wird. Weißt du noch, wie wir mit dem Hubschrauber an die slowakische Grenze unterwegs waren?«
    »Ja, du hast das eigenartige Haus auf dem Tafelberg von allen Seiten fotografiert. Ich sehe, du hast die Fotos auf dem Tisch liegen.«
    »Auf der Straße, die zu diesem Haus führt, habe ich ein Auto beobachtet«, fuhr Vitorelli fort. »Du weißt ja, wie stark mein Fernglas ist. Ich konnte erkennen, daß auf dem Rücksitz Tweeds Vertraute und Assistentin Paula Grey saß. Demnach weiß Tweed von der Existenz dieses Hauses. Ich glaube, Tina wird demnächst dort auftauchen.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Aus der Zeitung wissen wir, daß der Orden versucht hat, al e Mitglieder des
Institut
    auf einmal in die Luft zu jagen. Offensichtlich verfolgt sie also weitergesteckte Ziele, als wir bisher dachten. Und da Tina eindeutig zuviel weiß, wird der Anführer des Ordens schwerlich das Risiko eingehen, daß sie verhaftet wird und gegen Zusage von Strafminderung ein umfassendes Geständnis ablegt. Ich bin ganz sicher, daß sie in dieses Haus in der Slowakei gebracht wird.«
    »Dann fahre ich jetzt wohl besser zum Flughafen«, sagte Mario.
    »Noch eine letzte Frage. Ist alles, was wir brauchen, an Bord des Hubschraubers?«
    »Ja«, antwortete Mario und rieb sich die Hände, als wollte er den Schweiß auf ihnen trocknen. »Das war vielleicht eine Plackerei. Ich war stundenlang im Keller dieser Wohnung, die du im Rennweg gemietet hast…«
    Diese Unterhaltung ging Mario durch den Kopf, als er Tweed und seinen Leuten unauffällig folgte. Er notierte sich die Kennzeichen der zwei Mietwagen, die für sie bereitstanden. Dann kaufte er sich zwei Flaschen Mineralwasser und stellte sich auf eine längere Wartezeit ein.
    Vitorellis Hubschrauber, der unmittelbar vor Tweeds Maschine gestartet war, würde eine Weile nach Schwechat brauchen. Mit seinem Handy hatte Mario ihm durchgegeben, daß Tweed tatsächlich auf dem Weg nach Wien war.

42
    Nach einem längeren Spaziergang kam Butler in die Hotelhalle des Chateau d’Avignon gehumpelt. Fred Brown, der schon ein paar Drinks intus hatte, sah ihn erstaunt an.
    »Was haben Sie denn mit Ihrem Bein angestellt?«
    »Die Treppe runtergefallen.«
    »Ein bißchen zu tief ins Glas geschaut, wie?« bemerkte Brown ohne Anteilnahme.
    »Jedenfalls muß ich deshalb noch etwas länger hier im Hotel bleiben. Keine Ahnung, wie lange es dauert, bis ich wieder einigermaßen gehen kann.«
    »So kommt wenigstens mehr Geld in die Hotelkasse.«
    »Sie denken wohl auch an nichts anderes als an Geld.«
    »Doch. An Frauen. Gehört übrigens eng zusammen. Geld und Frauen. Haben Sie das noch nicht gemerkt?«
    »Geben Sie immer solche Lebensweisheiten von sich?«
    »Passen Sie lieber auf, daß Sie nicht noch mal die Treppe runterfallen«, schoß Brown zurück.
    Als Butler mühsam die Treppe zu seinem Zimmer hinaufstieg, griff Brown nach der Cognacflasche unter dem Schalter und nahm einen kräftigen Schluck. In seinem Kopf begann es sich langsam zu drehen. Aber das störte ihn nicht. Er kannte sich mit der Wirkung von Cognac aus – in einer Stunde hätte er wieder einen klaren Kopf.
    In seinem Zimmer entfernte Butler den dicken Verband von seinem rechten Bein, der sein Humpeln noch überzeugender hatte erscheinen lassen. Damit niemand Verdacht schöpfte, hatte er einen plausiblen Grund für die Verlängerung seines Aufenthalts im Hotel gebraucht.
    Er wollte gerade duschen, als das Telefon klingelte. Er hob vorsichtig ab.
    »Ja? Hier Flarry.«
    »Noch nicht.« Es war Tweed. »Der Code für die Rauschgiftlieferung, wenn sie eintrifft, lautet…« Er nannte Butler die Nummer des Sacher mit der Vorwahl für Osterreich und zum Schluß seine Zimmernummer. Er gab ihm alle Nummern rückwärts. »Bei uns geht hier einiges verkehrt herum«, fügte er deshalb hinzu. »Fragen Sie nach Pete, wenn ich nicht hier bin. Bei Ihnen alles in Ordnung? Hier spricht Tweed.«
    »Bei mir alles okay. Habe verstanden…«
    Unten im verlassenen Foyer des Hotels hörte Brown das Gespräch mit. Trotz seines angeheiterten Zustands schaffte er es, die Zahlen und den Namen mitzuschreiben.
    Nach einigem Suchen fand er schließlich auch den Zettel mit den Nummern der Hotels, in denen er Hassan zu erreichen versuchen sollte, wenn Butler einen Anruf erhielt.
    Brown rief

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