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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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durch ein gegenseitiges Versprechen gebunden waren, vermutlich auch ihm nicht. Andererseits war es eine Beleidigung, dass er vor dem, was sie ihm angeboten hatte, davonlief und zu einer anderen ging. Elspeth nahm an, dass sie ihre Wut auf diese Weise entschuldigen konnte, wenn sie dazu genötigt wäre.
    »Seid Ihr seine Frau?« Annie schaute sich verstohlen um, offensichtlich suchte sie nach einem Fluchtweg.
    »Ich habe vor, es zu werden. Er kommt zu dir, weil er eigentlich mich begehrt, es aber für unehrenhaft hält, mit einer Jungfrau zu schlafen.«
    Annie fuhr zusammen, dann lächelte sie traurig. »Ich hatte ein paar von denen. Sie sprechen honigsüß mit mir, und wenn ihre Lust heiß genug ist, dass sie die Augen schließen, rufen sie nach der, die sie wirklich haben wollen.«
    »Das ist schrecklich.« Elspeth schüttelte den Kopf. »Männer können solch unglaubliche Schweine sein. Mein Cousin Payton –«
    »Payton? Doch nicht etwa Sir Payton Murray, der Sohn von Sir Nigel und Lady Gisèle?«
    »Du kennst meinen Cousin?« Payton schien seine Gunst ein bisschen zu freigiebig zu verschenken, dachte Elspeth bei sich.
    »Oh, er hat nie mit mir geschlafen.« Annies Seufzen war voller Bedauern, doch dann hellte sich ihr Gesicht auf. »Aber Ihr könnt mir ein bisschen was über den vornehmen, gut aussehenden Ritter verraten, was andere nicht wissen, oder?«
    »Na ja, vielleicht«, murmelte Elspeth, die sich daran gewöhnen musste, von Payton in solch hochachtungsvollen Worten zu hören.
    »Wartet, ich werde jeder von uns ein Bier holen. Wir können uns auf die Bank da setzen.«
    Elspeth war noch immer zu überrascht von der Reaktion der Frau auf Paytons Name, um sie davon abzuhalten, nach innen davonzustürzen. Sie fluchte, als sie erkannte, dass alles ein Täuschungsmanöver sein konnte. Als sie eben zu dem Schluss kam, dass Annie sie überlistet hatte, kehrte die Frau mit einem Tablett zurück, auf dem sich Brot, Käse und zwei Krüge mit Bier befanden. Elspeth schüttelte nur den Kopf und folgte Annie zur Bank. Sie wollte Cormacs Stelldichein verhindern, es war also kleinlich, sich darüber aufzuregen, wie dies geschah.
    »Ich hab Euren Mann kurz gesehen«, sagte Annie, als sie sich hinsetzte. »Jetzt versteh ich, warum Ihr so besitzergreifend seid.«
    Nachdem sie einen Schluck Bier getrunken hatte, gab Elspeth zu: »Ich muss es sein, er wehrt sich sehr gegen mich, und ich habe nur etwa vierzehn Tage Zeit, um ihn zu gewinnen. Er glaubt, dass er eine andere Frau liebt und an sie gebunden ist. Wir reisen gerade zu ihr.«
    »Und trotzdem sucht er mich auf?«
    »Ich weiß, dass es nicht gerade für ihn spricht, aber diese Dame, Isabel, verdient keine Treue, ich dagegen habe mir noch nicht das Recht verdient, darauf zu pochen.«
    »Lady Isabel Douglas?« Annie murmelte eine Verwünschung, als Elspeth nickte. »Schaut man sich eine Frau wie die an, fragt man sich, wieso jemand mich Hure nennen darf.«
    »In der Tat. Herrje, kennst du denn jeden in Schottland?«, fragte Elspeth und lachte leise. »Ich bin Elspeth Murray of Donncoill.«
    »Aha, die Tochter der Heilerin. Ich hab gehört, Ihr seid dank Eurer Fähigkeiten schon fast so bekannt wie sie.«
    »Danke. Verzeih, aber woher kennst du so viele Leute?«
    »Die Schänke liegt an einer sehr belebten Straße, die zur Residenz des Königs führt, sofern er dort Hof hält. Ich hör eine ganze Menge, vor allem weil sich viele nichts dabei denken, vor so einem Schankweib offen zu reden. Ist schon richtig, dass viele da nicht drauf achten, aber ich tu es. Schließlich kann niemand sagen, ob ich nicht eine dieser Nachrichten zu meinen Gunsten verwenden kann. Ich hab die eine oder andere Münze dafür bekommen und lass meinen Geldbeutel lieber auf die Art dick und fett werden, denn dabei kann ich mir wenigstens den Mann aussuchen, für den ich die Hure spiele.«
    »Du scheinst einen sehr verständnisvollen Herrn zu haben, einen sehr nachsichtigen.«
    »Oh, der ist nicht mein Herr. Der alte George ist mein Cousin. Ihr müsst wissen, dass mir ein kleines Stück von all dem hier selbst gehört. Nicht genug, um damit meinen Beutel zu füllen, aber das heißt, dass ich nicht jeden Tag nach einem halben Penny herumkriechen muss.« Sie zwinkerte Elspeth ausgesprochen schelmisch zu. »Ich hab hin und wieder ein nettes Geplänkel sehr gern. Schon bald bin ich auf die Idee gekommen, dass ich genauso gut ein bisschen Geld verdienen könnte, während ich mich amüsiere. Jetzt aber, steht

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