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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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»Ja, ich weiß, ich war lange weg, aber die Reise war nicht ganz einfach.«
    »Was ist mit Haurris?«, fragte Itharos. »Warum ist er nicht bei dir?«
    Dale schlussfolgerte, dass Haurris der Hüter des Erdturms sein musste.
    Merdigen fiel bei Itharos’ Frage leicht in sich zusammen. »Ich fürchte, wir konnten ihn nicht erreichen. Überall zerbrochene
Brücken. Die Botschaften, die Verrücktes Blatt von ihrem Turm geschickt hat, blieben unbeantwortet.«
    Die Gruppe wurde ernst.
    »Was könnte ihm passiert sein?«, fragte Boreemadhe.
    Merdigen zuckte mit den Achseln. »Schwer zu sagen. Vielleicht ist es aufgrund der Bresche im Wall unmöglich geworden, ihn zu erreichen – aber warum nur ihn und nicht mich, obwohl mein Turm der Bresche am nächsten ist?« Er schüttelte den Kopf. »Was auch immer der Grund ist, wir müssen das Schlimmste annehmen und davon ausgehen, dass das, was Haurris passiert ist, auch jedem von uns passieren könnte.«
    Die festliche Stimmung, die seit der Ankunft von Merdigen und seinen Begleitern geherrscht hatte, verflog fast vollständig – die einzige Ausnahme war Verrücktes Blatt, die, man konnte es nicht anders sagen, verrückt grinste und mit einem Zweig in ihrem Haar spielte. Es schien, als senke sich eine von Boreemadhes grauen Wolken über den Tisch herab.
    »Wir dürfen uns davon nicht abhalten lassen«, fuhr Merdigen fort. »Im Gegenteil, das sollte uns erst recht dazu antreiben, Antworten zu suchen, und deshalb habe ich euch alle zusammengerufen: um die Antwort auf die Frage zu finden, warum der Wall immer schwächer wird. Wir können die Bresche nicht reparieren, aber vielleicht gibt es andere Dinge, die wir tun können. Wir waren immer als Kollektiv viel mächtiger denn als Einzelwesen.«
    »Wir haben uns mit dem Problem des Walls beschäftigt«, sagte Itharos und zwinkerte Dale zu. Er beschwor eine Unmenge von Diagrammen und Gleichungen aus der Luft herauf, die auf Schriftrollen gekritzelt waren.
    Doch als sei dies eine Art Stichwort gewesen, begann der Turm zu rumpeln, und der Boden bebte unter Dales Stuhl. Sie sprang erschrocken auf, und die Hüter stießen entsetzte Rufe
aus. Die Erschütterung wurde stärker, sie erfasste die ganze Kammer und hüllte sie in eine Staubwolke. Geschirr fiel aus den Regalen und zerschellte am Boden. Ein Riss spaltete eine ganze Wand, und der Boden schwankte so sehr, dass Dale von einer Seite zur anderen taumelte, als sei sie auf einem Schiff auf hoher See.
    Felsblöcke stürzten aus der unsichtbaren Decke über ihnen und krachten auf den Boden. Dale kroch unter den Tisch, aber sie wusste, dass dies kein ausreichender Schutz sein würde, falls der ganze Turm beschließen sollte einzustürzen.
    Sie hörte Merdigen Befehle schreien und sah durch die Staubwolke, wie die Magier hin und her rannten, bis sie unter den Bögen auf allen Seiten der Kammer verschwanden.
    Ein weiterer Felsblock krachte auf den Boden, nur wenige Zentimeter von Dale entfernt, und sie biss die Zähne zusammen und fragte sich, ob dies wohl das Ende aller Dinge war.
     
    Alton ging ruhelos am Wall hin und her. In dieser Nacht hatte er noch schlechter geschlafen als sonst, und sein Kopf war von Gemurmel erfüllt gewesen. Von unruhigem, geisterhaftem Gemurmel voller Furcht und Verzweiflung, das an seinem Verstand fraß. Er erwachte voll böser Vorahnungen.
    Und doch war alles an diesem Morgen genau wie immer. Das Lager ging seinen Alltagsbeschäftigungen nach, und so weit er dies beurteilen konnte, waren der Wall und der Turm unverändert. Er hatte Dale beim Frühstück zur Eile angetrieben, denn er wollte wissen, ob die Magier im Turm irgendeinen Unterschied bemerkt hatten und ihm einen Grund für seine Unruhe geben konnten. Er hatte Dale nichts von seinen Empfindungen gesagt, aber er hatte sie praktisch durch den Wall geschubst.

    Nun wartete er voller Unruhe auf ihre Rückkehr. Er wartete, wartete und wartete. Das Warten machte ihn ganz krank, denn eigentlich sollte er ja in der Lage sein, selbst die Antworten auf seine Fragen zu suchen.
    Einem plötzlichen Impuls folgend, blieb er vor dem Turm stehen und presste seine Handfläche auf die steinerne Fassade. Leuchtende Schriftzeichen wurden unter seiner Hand fortgeschleudert. Er hatte dies seit so langer Zeit nicht mehr gesehen. Er wusste, dass es die Turmhüter waren, die eine Alarmbotschaft aussandten. Was war nur los?
    Er war glücklich, dass die Hüter ihm zumindest diesen Grad an Kommunikation erlaubten, aber er

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