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Der Schwur des Highlanders

Der Schwur des Highlanders

Titel: Der Schwur des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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für uns besteht und wir endlich so zusammen sein können, wie wir es uns immer gewünscht haben. Bist du nicht glücklich?«
    »Natürlich, Isabel. Wie sollte ich es nicht sein? Habe ich nicht zehn lange Jahre danach gesucht?« Warum fühlte er sich plötzlich so in der Falle?, fragte er sich, ohne aber eine Antwort zu finden. »Aber vielleicht solltest du von hier fortgehen, bevor wir entdeckt werden.«
    »Oh, das macht mir nichts aus«, erklärte sie mit, wie sie meinte, bewundernswerter Zurschaustellung von Leidenschaft. »Mir reicht es, ich mag meine Gefühle für dich, unsere Gefühle füreinander nicht mehr verstecken müssen. Es ist höchste Zeit, dass wir das ergreifen, wonach wir uns so sehr sehnen, und alle Schicklichkeit und Angst vor der Gefahr beiseiteschieben. Wir sollten unsere Liebe von der Nordsee bis zur Themse verkünden.«
    Cormac konnte sich kaum davon abhalten, Geh jetzt! zu schreien. Er sollte begeistert sein, dass Isabel endlich mutig genug war, ihre Liebe offen zuzugeben, aber das Einzige, was er denken konnte, war, dass Elspeth das hören und verletzt sein könnte. Einmal mehr überlegte er sich, dass etwas Seltsames geschah und er sich verzweifelt danach sehnte, allein zu sein, um sich über alles klar zu werden.
    »Ich freue mich, Isabel, wie oft habe ich mir gewünscht, dass wir das tun können. Trotzdem, ich finde, dass gerade jetzt ein wenig Vorsicht angebracht ist«, sagte er sanft. Dann fiel ihm auf, dass sie wirkte, als wollte sie zu weinen anfangen, und er küsste sie schnell. »Wir sind jetzt älter, zu klug, um uns solcher Kopflosigkeit hinzugeben, solchen übereilten Handlungen. Lass uns einfach nur mit ein bisschen Diskretion vorgehen.«
    »Und du musst mit deiner Hure sprechen. Ich habe Verständnis und warte. Aber nicht lange, Liebling.«
    Bevor Cormac sie wegen ihrer rohen Worte über Elspeth zurechtweisen konnte, ertönte eine schreckenerregend bekannte, raue Stimme: »Warum warten? Lasst uns die Sache hier und jetzt ins Reine bringen.« Und Cormac hatte das Gefühl, dass etwas in ihm vor Panik und Enttäuschung laut aufschreien wollte.

14
    Elspeth meinte zu zerbrechen. Mit jedem Herzschlag pochte Schmerz durch ihren Körper. Sie wusste nicht genau, was ihr mehr Qualen verursachte: der Anblick von Cormac und Isabel, wie sie sich umarmten, oder Cormacs Worte. Sie vermutete, dass es wahrscheinlich Letzteres war, denn darin ertönte die Totenglocke für all ihre Hoffnungen und Träume. Sie hatte ihr Spiel verloren.
    Das Verlangen, etwas Gewalttätiges zu tun, und sei es noch so wenig, war so stark, dass Elspeth bebte. Sie wollte am liebsten Isabel von Cormac losreißen. Sie wollte diese Frau besinnungslos schlagen, weil sie Cormac und ihr jede Möglichkeit auf Glück raubte. Sie wollte Cormac grün und blau schlagen, vorzugsweise mit einem großen stumpfen Gegenstand, weil er ein solch blinder Esel war. Aber es würde ja nichts helfen. Dessen war sich Elspeth bewusst, und so stand sie einfach nur da und klammerte sich an den Türrahmen, bis dieses Bedürfnis nachließ.
    »Elspeth«, begann Cormac, der sich Isabels Umarmung entzog, aber weiter fiel ihm nichts ein. »Wie lange hast du da gestanden?«
    »Lange genug«, erwiderte Elspeth.
    Zu lang, dachte Cormac bei sich. Der blasse, angespannte Ausdruck, der auf ihrem Gesicht lag, verriet ihm, dass sie vermutlich alles, was Isabel und er zueinander gesagt hatten, mit angehört hatte. Am liebsten wäre er zu ihr geeilt, um ihr laut und deutlich zu erklären, dass das alles nur Lügen waren, um zu versuchen, jedes Wort, das er eben gesagt hatte, zurückzunehmen. Alles, um diesen schmerzerfüllten Ausdruck aus ihren wunderschönen Augen zu löschen. Indessen konnte er Isabel das nicht antun. Sie verdiente es genauso wenig wie Elspeth, verletzt zu werden. Und im Moment war er sich gar nicht wirklich sicher, ob er Isabel angelogen hatte. Er brauchte Zeit, um sein eigenes Herz zu erforschen, und es war unschwer zu erkennen, dass ihm dieser Luxus nicht vergönnt sein würde.
    »Elspeth, wir müssen miteinander sprechen«, sagte er und stand auf, wobei er Isabel nur flüchtig ansah.
    »Ich glaube nicht, dass wir einander noch etwas zu sagen haben.«
    »Natürlich habt ihr, Kind«, warf Isabel ein, die sich Zeit nahm, ihr Kleid glatt zu streichen, um wortlos darauf hinzuweisen, dass aufgrund des feurigen Verhaltens zwischen ihr und Cormac ein derart nervöses Inordnungbringen nötig war. »Ich werde euch verlassen, damit ihr euch

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