Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
zusammenbrechen.«
    »Wenn Sie abdrücken, sind Sie ein toter Mann«, warnte Newman.
    Für einen Mann seiner Größe bewegte sich Lodge erstaunlich behende, als er durch die offene Tür in den Garten hinaus verschwand. Newman zielte, ließ dann aber die Waffe wieder sinken. Lodge war nur noch ein Schatten, der hakenschlagend davonrannte und hinter dem Steinbogen mit der seltsamen Inschrift verschwand. Gefolgt von Paula und Tweed, lief Newman ihm nach. Als Tweed sich beim Verlassen des Raumes kurz umblickte, sah er Willie nach einem langen, dicken Spazierstock greifen.
    »Das hat keinen Zweck«, rief er.
    Er rannte den anderen hinterher. Währenddessen öffnete Willie ein Paneel in der Wand des Salons und drückte auf ein paar verborgene Knöpfe. Daraufhin gingen überall in dem labyrinthartigen Garten Lichter an. Willie, der den Spazierstock wie einen Knüppel hielt, folgte Tweed.
    »Er ist durch den Bogen gerannt«, rief Paula Tweed zu.
    Als sie darunter hindurchlief, sah sie ein Stück weiter vorn Newman. Von Arnos Lodge fehlte jede Spur. Dann hörten sie das Geräusch eines anspringenden Außenbordmotors. Eins der Motorboote schoß auf die Insel zu, auf der eine seltsame Skulptur eines Mannes und einer Frau stand, um die sich eine Schlange wand.
    Newman war stehengeblieben, zielte.
    »Er ist nicht in dem Boot«, schrie Paula. »Er hat es allein losfahren lassen, um uns zu täuschen!«
    Geduckt rannte Newman weiter. Als er den Teich mit der Insel erreichte, auf der der achtseitige Tempel mit den schwarz gestrichenen Fenstern stand, blieb er stehen und lauschte. Paula hörte, wie sich von hinten rasche Schritte näherten. Es war Willie mit seinem Spazierstock.
    »Als ich aus der Schweiz zurückkam, hat sich Arnos hier draußen rumgetrieben!« rief er. »Ich glaube, er hat hier Waffen versteckt.«
    Er lief an ihr vorbei und folgte Newman, der ebenfalls wieder losgerannt war. Paula erschien alles so unwirklich – die Statuen, der von Scheinwerfern beleuchtete Tempel.
    Ein Alptraum. Inzwischen hatte Newman das Ende des von einer Buxbaumhecke gesäumten Weges erreicht, hinter dem der dritte Teich lag. Seine Waffe in beiden Händen haltend, blieb er stehen. In der Annahme, Lodge lauerte ihm irgendwo auf, schwenkte er sie langsam von links nach rechts. Aber von Lodge war nichts zu sehen.
    Trotz Willies warnender Rufe lief er weiter.
    »Jetzt kommen Sie in totale Wildnis!«
    Tatsächlich kam Newman in dem dichten Unterholz nur noch mühsam voran. Rechts von ihm lag der dritte Teich. Auf der Insel in seiner Mitte stand das assyrisch anmutende Gebäude mit der Steinplatte, in die eine türkische Flagge eingemeißelt war.
    Das Ufer war mit dichtem Schilf bewachsen.
    Plötzlich kam Lodge hinter dem Baum hervor, an dem Newman gerade vorbeigegangen war, und richtete seine Maschinenpistole auf Newmans Rücken. Paula wollte Newman warnen, aber sie wußte, es wäre zu spät. In diesem Moment tauchte Willie hinter Lodge auf und ließ seinen dicken Spazierstock auf seine Schulter niedersausen. Lodge ließ die Maschinenpistole fallen und ging in die Knie. Als er sich wieder aufzurichten versuchte, schlug ihm Willie mit dem Stock auf den Kopf. Lodge wich wankend vor ihm zurück und fiel ins Wasser.
    Paula sah, wie er sich, verzweifelt um sich schlagend, an den Schilfrohren festzuhalten versuchte. Aber er wurde unbarmherzig in die Tiefe gezogen, bis nur noch seine vergeblich nach Halt suchenden Hände zu sehen waren. Ein letztes Aufbäumen, und dann verschwanden auch sie unter Wasser. Als Newman sich umdrehte und sah, was passiert war, riß er sich die Jacke herunter, um Lodge zu Hilfe zu eilen. Willie hielt ihn zurück.
    »Das hätte nur zur Folge, daß auch Sie ertrinken würden. Das Schilf würde Sie unweigerlich unter Wasser ziehen. Ich hatte einen Schäferhund. Er ist einem Schwan ins Wasser hinterhergejagt. Er ist spurlos verschwunden. Ich habe nie mehr etwas von ihm gesehen. Und dasselbe wird auch mit Arnos passieren.«
    »Können wir wirklich nichts mehr für ihn tun?« fragte Tweed, der sie inzwischen eingeholt hatte.
    »Nein, nichts.« Willie schüttelte den Kopf. »Wir können den Teich mit Schleppnetzen absuchen. Aber es kann Wochen dauern, bis wir ihn finden. Wenn überhaupt. Der Hund ist jedenfalls nie mehr aufgetaucht.«

EPILOG
    Auf Tweeds Vorschlag hin fuhren sie ins Summer Lodge, um dort zu übernachten. Da Christopher Kane mit Willie noch verschiedenes hatte besprechen wollen, war er im Dovecote Manor

Weitere Kostenlose Bücher