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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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unter der ersten Nummer an, im Hotel Zum Storchen. Der Portier war kurz angebunden.
    »Hier wohnt kein Mr. Wingfield. Uns ist niemand dieses Namens bekannt.«
    Fluchend wählte Brown die zweite Nummer, die des Sacher. In seinem Alkoholtran fiel ihm die Ähnlichkeit der Nummer, die er wählte, mit der umgedrehten Nummer, die Tweed Butler gegeben hatte, nicht auf.
    »Mr. Wingfield? Hier Brown vom d’Avignon. Einer unserer Gäste bekam einen Anruf von einem gewissen Tweed…«
    »Tweed? Sagten Sie Tweed?«
    »Hörte sich jedenfalls so an. Sagte, bei ihm ginge einiges verkehrt herum.«
    »Schief, meinen Sie wohl?«
    »Das wollte er wahrscheinlich damit sagen. So hörte es sich jedenfalls an.«
    »Sehr gut. Wer war der Gast, den er anrief?« »Ein gewisser Butler.«
    Der Name sagte Hassan nichts. Doch so sehr es ihn freute, daß Tweed Probleme zu haben schien, gefiel ihm nicht, daß jemand, den Tweed kannte, im d’Avignon wohnte.
    Er wollte mehr wissen.
    »Behalten Sie diesen Butler im Auge.«
    »Er kann keinen großen Schaden anrichten. Hat sich das Bein verstaucht. Deshalb bleibt er etwas länger. Wollte Ihnen nur Bescheid sagen.«
    »Danke, Brown. Behalten Sie den Mann trotzdem im Auge.«
    Den Kerl im Auge behalten? Wozu denn das, dachte Brown. Er ist zu genauso wenig zu gebrauchen wie ein einbeiniges Huhn. Ich werde doch nicht meine Zeit damit vergeuden, diesem Kerl hinterherzurennen.
    Hassan, der auf der Couch seiner luxuriösen Suite saß, sah das anders. Je länger er über den Anruf nachdachte, desto stärker wurde seine Besorgnis. Zumal das wenige Personal, das noch im Chateau d’Avignon zurückgeblieben war, um den Hotelbetrieb aufrechtzuerhalten, zu nichts zu gebrauchen war. Mit den sechs Männern, denen er Anweisung erteilt hatte, auf schnellstem Weg nach Zürich zu kommen, war das eine andere Sache. Das waren absolute Profis. Rudge, ihr Anführer, hatte vor einigen Jahren im Londoner East End ein Mädchen erwürgt und sich deshalb aus England absetzen müssen. Hassan hatte im Hotel Zum Storchen eine Nachricht hinterlassen, man solle Rudge die Nummer des Sacher geben, wenn dieser dort anrief. Das Kommando über die Gruppe würde natürlich Big Ben führen.
    Als die Maschine aus Zürich in Schwechat landete, verließen Big Ben und Les umgehend das Flugzeug. Sie kamen wesentlich früher als Tweed in die Ankunftshalle und holten den Mietwagen ab, den Big Ben vor dem Abflug in Zürich bestellt hatte.
    Auf dem Weg nach draußen kamen sie an den singenden Kroaten vorbei, die Big Ben nur mit einem kurzen verächtlichen Blick bedachte. Keine Disziplin. Ein richtig übles Pack. Er machte keinen Hehl aus seiner Meinung, als er mit Les, dem Messerwerfer, in ihrem Mietwagen saß und darauf wartete, daß Tweed aus dem Flughafengebäude kam.
    »Ein richtig disziplinloser Haufen war das.«
    Du bist ja auch nicht gerade Winston Churchill, dachte Les. Aber er hütete sich, diesen Gedanken laut auszusprechen. Die Hitze begann ihm allmählich zu schaffen zu machen. Er sah Ben an.
    »Was dagegen, wenn ich eine rauche?«
    »Nein. Solange du dazu aussteigst.«
    »Die Hitze da draußen ist kaum auszuhalten.«
    »Wenigstens bekommst du von der Sonne etwas Farbe. Sperr die Augen auf, wann Tweed auftaucht.«
    Les stieg aus und zündete sich eine Zigarette an. Big Ben beobachtete im Rückspiegel den Ausgang.
    »Steig ein. Sie kommen.«
    »Ich hab mir doch grade erst eine angezündet.«
    »Steig schon endlich ein«, fuhr Big Ben ihn an.
    Les ließ sich auf den Beifahrersitz plumpsen. Als sich Tweeds Wagen in Richtung Wien entfernte, fuhren auch verschiedene Taxis los. Und da Tweed und seine Leute den zweiten Wagen für Marler, der erst später eintreffen sollte, zurückgelassen hatten, konnte Big Ben Tweeds Wagen folgen, ohne fürchten zu müssen, entdeckt zu werden – er konnte hinter anderen Fahrzeugen in Deckung gehen. Er folgte Tweeds Wagen bis zum Sacher, wo Tweed und sein Gefolge ausstiegen und das Hotel betraten. Dann fuhr Big Ben zu einem kleinen Hotel weiter, in dem Hassan für ihn und Les zwei Zimmer gebucht hatte.
    Sobald er sein Zimmer betreten hatte, rief er Hassan an, um ihm sein Eintreffen zu melden. Hassan rieb sich zufrieden die feuchten Hände, nachdem er aufgelegt hatte.
    Tweed hatte den Fehler gemacht, ihm nach Wien zu folgen, wo Hassan ihm gegenüber eindeutig im Vorteil war. Mit den Kroaten, Ben und Les sowie den sechs Leuten, die mit Rudge aus Zürich anreisten, verfügte er über eine außerordentlich

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