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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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übers Gesicht. Sie spürte, dass neugierige Reiter sie durch Türspalten anstarrten.
    Als sie ihre eigene Kammer erreicht hatte, stieß sie die Tür auf, achtete überhaupt nicht auf die Katzenhaare auf ihrer Decke und fiel ins Bett.

DER WALL SCHREIT
    Es war eine mühsame Reise durch die weiße Welt, und sie hatten sich so sehr beeilt, wie sie nur konnten: Großmutter, Lala und ein halbes Dutzend andere. Sie hatte ein Portal geöffnet und eine Brücke überquert, um auf die harsche Ebene zu gelangen. Sie hatte ihr Gefolge davor gewarnt, vom Weg abzukommen oder an die Dinge zu glauben, die sie sehen würden.
    Obstgärten voller Zitronenbäume wie einst in Arcosia hatten sie verlockt, doch dann hatten sie erleben müssen, wie die Früchte vor ihren Augen verfaulten und von den Bäumen zu Boden fielen und wie die Bäume selbst ihre Blätter verloren und starben. Es hatte auch andere Trugbilder gegeben, die erschienen und verschwunden waren, darunter eine Halluzination des verfluchten Pferdes des Todes, das die Sacorider anbeteten. Es hatte in der Ferne gestanden und sie mit dem Blick eines Aasgeiers betrachtet. Ihre Leute gehorchten ihr, blieben eng zusammen und beachteten solche Trugbilder nicht.
    Großmutter fand ihren Weg durch die weiße Welt mit Hilfe eines verzauberten Garnknäuels, das sie über die Ebene rollen ließ. Es hatte sich bereits so viel Garn entrollt, dass das Knäuel eigentlich längst hätte verbraucht sein sollen, aber es reichte bis über die letzte Brücke hinaus und führte sie getreulich.

    Die weiße Welt war sowohl bedrohlich als auch anziehend, denn es waren bestimmt mehrere Jahrhunderte vergangen, seit irgendjemand von ihrem Volk sie betreten hatte. Die Kmaerner hatten die Brücken vor langer Zeit gebaut, lange bevor Sacoridien auch nur ein Fleck im Auge des Kaisers gewesen war, aber es war Mornhavon der Große gewesen, der das Geheimnis der weißen Welt entdeckt hatte, nachdem seine Truppen einmal zu oft von einem Feind überfallen worden waren, der scheinbar aus dem Nichts aufgetaucht war und von dem sie wussten , dass er eigentlich viel weiter weg gewesen war. Nachdem Mornhavon das Geheimnis entschlüsselt hatte, war auch das Reich in der Lage, durch die weiße Welt zu reisen und die Sacorider seinerseits zu überfallen, genau wie diese es davor getan hatten. Bald tobten die Schlachten nicht nur in Sacoridien, sondern auch in der weißen Welt – Schlachten, die meist auf magischer Ebene geführt wurden, wobei auf beiden Seiten große Magier kämpften.
    Großmutter trieb ihr Pferd mit einem gewissen Bedauern über die letzte Brücke hinweg, in einen Wald, den natürliches Licht erfüllte und der voller Farben und feuchter Gerüche war. Sie lächelte, als sie die erleichterten Ausrufe ihrer Leute hörte, die ihr folgten. Nachdem das letzte Pferd die Brücke hinter sich gelassen hatte, verschwand die Brücke aus der Welt. Großmutter vermutete, dass sie die weiße Welt wieder besuchen konnte, wann immer sie wollte, aber die Chroniken rieten davon ab, sie zu oft zu betreten, und warnten vage vor Wahnsinn, Tod und, etwas unklarer, vor Seelenverlust.
    Auf jeden Fall wusste sie, dass interessantere Gegenden vor ihr lagen, wie zum Beispiel der D’Yer-Wall.
     
    Bevor sie den Wall erreichten, hatte Großmutter Beschwörungen geschaffen, die sie alle unsichtbar machten. Und als sie
das Lager betraten, gingen die Arbeiter und Soldaten dort tatsächlich ihren normalen Geschäften nach und bemerkten gar nicht, dass acht Mitglieder des Zweiten Reiches in ihrer Mitte standen.
    Großmutter lenkte ihr Pferd direkt auf die Bresche zu, hielt das Tier aber zurück, als ein nichtsahnender Soldat fast mit ihr zusammengestoßen wäre. Dann musste sie einen Umweg um zwei Arbeiter machen, die Wasser schleppten. Der Schwarzschleier zog sie an. Seine Macht schwebte über die Reparaturarbeiten an der Bresche hinweg wie eine Hand, die sie näher winkte. Sie zitterte geradezu vor Erwartung.
    Außerdem spürte sie die Schwäche des Walls. Seine Dichte war irgendwie untergraben worden, und sie wünschte, sie hätte das Buch des Theanduris Silberholz bei sich. Damit hätte sie den ganzen Wall auf der Stelle zum Einsturz bringen können. Aber das musste aufgeschoben werden, denn sie war in den Schwarzschleier gerufen worden. Dort wartete Arbeit auf sie. Sowohl ihr eigenes Schicksal als auch das Schicksal des Zweiten Reiches näherten sich ihrer Erfüllung. Später würde sie das Buch haben, und dann konnte der Wall

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