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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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einen Soldaten des Schweizer Bundesheeres vorbeieilen. Er schien zu fürchten, den Zug zu versäumen. Als sie zu Marler hinüberblickte, stellte sie fest, daß seine Augen kurz aufgingen.
    Als der Zug aus der Bahnhofshalle in den hellen Sonnenschein hinauszugleiten begann, fragte sie sich, warum sie ein ungutes Gefühl hatte. Das muß an den zwei Wagen liegen, die uns gefolgt sind, dachte sie. Wer wohl in ihnen gesessen hatte?
    »Hier Mario«, sagte der Italiener in der Telefonzelle.
    »Was gibt’s?« fragte Vitorelli in seinem Hotelzimmer.
    »Tweed und seine ganze Truppe haben den Zug nach Genf bestiegen. Wahrscheinlich ist er gerade abgefahren…«
    »Fahr sofort zum Flughafen raus und laß den Hubschrauber startklar machen. Ich komme auf der Stelle nach. Vielleicht schaffen wir es noch vor dem Zug nach Genf.«
    »Kaum.«
    »Fahr schon zum Flughafen raus.«
    Vitorelli legte auf. Dann rief er den Portier an und teilte ihm mit, er werde wahrscheinlich ein paar Tage verreisen und wolle sein Zimmer so lange behalten. Fünf Minuten später war er zum Flughafen unterwegs.
    Was war nur mit Genf? fragte er sich immer wieder. Warum war Tweed mit allen seinen Leuten dorthin unterwegs? Es mußte irgend etwas Wichtiges passiert sein, das ihn veranlaßt hatte, so überstürzt dorthin aufzubrechen.
    Sobald der Engländer von dem Schweizer Taschendieb erfahren hatte, was passiert war, rief er Hassan an. Der hatte gerade dem Staatsoberhaupt von dem »Vorfall«
    berichtet, der zum Tod Ahmeds geführt hatte.
    »Ja?« knurrte er unwirsch in den Hörer.
    »Sie wissen, wer dran ist. Tweed hat Zürich eben in Richtung Genf verlassen. Ist Tina noch im Chateau? Gut. Sagen Sie ihr, sie soll dort bleiben. Ihr nächstes Opfer ist weiterhin Tweed. Sagen Sie außerdem Karin Berg und Simone Carnot, sie sollen auf schnellstem Weg nach Genf fahren. Eine von ihnen muß Tweed finden. Ihn unverzüglich töten. Und dann Christopher Kane. Los, Mann, Beeilung…«
    Ehe Hassan etwas erwidern konnte, hatte der Engländer aufgelegt. Er fluchte wüst, dann griff er erneut nach dem Telefon.
    Tweed schlief noch, als der Zug in Bern hielt. Seine Begleiter waren alle wach und auf der Hut. Es tat sich nichts, und der Zug war immer noch fast leer. Sie waren die einzigen Fahrgäste in ihrem Erste-Klasse-Waggon.
    In Bern stiegen nur wenige Leute ein. Marler hatte ein Fenster geöffnet und spähte nach draußen. Keiner der zusteigenden Fahrgäste machte einen verdächtigen Eindruck. Paula beobachtete, wie er das Fenster schloß. Sie hatte immer noch dieses seltsam ungute Gefühl, ohne daß sie hätte sagen können, was der Grund dafür war.
    Wenigstens verfügte der Zug über eine Klimaanlage, so daß sie nicht unter der zermürbenden Hitze zu leiden hatten.
    Als der Zug aus Bern abfuhr, holte Marler sein Handy heraus und begann zu telefonieren. Paula nahm an, er hielt Beck über den Stand der Dinge auf dem laufenden. Außerdem fragte sie sich, ob der Streß Tweed tatsächlich nichts anhaben konnte.
    Der einzige Grund, weshalb er schlief, war, daß er fast die ganze Nacht kein Auge zugedrückt, sondern angestrengt nachgedacht hatte. Unter anderem waren seine Gedanken immer wieder zu seinem Besuch auf Willies Herrschaftssitz in Dorset zurückgekehrt, wo er und Bob Newman den Park mit den seltsamen Statuen besichtigt hatten. Des weiteren zu den widersprüchlichen Aussagen hinsichtlich des Besitzers der Statuen, die Arnos Lodge und Willie ihm gegenüber in Zürich gemacht hatten. Zu der Tatsache, daß Willie Tina Langley kannte. Zu dem mysteriösen Haus in der Slowakei, das auf dem Weg in den Osten lag.
    Christopher Kane hatte Tweeds Angebot, mit ihnen zusammen nach Genf zu fahren, höflich abgelehnt. Er hatte sein Zimmer geräumt und bezahlt und war fünf Minuten später mit seinem Porsche losgebraust.
    Kane, ein ehemaliger Rennfahrer, war sicher, schneller als jeder Schnellzug – der unterwegs an mehreren Stationen hielt – am Genfer Hauptbahnhof Cornavin anzukommen. Während er auf der Autobahn in Richtung Genf jagte, überlegte er, wie er herausbekommen könnte, wem das Chateau d’Avignon gehörte.
    Sich an seine Bankiersfreunde zu wenden hätte keinen Sinn gehabt – aus ihnen wäre kein Wort herauszubekommen. Er brauchte jemanden, der sich mit Immobilien auskannte. Dann fiel ihm ein Bekannter ein, dem er einmal einen Gefallen getan hatte und der zufällig Immobilienmakler war. Vielleicht konnte er ihm bei der Lösung dieses Rätsels behilflich

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