Der schwarze Thron - Reiter reiter3
und folgten ihm unermüdlich und gnadenlos.
Der Reiter stieß einen erstickten Triumphschrei aus, als er die sichere Zuflucht direkt vor Augen hatte. Er warf sich zwischen den Zaunlatten hindurch und fiel seinem Hauptmann vor die Füße.
»Das ist nicht besonders gut gegangen, wie?«, stellte Laren Mebstone fest.
Auf der anderen Seite schaute der Grund für Bens Entsetzen aus großen braunen Augen auf ihn herab und schnaubte.
»Und ich nehme an, du bist zufrieden mit dir«, sagte Laren zu dem Wallach.
Rotkehlchen bewegte die Ohren nach vorn und schüttelte sein Zaumzeug, dann senkte er die Nase, um zu grasen.
Laren betrachtete Ben, der immer noch nach Luft schnappte, mehr aus Angst, nahm sie an, als weil er so erschöpft war.
Eines Tages würde er über seine unvernünftige Angst vor Pferden hinwegkommen müssen – es ging nicht anders! Was war ein Grüner Reiter ohne Pferd? Ein Grüner Läufer? Sie hatte keine Ahnung, woher die Angst des jungen Mannes kam. Als Heiler kümmerte er sich ohne zu zögern um die schmutzigsten und scheußlichsten Wunden, aber gesunde, intelligente Pferde jagten ihm furchtbare Angst ein. Die meisten Reiter liebten Pferde.
Karigan kam über die Wiese geschlendert, folgte Bens Weg und schnippte dabei ein paar Grasspitzen ab. Als sie Rotkehlchen erreichte, packte sie die Zügel und zog seine Nase aus dem Gras. Grüner Sabber triefte von seinem Gebiss.
»Heute waren wir schon besser«, berichtete Karigan. »Ben hat tatsächlich die Zehen in den Steigbügel gesteckt, um aufzusteigen. «
Laren nahm an, dass das wohl wirklich als Fortschritt zu bewerten war, aber sie teilte Karigans Optimismus nicht. Sie gewöhnte sich langsam daran, dass Karigan hier war, um ihr zu helfen, während Mara, ihre vor kurzem beförderte Oberste Reiterin, sich weiter von den schrecklichen Verbrennungen erholte, die sie sich im Sommer zugezogen hatte, als das Feuer die Reiterunterkunft zerstört hatte. Karigan kümmerte sich um die Bezahlung und Einteilung der Reiter und half Laren dabei, die neuen Reiter einzugewöhnen, die nun anscheinend jede Woche auf ihrer Schwelle erschienen. Bei dem Gedanken an weitere Reiter, die ihre Truppe verstärken würden, musste sie unwillkürlich lächeln.
»Es sah wirklich gut aus«, fuhr Karigan fort und bedachte Rotkehlchen mit einem strengen Blick. »Bis der hier sich entschloss, Ben aus dem Gleichgewicht zu bringen.«
Das Pferd stampfte, als eine Fliege auf seiner Schulter landete, und trug eine harmlose Miene zur Schau. Laren sah ihn
aus zusammengekniffenen Augen an und nahm es ihm nicht ab. Er sah aus, als hätte es ihm gefallen, Ben zu »jagen«.
»Ich denke, du bist für heute hier fertig«, sagte Laren zu Ben. »Du kannst den Nachmittag bei Meister Destarion verbringen. «
Die Erleichterung war Ben deutlich anzusehen. »Ja, Hauptmann. « Er wischte sich ein wenig Dreck von der Hose und ging auf die Burg zu, wo er im Heilerflügel arbeiten würde.
»Was werden wir mit ihm anfangen?«, fragte Laren, die ihm hinterhersah.
Karigan streichelte Rotkehlchens Hals. »Ihm Zeit lassen, denke ich. Er hat sein Leben dem Heilen von Kranken und Verletzten gewidmet und ist jahrelang ausgebildet worden, und jetzt wurden seine Pläne unvorhergesehen geändert.«
Laren betrachtete Karigan scharf, denn sie wusste, was für ein Kampf es für die junge Frau gewesen war, ihr Leben als Kaufmannstochter hinter sich zu lassen, um dem Reiterruf zu folgen, und wie sehr sie es abgelehnt hatte. Aber nun konnte sie nichts Ablehnendes mehr an Karigans Haltung wahrnehmen. Sie stellte einfach nur eine Tatsache fest.
Etwas hinter Laren erregte Karigans Aufmerksamkeit. Laren folgte ihrem Blick und sah, dass sich zwei gut gekleidete Herren näherten, von denen einer den Arm voller in Leinen gebundener Päckchen hatte, die fest verschürt waren.
»Wir suchen Karigan G’ladheon. Seid Ihr das vielleicht?«, fragte der Erste, ein kräftiger, untersetzter Bursche. Es war deutlich zu sehen, dass es sich bei dem anderen um einen Diener handelte, denn seine Kleidung war zwar gut gearbeitet, aber nicht so aufwendig wie die seines Begleiters.
»Was hat er denn jetzt vor?«, murmelte Karigan leise. Dann räusperte sie sich und sagte lauter: »Ich bin Karigan G’ladheon.«
Der Untersetzte, atemlos von dem kurzen Weg über das Palastgelände, sah Karigan einen Moment mit hochgezogener Braue an, dann legte er die Hand aufs Herz und verbeugte sich. »Guten Tag, Herrin. Ich bin Akle Mundoy, vom Clan
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