Der Schwur des Highlanders
Sie beide gehörten zusammen. Wenn es sein musste, würde sie zwischen hier und dem königlichen Hof jede Hure und jede Frau, die nicht tugendhaft war, in Fesseln schlagen und verstecken, um seine Treue ihr gegenüber zu gewährleisten, bis er die Wahrheit erkannte.
Mit Isabel hatte sie mehr als genug Probleme zu meistern, sie brauchte nicht noch weitere Hindernisse.
4
Elspeth verdrehte die Augen, als ein grimmig dreinschauender Cormac zur Jagd davonmarschierte, bevor sie ihre Kleider einsammelte. Zwei Tage lang hatte sie Cormacs seltsame Launen ertragen, und sie hatte sie gründlich satt. Jeden Morgen erwachte sie in seinen Armen, die Hitze und das Begehren zwischen ihnen blendete sie fast. Er küsste sie und glitt mit seinen kräftigen Händen über ihren nur allzu entgegenkommenden Körper. Doch dann berührte er eine Stelle an ihr, die er vorher noch nicht berührt hatte. Sie fuhr jedes Mal ein kleinwenig zusammen, und das vor allem aufgrund des starken Gefühls, welches in ihr aufwallte. Dies reichte aus, er schüttelte den Kopf, als wollte er ihn freibekommen, und machte sich mit einer Geschwindigkeit von ihr los, die beleidigend war. Den Rest des Tages hielt er sich so weit von ihr fern, wie er nur konnte. Es überraschte sie, dass er noch immer ihren Vorwand, sie fürchte sich vor ihren Albträumen, akzeptierte und sich nachts neben sie legte.
Es konnte nicht mehr viel länger so weitergehen, überlegte sie sich, als sie ein Stück Seife aus ihrer Tasche holte. Es gab keine neuen Stellen mehr, die er berühren konnte. Alles, was sie tun musste, war, ihre Reaktionen auf seine intimen Berührungen unter Kontrolle zu halten, sie zu dämpfen, wenigstens bis sie an einem Punkt angelangten, an dem es kein Zurück mehr gab. Sollte er sie weiterhin bis zum Fieber erregen und dann aufhören, war nicht er es, der im nächsten Dorf, das sie erreichten, versuchte, mit jemandem Fremden ins Bett zu gehen. Ihre Jungfräulichkeit hielt ihn zurück, und sie dachte allmählich darüber nach, sich jemanden zu suchen, der sie davon befreite. Entweder das, oder sie würde in eine Geisteskrankheit verfallen, die aus dem ständigen schmerzhaften Unbefriedigtsein resultierte.
Der kleine Bach, an dem sie lagerten, wand sich auf seiner langsamen Reise zum nächsten Dorf durch die Moore und den Wald. Elspeth folgte ihm, bis sie eine geschützte Stelle fand, an der ihr die Sträucher und Bäume Schutz boten, um ihrer Sittsamkeit Genüge zu tun, sie aber trotzdem genug sehen konnte, um eine sich nähernde Gefahr wahrzunehmen. Das Wasser war wahrscheinlich kalt, aber sie hatte ein Bad schrecklich nötig. Zudem musste sie die meisten ihrer Kleider auswaschen.
Nach einem letzten Blick, mit dem sie sich versicherte, dass sie allein war, zog sie sich aus. Die späte Sommersonne war herrlich und warm, aber sie musste nur eine Zehe ins Wasser strecken, um zu wissen, dass es nicht sehr angenehm werden würde. Sie biss die Zähne zusammen, um einen entsetzten Aufschrei zu unterdrücken, als das kalte Wasser auf ihre warme Haut klatschte, und biss sie auch weiterhin zusammen, damit sie nicht damit klapperte. Als sie ihr Haar wusch und sich abschrubbte, stellte sie fest, dass sie noch niemals ein derart hastiges Bad genommen hatte.
Sobald sie aus dem wenig gastfreundlichen Wasser gestiegen war, nahm Elspeth ihre Kleider, trocknete sich damit die Haare, bis sie nicht mehr tropften, und rieb sich den Körper kräftig genug, um das Blut wieder zum Fließen zu bringen. Sie kniete sich auf ihr Hemd und wusch die Kleider aus, wobei die Sonne sie gründlich wärmte und trocknete. Bis sie ihre Kleider wieder brauchte, würden auch diese trocken sein und, wenn sie sehr vorsichtig war, nicht zu sehr verknittert.
Morgen kamen sie zu einem weiteren Dorf, dachte Elspeth und fluchte. Vermutlich gab es dort einen Gasthof oder eine Schänke und eine weitere willige Magd, die sie bedrohen musste. Gestern hatte sich herausgestellt, dass noch nicht einmal ein Dorf nötig war, sondern schon ein Cottage mit einer lüsternen Witwe reichte. Bei dieser Frau hatte es des Aufblitzens eines Messers bedurft, damit sie Cormac keine schönen Augen machte und kein einladendes Lächeln schenkte. Das Ganze wandelte sich zu einem seltsamen Spiel. Er wirkte interessiert, sie entfernte die Ursache für sein Interesse, und sie zogen weiter. Sie wusste, dass er wusste, dass sie etwas den Frauen gegenüber tat oder sagte, und obwohl es ihm eindeutig missfiel, erwähnte er nie
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