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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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hingesetzt und sein Bier getrunken, wobei er sich einmal mehr predigte, das es genau das war, was er wollte und brauchte. Ein kurzer Blick auf die blonde, dralle Magd hatte Cormac ermutigt. Er war sich sicher, dass er keine Probleme haben würde, mit ihr ins Bett zu gehen. Als die Frau verschwand und nicht wieder auftauchte, verließ Cormac die Geduld. Er konnte Elspeth nicht stundenlang warten lassen. Ohne auf den gestotterten Protest des alten George zu achten, beschloss Cormac, nach der Magd zu suchen. Niemals hätte er sich träumen lassen, dass er sie im Gespräch mit genau der Frau vorfinden würde, die ihn so quälte. Das reichte aus, um in einem erwachsenen Mann den Wunsch zu wecken, zu schreien und den Kopf gegen eine harte Wand zu schlagen, bis das ganze Durcheinander vorbei war.
    Einen kurzen Moment überlegte sich Cormac, einfach hinzugehen, die dralle Annie an der Hand zu nehmen und sie davonzuziehen. Er stellte sich sogar vor, wie er Elspeth hochmütig befahl zu warten. Sollte er den Eindruck haben, dass ihm eine oder zwei Stunden nicht genug waren, konnte sie sich ja einen Raum mieten, er würde sie dann am Morgen wieder treffen. Es würde dieser Frau recht geschehen, wenn sie es wagte, sich in die Geschäfte eines Mannes einzumischen, und er war sich sicher, dass sie sich einmischte. Vielleicht verstand sie dies sogar als Schlag ins Gesicht, sodass sie ihn nicht länger auf eine Weise sehnsüchtig anschauen konnte, die sein Blut in Wallung brachte und seinen Verstand in Stücke riss.
    Dann seufzte er und ließ sich an die Wand sinken. Er konnte es nicht. Es hatte sich peinlich genug angefühlt, als er sie mit der schwachen, gemurmelten Entschuldigung von wegen, er brauche etwas Bier und eine Schänke sei kein Platz für eine Frau, vor dem Haus stehen ließ. Cormac konnte aus Elspeths Gesichtsausdruck schließen, dass sie ihm kein Wort davon glaubte. Diskretion hatte sein eigenartiges Schuldgefühl und sein Zögern nicht zum Schweigen bringen können, und er zweifelte daran, dass Unverblümtheit es konnte. Zudem hatte er trotz des scharfen Schmerzes zwischen seinen Leisten ganz bestimmt nicht die Absicht, mit ihr darüber zu diskutieren, ob er ein Recht darauf habe, mit einer Schankmagd zu schlafen.
    Er fand sich mit dem Schmerz eines ständig erregten, aber nie befriedigten Begehrens ab, straffte sich und ging zu Elspeth hinüber. Zwischen hier und dem königlichen Hof würde es andere Schankmädchen geben. Jetzt, wo er seinen Verstand lang genug von seiner Hose abgezogen hatte, um wieder klar denken zu können, erkannte er allerdings, wie fahrlässig es gewesen ist, Elspeth allein zu lassen. Es gab keine Hinweise auf Sir Colin, aber das hieß nicht, dass dieser Mann sie nicht verfolgte. Zwei, möglicherweise sogar drei Männer hatten bereits wegen Sir Colins Verlangen nach Elspeth sterben müssen. Cormac bezweifelte aufrichtig, dass dieser Mann aufgegeben hatte.
    »Sollen wir gehen?«, fragte er, wobei er einen flüchtigen Blick auf den Ausschlag der Magd, den Elspeth so sanft behandelte, warf und sich die Frage stellte, ob Elspeths Einmischung ihn vielleicht gerettet hatte.
    »Fertig mit dem Bier?«, fragte Elspeth honigsüß, als sie das Töpfchen mit der Salbe Annie in die Hand gab und ihre restlichen Sachen einsammelte.
    »Ja.« Cormac glaubte allerdings keine Sekunde an ihre Pose süßer Unschuld.
    »Nun, ich bin bereit weiterzureiten, wenn Ihr es seid«, sagte sie, aber Cormac war bereits losgegangen. »Herrje, er wird für eine Weile keine angenehme Gesellschaft sein«, schimpfte sie, schmunzelte aber schelmisch, als Annie laut auflachte.
    »Das ist allerdings wahr«, stimmte ihr Annie zu, »aber er wird leichter in Eure Arme zu locken sein, Mylady. Ich hab noch nie einen Mann gesehen, der so angespannt und so begierig auf ein Mädchen war wie der da.«
    »Er wird erst aufhören müssen zu schmollen. Nun, ich sage meinen Verwandten, was für scharfe Augen und Ohren du hast, Annie, und ich denke, du wirst bald auf einen von ihnen treffen.«
    »Schickt Sir Payton.«
    »Elspeth!«, brüllte Cormac. Obwohl sie den Kopf schüttelte und etwas von wegen herrschsüchtiger Männer murmelte, was Annie erneut zum Kichern brachte, beeilte sich Elspeth, Cormac zu folgen. Sie hatte erreicht, was sie wollte. Cormac hatte nicht das hergeben können, was sie als ihr Eigentum betrachtete. Sie wünschte nur, einen leichten, schmerzlosen Weg zu finden, um Cormac verstehen zu lassen, was sie da eigentlich machte:

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