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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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ein fotografisches Gedächtnis. Spaßeshalber habe ich ihn deswegen sogar einmal auf die Probe gestellt. Ich gab ihm eine Seite aus Somerset Maughams Roman ›Der bunte Schleier‹ zu lesen. Er konnte sie danach tatsächlich Wort für Wort aus dem Gedächtnis wiedergeben.«
    »Dann könnten es tatsächlich beide sein.«
    »Richtig. Und beide halten sich in Zürich auf.«
    In diesem Moment betrat Newman die Hotelhalle. Tweed winkte ihm zu. Als er an ihrem Tisch Platz genommen hatte, erzählte ihm Tweed, worüber er mit Kane gesprochen hatte.
    »Klingt durchaus einleuchtend«, stimmte ihm Newman zu. »Und beide sitzen direkt vor unserer Nase. Jetzt ist nur noch die Frage, welcher von beiden ist es?«
    »Stimmt«, sagte Tweed. »Aber in jedem Falle werden die nächsten Anschläge in Zürich stattfinden. Der nächste auf der Liste ist Adrian Manders, der Raketenexperte. Er ist nach Zürich gekommen, um hier Urlaub zu machen und sich Dumonts Rede anzuhören. Er war auch bei Arnos Lodges Rede im Kongreßhaus.«
    »Wo wohnt er?« wollte Newman wissen.
    »Im Dolder Grand. Sowohl Arnos Lodge als auch Willie muß ihn gesehen haben.
    Manders saß in der ersten Reihe. Er war der erste, der beim Schlußapplaus aufstand und ging.«
    »Zürich wird ein immer gefährlicheres Pflaster«, bemerkte Newman.
    »Deshalb werden wir ab sofort drastische Maßnahmen ergreifen und in die Offensive gehen. Noch heute.«

22
    »Erzählen Sie mir zuerst mal von diesem Hotel, zu dem Sie Tina Langley gefolgt sind«, bat Tweed Christopher Kane.
    »Ist das denn der geeignete Ort, um über solche Dinge zu sprechen?« warf Newman ein.
    »Durchaus«, erklärte Tweed. »Ich habe ihn sogar ganz bewußt gewählt. Wir sind im Augenblick die einzigen hier. Alle anderen sitzen draußen in der Sonne. Außerdem könnte mein Zimmer abgehört werden – und wir haben nicht das nötige Equipment, um das nachzuprüfen.« Er wandte sich Kane zu. »Also, was hat es mit diesem Schloßhotel auf sich?«
    »Auch wenn ich Ihnen am Telefon schon alles erzählt habe, wiederhole ich es hier noch einmal. Es heißt Chateau d’Avignon. Ein paar Kilometer weiter befindet sich das wesentlich schönere Chateau des Avenieres, bei dem es sich um ein echtes Schloß handelt. Es gehört einem ausgesprochen netten Ehepaar.«
    »Sie sagten, das sei ein echtes Chateau«, sagte Tweed. »Soll das heißen, mit diesem Chateau d’Avignon stimmt irgend etwas nicht?«
    »Allerdings. Kein Mensch weiß, wem es gehört. Ich war einmal da, um dort etwas zu trinken. Die Kel ner kamen mir mehr wie Sicherheitsbeamte vor. Stellten sich nicht gerade geschickt beim Servieren an – als ob sie nicht dafür ausgebildet wären.
    Behielten mich aber die ganze Zeit scharf im Auge. Als ich ging, merkte ich, wie sich einer von ihnen mein Autokennzeichen notierte. Ein eigenartiger Ort.«
    »Und dort verschwand Tina Langley mit ihrem Koffer?« fragte Tweed.
    »Ja.«
    »Monceau und seine Leute sind aus Frankreich gekommen – und das Chateau, sagen Sie, liegt in Frankreich.« »Ja. Auf dem Mont Saleve.«
    »Ist das dieser Bergzug, den man von Genf aus sieht und von dem die meisten Leute denken, er gehört zur Schweiz?« »Ja. Er ist elfhundert Meter hoch.«
    »Wir dürfen auch Monceau nicht vergessen«, betonte Newman.
    »Mir ist jedenfalls sehr deutlich bewußt, daß er mich nicht vergessen wird«, bemerkte Tweed. »Und er ist ein wahrer Meister der Verkleidung. Wir werden alle aus Zürich abreisen«, erklärte er dann beiläufig.
    »Und wohin soll es von hier gehen?« wollte Newman wissen.
    »Ich schwanke noch zwischen Wien und Genf. Zürich ist im Moment wegen seiner Größe und Komplexität eine richtige Todesfalle.«
    »Das könnte Wien genauso sein«, warnte Newman. »Sehen Sie nur, was Paula um ein Haar passiert wäre.« »Daran habe ich sehr wohl gedacht.«
    »Genf ist da sicher auch nicht besser«, mischte sich Kane ein. »Denken Sie nur an mein Abenteuer mit Tina Langley.«
    »Dann halten wir uns am besten ganz von Städten fern.«
    »Wohin sollen wir uns dann also zurückziehen?« wollte Newman wissen.
    »An einen Ort, an dem wir den Gegner aus der Reserve locken können. Wir begeben uns ganz offen dorthin. Der Feind soll uns ruhig sehen. In einer Stunde reisen wir ab.
    Christopher, ich muß Sie dringend bitten, mit uns zu kommen. Manders werde ich nahelegen, umgehend nach England zurückzufliegen. Wer weiß? Vielleicht leisten uns ja drei attraktive Damen Gesellschaft. Drei Ordensschwestern.«
    »Und

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