Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
Vom Netzwerk:
beste Französisch«, fuhr Kane fort, »wird in Genf gesprochen.«
    »Da wären die Pariser bestimmt anderer Meinung.« »Sie sind also aus Paris?«
    »Das habe ich nicht gesagt. Sie gehen zwar sehr geschickt vor, Chris, aber Sie hören sich fast an wie ein Detektiv, der einen Zeugen verhört.«
    »Ich bin nur interessiert an Ihnen.«
    »Dann sollte ich an Ihnen interessiert sein, was ich auch bin. Was machen Sie beruflich?«
    »Ich bin ein international anerkannter Experte für bakteriologische Kriegsführung.«
    Kane war noch nie jemand gewesen, der sein Licht unter den Scheffel stellte, dachte Tweed, der bewußt schwieg, während er Simone studierte. Aus den Seitenblicken, die sie ihm immer wieder zuwarf, wurde ersichtlich, daß sie dachte, sein Interesse an ihr ginge etwas über das übliche Maß hinaus.
    »Ist es nicht furchtbar, sich mit einer so schrecklichen Materie zu befassen?« fragte Simone.
    »Früher oder später werden diese Kampfstoffe notgedrungen zum Einsatz kommen«, entgegnete Kane ungerührt. »Da gibt es nur eins: möglichst gut auf den Ernstfall vorbereitet sein. Jeder, der für die fragliche nahöstliche Macht arbeitet, gehört erschossen.«
    Beide Männer sahen Simone blinzeln. Sie fing sich jedoch sofort wieder, trank ihr Glas leer und stellte es ab. Nachdem sie auf ihre Uhr, eine Rolex, gesehen hatte, stand sie auf.
    »War wirklich nett, sich mit Ihnen zu unterhalten. Vielleicht können wir unser Gespräch ja bei Gelegenheit bei einem gemeinsamen Abendessen fortsetzen. Aber dann darf ich Sie einladen.«
    »Selbstverständlich werden Sie mein Gast sein«, erklärte Tweed. »Wir werden sehen, wann es sich machen läßt. Wohnen Sie hier im Hotel?«
    »Ja, es kann allerdings sein, daß ich zwischendurch mal ein paar Tage verreisen muß.«
    »Früher oder später werde ich Ihrer schon habhaft werden«, sagte Tweed mit einem eigenartigen Unterton.
    »Und? Was meinen Sie, Christopher?« fragte Tweed, als sie gegangen war.
    »Könnte durchaus sein, daß wir uns gerade mit einer dritten Ordensschwester unterhalten haben.«
    »Ganz meiner Meinung. Sie scheinen langsam in Panik zu geraten – oder zumindest ihr Auftraggeber.«
    »Mit Sicherheit würde ich so etwas natürlich nie behaupten«, modifizierte Kane seine Aussage. »In Schottland haben wir das Gerichtsurteil ›nicht erwiesen. Und das würde ich auch im Fall der äußerst reizend anzusehenden Simone Carnot fällen.«
    »Jedenfalls bin ich Ihnen mit meiner Einladung zum Abendessen zuvorgekommen.«
    »Das sind Sie allerdings, Sie alter Schwerenöter. Ich wollte ihr schon den gleichen Vorschlag machen. Was ist nun eigentlich los?«
    »Der Feind gerät in Panik. Sie operieren nach einem genau festgelegten Zeitplan, und langsam läuft ihnen die Zeit davon. Genau wie uns.«
    Ein Mann kam in die Hotelhalle, sah Tweed und überreichte ihm einen Umschlag.
    »Von Chefinspektor Beck«, flüsterte er. »Danke.«
    »Wer war das?« fragte Kane.
    »Einer von Becks Leuten. Ah, er hat mir das Foto zurückgebracht, das ich ihm gegeben habe. Kennen Sie diese Dame?« »Das ist Lisa Vane«, sagte Kane.
    »Auch als Tina Langley bekannt. Die Frau, die in Wien Norbert Engel erschossen hat – und die Frau, die in Genf um ein Haar Sie umgebracht hätte.«
    »Dann habe ich ja nichts mehr von ihr zu befürchten.«
    »Darauf würde ich lieber nicht zählen. Ich glaube, sie kommen alle hierher. Wenn mich nicht alles täuscht, wird die Operation, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sämtliche Mitglieder des
Institut
zu beseitigen, von einem Engländer aus Dorset gesteuert.
    Entweder von Arnos Lodge oder von Willie.«
    »Diese Theorie halte ich selbst für Ihre Verhältnisse ziemlich gewagt, Tweed. Wie sind Sie zu diesem erstaunlichen Schluß gelangt?«
    »Eben in diesem Moment. Sie haben der Reihe nach die ganze Liste durchgemacht.
    Nur jemand, der sich im Besitz der Liste befindet, kann dahinterstecken.«
    »Willie ist kein Mitglied des
Institut«,
warf Kane ein.
    »Aber Sie erinnern sich vielleicht, daß er einmal in der Zentrale des
Institut
in Ouchy an einer Konferenz teilgenommen hat. Er hielt einen äußerst aufschlußreichen Vortrag über die Lage in Nahost. Bei dieser Gelegenheit zeigte ihm Dumont dummerweise unsere Mitgliederliste.«
    »Halten Sie es für möglich, daß er auch die genaue Reihenfolge in Erinnerung behalten haben könnte, in der die einzelnen Mitglieder aufgeführt waren?«
    »Das ist keineswegs auszuschließen. Willie hat, wie ich zufällig weiß,

Weitere Kostenlose Bücher