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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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bezogen, daß sie Tweed von allen Seiten decken konnten. Neben Tweed stand Beck.
    »Hassan ist durch die Paßkontrolle und wartet jetzt darauf, daß sein Flug aufgerufen wird«, bemerkte Beck.
    »Könnten Sie dafür sorgen, daß wir in letzter Sekunde an Bord der Maschine gelassen werden? Normalerweise lassen Sie die Business Class-Passagiere nach der Economy Class an Bord.«
    »Habe ich bereits alles veranlaßt. Es besteht keine Gefahr, daß er Sie entdeckt.«
    »Marler wollte zwar zu meinem Schutz unbedingt mitkommen, aber er wird uns nicht begleiten. Er hat in Zürich noch etwas zu erledigen.«
    »Verstehe.«
    Was Beck nicht verstand, war, daß Marler mit dem Auto nach Wien fahren wollte, um sein stattliches Waffenarsenal dorthin schaffen zu können. Darüber hinaus hatte er jedoch Newman auch die Adresse des Wiener Waffenhändlers gegeben. Als könnte er Gedanken lesen, sagte Beck unvermutet: »Es hat doch hoffentlich keiner Ihrer Leute eine Waffe bei sich? Wegen des Metalldetektors.«
    »Die liegen inzwischen alle in der Limmat«, antwortete Tweed.
    Als sie im letzten Moment an Bord gingen, bekamen sie Sitze ganz vorne in der Economy Class. Ein Passagier, der weiter hinten saß, bekam einen Schock, als er Tweed sah. Es war Big Ben, der einen Jogginganzug trug. Auf seiner Nase saß ein Zwicker, der ihm einen intellektuellen Anstrich verleihen sollte. In seinem Schoß hatte er eine wissenschaftliche Zeitschrift liegen, von deren Inhalt er kein Wort verstand. Aber zumindest nach außen hin wirkte er wie ein Gelehrter, und von denen gab es in Osterreich viele.
    Er warf einen Blick hinüber zu Les, der auf der anderen Seite des Mittelgangs saß. Les’ Miene ließ keinen Zweifel daran, daß auch er Tweed gesehen hatte. Big Ben wünschte sich, er hätte seine Automatik dabei. Am Wiener Flughafen herrschte bestimmt großes Durcheinander. Er könnte Tweed dort erschießen. Aber auch er hatte seine Waffe in der Limmat versenkt.
    Paula saß neben Tweed, der den Fensterplatz hatte, und musterte die anderen Passagiere in ihrer Umgebung. Der Gelehrtentyp mit der wissenschaftlichen Zeitschrift fiel ihr nicht weiter auf.
    »Sehen Sie sich mal diese Berge an«, sagte Tweed nach einer Weile. »Sie hätten sich wirklich ans Fenster setzen sollen.«
    »Ich kann ja auch so ganz gut nach draußen sehen.«
    Die Berggipfel schienen direkt unter dem Rumpf der Maschine dahinzuziehen.
    Fasziniert sah Paula aus dem Fenster.
    »So einen Berg würde ich gern mal erklimmen«, bemerkte sie.
    Newman und Nield, die hinter Tweed und Paula saßen, bewunderten ebenfalls den atemberaubenden Blick. Deshalb achteten sie nicht auf den Vorhang vor dem Durchgang zur Business Class. Hassan spähte verstohlen in die Economy Class, um zu sehen, wer sonst noch an Bord der Maschine war. Plötzlich traf sich sein Blick mit dem Tweeds, dem die kurze Bewegung des Vorhangs nicht entgangen war. Ein paar Momente sahen sie sich an, dann schloß Hassan den Vorhang.
    Auf dem Weg zurück zu seinem Platz dachte Hassan fieberhaft nach. Damit hatte er nicht gerechnet. Er sah auf die Uhr. In etwas mehr als einer halben Stunde würden sie landen. Er scherte sich nicht um den phantastischen Blick und begann an seinen Fingernägeln zu nagen. Schließlich holte er einen Block heraus und schrieb eine Nachricht an einen gewissen Vogel darauf. Er riß das oberste Blatt ab und gab es einer Stewardeß.
    Bringen Sie Verstärkung mit, wenn Sie mich in Schwechat abholen. Einige unserer besten Freunde.
    Ashley.
    Er war so mit der Formulierung seiner Nachricht beschäftigt gewesen, daß er nicht mitbekommen hatte, wie eine Stewardeß aus der Economy Class eine Nachricht, die ebenfalls dringend per Funk übermittelt werden sollte, ins Cockpit gebracht hatte.
    Doch während Hassans Nachricht in ein Dorf übermittelt wurde, das auf halbem Weg zwischen Wien und dem Flughafen lag, ging die von Tweed nach Zürich. An Arthur Beck.
    Rechne am Wiener Flughafen mit Empfangskomitee. Erwarte Gegenmaßnahmen.
    Tweed.
    Ashley Wingfield, der bei Austrian Airlines als bevorzugter Passagier behandelt wurde, verließ die Maschine nach der Landung als erster. Er hatte kein Gepäck bei sich und konnte sofort die Paßkontrolle passieren. Vogel, ein Mann Mitte vierzig mit kahlem Schädel und der Statur eines Boxers, beobachtete angespannt die ankommenden Passagiere. Als er Hassan entdeckte, eilte er durch die Ankunftshalle auf ihn zu. Eine große Gruppe Kroaten sang Fahnen schwingend ein Volkslied. Einige

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