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Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Der schwarze Thron - Reiter reiter3

Titel: Der schwarze Thron - Reiter reiter3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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der Toten finden kannst.«
    »Einen Chirurgen der Toten?«, fragte Karigan alarmiert. »Wozu denn das?«
    »Um Eure Wunde zu nähen. Die können so etwas sehr gut.«
    Als Brienne die Wunde fertig verbunden hatte, sank Karigan zu Boden und lehnte sich an den Sarkophag, in dem sie sich versteckt hatte. Vielleicht war das alles ein Traum. Chirurgen der Toten!
    Brienne hockte sich vor sie hin. »Ihr habt das alles sehr gut gemacht. Agemon und Iris haben uns alles erzählt. Etwas ungewöhnlich, aber es hat funktioniert.«
    » Wo wart denn Ihr? «, fragte Karigan.
    »Es waren noch mehr Eindringlinge da«, erklärte Fastion. »Sie hatten die diensthabenden Waffen mit einem Schlaftrunk in ihrem Abendtee ausgeschaltet und bewachten die Eingänge. Der Widerstand des Feindes hielt uns auf, aber wir haben denjenigen gefangen, der hinter Euch her war. Alle Eindringlinge sind entweder tot oder gefangen, und wir werden die Lebenden verhören und vor den König bringen, damit er sie verurteilt.«

    »Gut.« Karigan schloss die Augen und lehnte den Kopf an den Sarkophag der Königin Wie-hieß-sie-noch-gleich. Er war erfrischend kühl. Vielleicht hätten die Waffen sie darin liegenlassen sollen, damit sie schlafen konnte. Mit einer Decke und einem Kopfkissen wäre es ganz bequem gewesen. Anscheinend war sie ohnehin schon oft eingenickt, nach ihren verwirrenden Träumen von Gespenstern und Salvitar zu urteilen. Solche Träume waren allerdings nicht weiter verwunderlich, wenn man ihre Ruhestätte in Betracht zog.
    Ruhestätte? Sie runzelte die Stirn.
    »Wie ich sehe, habt Ihr das Buch gefunden«, bemerkte Fastion.
    Karigan riss die Augen auf. Das Buch! Es lag neben ihr auf dem Boden. Sie nahm es auf den Schoß und blätterte darin. Die Seiten waren leer. Bis auf eine.
    Begierig las Karigan die verschnörkelte Schrift: Eine Tasse Zucker, eine Tasse Blaubeeren …
    Blaubeertörtchen? Ein Rezept für Blaubeertörtchen? Wer würde ein Rezept in ein magisches Buch schreiben? Falls dieses Buch wirklich das Richtige war …
    Sie bemühte sich, auf die Füße zu kommen, und mit Briennes und Lennirs Hilfe schaffte sie es tatsächlich. »Wir müssen das Grab des Hochkönigs finden«, sagte sie. »Man kann das Buch nur im Licht des Grabes des Hochkönigs lesen.«
    Die Waffen tauschten einen Blick und starrten dann Karigan an. »Welcher Hochkönig?«, fragte Brienne.
    »Nicht Jonaeus«, antwortete Karigan. »Bei ihm haben sie es schon versucht. Smidhe wahrscheinlich auch nicht.«
    Agemon schnaufte laut.
    »Habt Ihr etwas zu sagen?«, fragte Brienne.
    »Die Antwort ist einfach«, sagte er.

    »Tatsächlich?«
    Er hob das Kinn und betrachtete sie wie ein großer Weiser, der von unmündigen Kindern umgeben ist. »Es gibt nur einen Hochkönig.«
    Die Waffen sahen einander erneut an. »König Zacharias?«, erriet Lennir.
    Agemon verdrehte die Augen. »Ja, ja, natürlich. König Zacharias. Es sei denn, es hat sich oben etwas verändert, und niemand hat mich darüber informiert.«
    Stille.
    Dann platzte Karigan heraus: »Aber er ist nicht tot!« Nach einer etwas peinlichen Pause fragte sie mit dünner, zögernder Stimme: »Oder doch?«
    »Nein«, sagte Brienne.
    Agemon spähte Karigan an seiner Nase entlang durch die Brillengläser an. »Das Rätsel lautete, dass das Buch lediglich im Licht des Grabs des Hochkönigs gelesen werden könne. Richtig?«
    Karigan nickte.
    »Und wurde irgendwo gesagt, der König müsse tot sein?«
    Karigan schüttelte den Kopf, und Agemon trat zur Seite, um den Blick auf einen Sarkophag hinter ihm freizugeben. In den Marmordeckel war König Zacharias’ Ebenbild eingehauen worden. Er sah aus, als schlafe er, mit einem Zepter in den Händen. Ein marmorner Hillander-Terrier lag zu seinen Füßen. Karigan wäre beinahe umgefallen, sie hatte das Gefühl, als schwanke der Boden unter ihren Füßen. Lennir ergriff ihren Ellbogen und hielt sie fest.
    »Aber er ist nicht tot«, flüsterte Karigan.
    »Die Vorbereitungen für das Hinübergehen derer vom königlichen Blut beginnen lange im Voraus«, erklärte Agemon. »Ja, gewiss, denn wir würden ungern unvorbereitet überrascht.
Leider haben wir noch keinen Deckel für die Königindie-noch-sein-wird in Auftrag gegeben.«
    »Die Königin …« Karigan betrachtete den leeren Sarkophag hinter sich. Sie hatte sich in Estoras letzter Ruhestätte versteckt. Das war wahrlich grotesk.
    »Das Buch«, drängte Fastion. »Wir wollen feststellen, ob Agemon recht hat.«
    Der Grabpfleger schnaufte

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