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Der Schwur des Piraten

Der Schwur des Piraten

Titel: Der Schwur des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matteo Mazzuca
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weite Hosen und Lederkoller und jeder führte einen Degen.
    Das waren keine Kaufmänner, das waren Piraten.
    Cromwell erstarrte vor Schreck. »Was wünscht Ihr?«, fragte er das Narbengesicht mit zitternder Stimme.
    Der Mann blieb stumm.
    Spinn jubilierte im Stillen. Piraten, das waren Piraten! Vielleicht war das die Chance seines Leben s …
    Schon wollte er die Falltür weiter öffnen und herausklettern, da befahl das Narbengesicht: »Fangt an!«
    Ein Pirat zog seinen Degen und schlug mit einem Hieb dem nächstbesten Gast den Kopf ab.

Nacht des Grauens

    Als die ersten Köpfe rollten, flüchtete Cromwell blitzschnell hinter die Theke. Starr vor Angst kauerte er in einer Ecke. Die Todesschreie seiner Gäste ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren.
    Dann wurde es totenstill. Der Wirt rührte sich nicht und hielt den Atem an: Schritte näherten sich. Er presste die Stirn gegen die Knie und vergrub das Gesicht in den Handflächen. Zum ersten Mal in seinem Leben schickte er ein Stoßgebet zum Himmel.
    Als er es wagte, den Blick zu heben, stand das Narbengesicht vor ihm. Unsanft packte der Pirat Cromwell am Kragen und brüllte: »Wo ist der Bengel?«
    »W… was für ein Bengel?«, stotterte Cromwell.
    Der Pirat meinte Spinn, das war klar. Aber er konnte doch den Jungen nicht diesen Mördern ausliefern. Er kannte Spinn nun schon seit ein paar Jahren und fühlte sich ein bisschen für ihn verantwortlich.
    Der Pirat verstärkte seinen Griff und brüllte wieder: »Wo ist der Bengel?«
    Cromwell japste verzweifelt nach Luft. »Wen meint Ihr?«, brachte er heiser hervor.
    Das Narbengesicht verzerrte sich zu einer zornigen Fratze. Er riss Cromwell hoch und schmetterte ihn mit einem Fausthieb gegen die Wand.
    »Ic h … ich weiß von nichts! Lasst mich, bitt e …!«, winselte der Wirt verzweifelt und sank wieder auf die Knie. Sein Blick fiel auf die Schenke.
    Es war ein Bild des Grauens. Überall lagen Leichen. Blut bedeckte in riesigen Lachen den Boden. Inmitten des Szenarios hockten die Schlächter an einem Tisch, soffen munter ein Fass Rum nach dem anderen und fraßen, was ihnen in die Hände fiel.
    Voller Entsetzen wandte sich Cromwell ab. Da sah er das blutverschmierte Gesicht der Burn, die ihn aus seltsam starren Augen anglotzte. Schon wollte er sie ansprechen, da entfuhr ihm ein grauenvoller Schrei. Er wich zurück. Was er vor sich hatte, war nur der Kopf der Witwe, den das Narbengesicht jetzt triumphierend an den Haaren packte.
    »Siehst du, was mit der Alten passiert ist?«, grinste der Pirat hämisch. »Du endest genauso, wenn du nicht endlich dein Maul aufmachst!«
    »Bitte«, flehte Cromwell, »lasst mich am Leben! Ich habe mit dem Jungen nichts zu schaffen! Er kam immer nur zu der Burn.« Um seine Haut zu retten, zeigte er auf die Falltür und fügte eilig hinzu: »Er ist da unten, da unten im Keller!«
    Kaum hatte er ausgesprochen, schlug ihm der Pirat den Kopf ab.
    Aus einer dunklen Ecke des Raums löste sich ein Schatten: ein Mann, der sich zufrieden den langen, grau melierten Bart strich.
    »Willkommen, Captain Skull!«, begrüßte Rummy Drinker das Narbengesicht.
    »Freut mich, dich wiederzusehen, Rummy«, antwortete der Pirat grimmig. »Auf, holen wir uns den Bengel!«
    Skull öffnete die Falltür und stieg mit ein paar Männern in den Keller hinunter. Eilig suchten die Piraten zwischen den Säcken, Fässern und aufgestapelten Kisten nach dem Jungen. Einer von ihnen kam an einem Sack vorbei, der größer war als die übrigen, und versetzte ihm einen heftigen Tritt. Ein metallisches Geräusch erfüllte den Raum. Es war Spinns Beute aus dem Haus des Bürgermeisters.
    »Hier ist der Bengel nicht! Der verdammte Wirt hat uns angelogen.«
    »Zündet die Bude an!«, befahl Skull wütend.
    Kurz darauf brannte das Wirtshaus lichterloh.
    Skulls Piraten und Rummy Drinker brandschatzten und mordeten in dieser Nacht, bis vom Dorf nur noch qualmende Ruinen übrig waren. Jedoch der, nach dem sie suchten, entkam.

Piraten

    Im Keller steckte Spinn vorsichtig den Kopf aus dem Beutesack. Das Silberbesteck, das sich durch den Tritt des Piraten verbogen hatte, bohrte sich in seine nackten Füße. Das Wirtshaus brannte und die Luft war voller Rauch.
    Spinn schlüpfte aus dem Sack. Von seinem Versteck aus hatte er alles mitbekommen. Er wusste, dass dieser Captain Skull sowohl die Burn als auch Cromwell auf dem Gewissen hatte und dass Rummy Drinker mit dem Narbengesicht unter einer Decke steckte. Er hatte von dem Alten noch

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