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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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sein.
    Während der Fahrt sah Kane immer wieder in den Rückspiegel. Es war ziemlich unwahrscheinlich, daß jemand ihm folgte, aber Tweed hatte ihm gegenüber keinen Zweifel daran gelassen, daß der Orden seine Augen überall hatte. Er begann lautlos vor sich hin zu sprechen.
    »Eine Blondine, die Schwedin Karin Berg. Eine Rothaarige, Simone Carnot. Eine Brünette, die sich Lisa Vane nannte, aber in Wirklichkeit Tina Langley heißt. Tja, Schätzchen, ich werde dich sicher erkennen, wenn ich dir wieder begegne. Und um genau zu sein, werde ich auch Simone Carnot erkennen. Der Orden zeigt langsam sein wahres Gesicht.«
    Dann sah er von hinten eine Blondine in einem Ferrari näher kommen. Sie hatte allerdings langes wallendes Haar. Als sie ihn überholte, machte sie eine Handbewegung, als wollte sie sagen: »Fang mich doch, wenn du kannst.« Er ließ sie fahren. Er war fest entschlossen, vor dem Schnellzug in Cornavin einzutreffen.
    »Aufwachen, wir sind gleich in Genf«, sagte Paula und stieß Tweed vorsichtig an.
    »Bin schon wach. Seit einer halben Stunde.«
    »Dann sind Sie ein Schwindler. Seit wir Zürich verlassen haben, fühle ich mich wesentlich sicherer.«
    »Sicher sind wir nirgendwo. Vergessen Sie nicht, daß uns zwei Autos zum Bahnhof gefolgt sind. Wer weiß, wer außer uns noch in diesem Zug mitfährt.«
    »Sie wollen mich nur nervös machen«, grummelte Paula.
    »Ich will nur dafür sorgen, daß Sie hier genauso auf der Hut sind, wie Sie es in Zürich waren – oder in Wien. Solange wir den Orden nicht unschädlich gemacht haben, können wir uns nirgendwo sicher fühlen.«
    Bei der Ankunft in Cornavin gingen die Türen automatisch auf. Einer der ersten Fahrgäste, die ausstiegen, war der Soldat. Er schnallte sich seinen Rucksack um und ging zum gegenüberliegenden Bahnsteig, als wartete er auf einen Anschlußzug.
    Marler stieg als erster von Tweeds Mannschaft aus. Er blickte den langen Bahnsteig hinauf und hinunter. Eine Handvoll Fahrgäste trottete zum Ausgang, auf dem angrenzenden Bahnsteig wartete ein Schweizer Soldat. Paula trug ihren Koffer wie Marler in der linken Hand, als sie aus dem Waggon stieg. Die rechte Hand wollte sie für den Fall, daß sie ihre Browning brauchte, frei haben.
    Als nächster kam Tweed, gefolgt von Newman, Butler und Nield. Als sie ihn auf dem Weg zum Ausgang von allen Seiten umringten, brummte er: »Müssen Sie eigentlich immer so um mich herumwuseln. Ich bin doch nicht der Kaiser von China.«
    »Überlassen Sie das ausnahmsweise mal uns«, wies ihn Paula zurecht. »Man kann nie wissen, von wo Gefahr droht.«
    »Haben Sie telefonisch bereits ein paar Leihwagen gebucht?« wandte Tweed sich an Newman.
    »Sie stehen schon für uns bereit. Die Formalitäten erledigt Marler – darum geht er auch schon voraus.«
    Marler, der auf die Bahnhofshalle zusteuerte, warf einen Blick auf den Soldaten auf dem gegenüberliegenden Bahnsteig. Man sah sie überall herumstehen – Soldaten, die von einer Übung zurückkamen oder zu einer fuhren. Newman hatte zwei Wagen angefordert, und Marler hatte alle erforderlichen Papiere einstecken.
    »Das muß der längste Bahnsteig sein, den ich je gesehen habe«, bemerkte Tweed.
    Sie näherten sich der Stelle, wo der Soldat stand, und Butler ließ sich ein paar Schritte zurückfallen. Als sie den Bahnsteig verließen, setzte sich auch der Soldat in Bewegung.
    Er folgte ihnen in einigem Abstand, bis sie den Autoverleih erreichten.
    Sobald er sie diesen wieder verlassen sah, ging er hinein, um den Citroen abzuholen, den er sich telefonisch hatte reservieren lassen. Als die zwei Fahrzeuge mit Tweed und seinen Leuten vom Bahnhof losfuhren, saß auch er bereits am Steuer seines Wagens.
    Bevor Tweed eingestiegen war, hatte er zu seiner Überraschung Christopher Kane, die Hände in die Hüften gestemmt, neben einem roten Porsche stehen sehen. Er war grinsend auf ihn zugekommen.
    »Auch in der Schweiz sind die Züge nicht die schnellsten. Während Sie sich im Speisewagen einen hinter die Binde gekippt haben, bin ich mit dem Auto von Zürich hierhergefahren.«
    »Uber unsere Lippen ist kein Tropfen Alkohol gekommen«, versicherte ihm Tweed.
    »Wir wollen auf schnellstem Weg zum Chateau d’Avignon. Vielleicht können Sie ja mit uns mithalten…«
    Paula fuhr einen cremefarbenen Renault mit Tweed auf dem Beifahrersitz und Newman und Marler im Fond. Butler und Nield folgten ihr in einem blauen Ford. Die Nachhut bildete Christopher Kane in seinem Porsche.
    Je weiter

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