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Der Schwarze Orden

Der Schwarze Orden

Titel: Der Schwarze Orden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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wohin fahren wir nun eigentlich?« fragte Newman noch einmal.
    »Ins Chateau des Avenieres auf dem Mont Saleve. Reservieren Sie dort schon mal für uns alle ein paar Zimmer, Bob. Nur Butler und Nield werden sich in diesem dubiosen Chateau d’Avignon einquartieren. Die beiden können auf sich selbst aufpassen.«
    Newman war zwar an Tweeds plötzliche Entscheidungen gewöhnt, aber diesmal mußte sogar er schlucken.
    In dem kleinen Park gegenüber dem Baur au Lac wartete ein Mann in der Uniform eines Schweizer Soldaten. Er trug Kontaktlinsen und hatte sich die Mütze tief ins Gesicht gezogen. Nicht weit von ihm, hinter einer Hecke, stand ein Motorrad.
    Er war so damit beschäftigt, den Eingang des Hotels zu beobachten, daß er nicht merkte, daß außer ihm noch zwei andere Beobachter Stel ung bezogen hatten. Einer von ihnen, ein Schweizer Taschendieb, saß in der Talstraße in seinem Auto und tat so, als studierte er eine Straßenkarte. Der dritte Mann, Mario Parcelli, stellte es etwas raffinierter an. Er hatte die Kühlerhaube seines Wagens hochgeklappt und machte sich am Motor zu schaffen.
    Parcelli war von Vitorelli geschickt worden, da dieser gemerkt hatte, daß Tweed ihm aus dem Weg ging. Er fragte sich, warum. Sollte Tweed vorhaben, Zürich zu verlassen? Vielleicht führte er Mario sogar zu Tina Langley. Vitorelli hatte großen Respekt vor Tweed und seiner Spürnase.
    Dann fuhren fast gleichzeitig mehrere Taxis vor dem Baur au Lac vor. In das erste stiegen Tweed und Paula. Tweed bat den Fahrer jedoch, noch zu warten. In das Taxi hinter ihnen stiegen Marler und Newman. Erst als auch noch Butler und Nield in einem dritten Taxi Platz genommen hatten, setzte sich der kleine Konvoi in Bewegung.
    Sie unternahmen keinerlei Anstalten, ihre Abreise aus dem Baur au Lac geheimzuhalten. Im Gegenteil, Tweed hatte es ganz gezielt darauf angelegt, daß der Feind sie sah. Auf der Fahrt zum Hauptbahnhof bemerkte Tweed, wie Mario Parcellis grauer Fiat ihnen folgte. Er lächelte still in sich hinein – es lief alles nach Plan.
    Was er nicht bemerkte, war der Soldat, der dem Fiat auf seinem Motorrad folgte. Und auch der Taschendieb in dem weißen Renault entging ihm mehrere Minuten lang.
    »Tut sich irgendwas?« flüsterte Paula.
    »Ein grauer Fiat folgt uns. Außerdem ein weißer Renault, wenn ich mich nicht täusche.«
    »Wir scheinen ja sehr beliebt zu sein. Haben Sie mit gleich zwei Verfolgern gerechnet?«
    »Nein. Einer muß zum Orden gehören. Was den zweiten angeht, kann ich nur Vermutungen anstellen. Das Problem ist, ich kann den Fahrer keines der beiden Fahrzeuge erkennen. Die Windschutzscheibe reflektiert zu stark. Möglicherweise hat der Orden zwei Wagen auf uns angesetzt – falls uns einer aus den Augen verliert. Nur keine Aufregung.«
    »Wer sagt denn, daß ich aufgeregt bin?« entgegnete Paula ironisch.
    Schließlich hielten die drei Taxis vor dem Hauptbahnhof. Tweed hatte kaum bezahlt, als Newman und Marler bereits neben ihnen auftauchten.
    »Wir werden beschattet«, sagte Tweed.
    »Ich weiß«, sagte Marler. »Von einem grauen Fiat und einem weißen Renault. Da kommen sie gerade.«
    »Gehen Sie in den Bahnhof. Ich kaufe die Fahrkarten.«
    Er stellte sich in die Schlange vor dem Schalter. Mario Parcelli bezog hinter einer Frau in Newmans Nähe Stellung. Der Motorradfahrer stellte das Motorrad am Straßenrand ab und stellte sich ebenfalls in die Schlange, dicht genug hinter Tweed, um alles verstehen zu können, was Tweed, der absichtlich laut sprach, sagte.
    »Sechs Rückfahrkarten erster Klasse nach Genf, bitte.«
    Sie verließen den Schalter und eilten zu dem Bahnsteig, an dem bereits ein Zug wartete. Mario Parcelli stieg wieder in seinen Fiat und fuhr zur nächsten Telefonzelle.
    Der Soldat kaufte eine einfache Fahrkarte erster Klasse nach Genf.
    Nachdem er einen Platz in der ersten Klasse gefunden hatte, holte Tweed ein Buch heraus. Paula setzte sich neben ihn. Marler nahm schräg gegenüber von Tweed auf der anderen Seite des Gangs Platz. Er schloß die Augen und ließ den Kopf zurücksinken.
    Ihm gegenüber hatte Newman Platz genommen.
    Butler bezog am einen Ende des Waggons Stellung, Nield am anderen. Um in einem Notfall genügend Bewegungsspielraum zu haben, hatten alle ihre Koffer im Gepäcknetz verstaut.
    »Könnten Sie mich bitte wecken, wenn wir uns Genf nähern«, bat Tweed Paula.
    »Selbstverständlich. Ich bin hellwach.«
    Als sie zwei Minuten vor Abfahrt des Zuges aus dem Fenster blickte, sah sie

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