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Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition)

Titel: Der Schwur: Schwerter des Zorns 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Schwächling gehalten hätten. In Churnazh’ Augen jedoch beruhte Stärke auf Terror. Seine endlosen Kriegszüge hatten Navahk zur gefürchtetsten der Städte der Blutklingen gemacht, Navahk selbst dagegen fürchtete ihn . Und dabei waren seine fünf Söhne noch weit grausamer als er selbst.
    All dies erklärte, warum eine Geisel aus Hurgrum auf gar keinen Fall in dieser Halle stehen, auf irgendwelche Schreie hören und dann auch noch mit dem Gedanken spielen sollte, sich einzumischen. Immerhin schrie da nur eine Angehörige der Blutklingen, und bis auf eine bemerkenswerte Ausnahme, nämlich seinen Freund Brandark, lohnte sich für niemanden vom Stamm der Blutklingen auch nur die Zeit, die es kostete, ihn zu Phrobus zu schicken, geschweige denn das Risiko, sein Leben für ihn zu riskieren.
    Bahzell hämmerte sich das mit all der sturen Nüchternheit ein, die er aufbringen konnte. Dann stieß er einen derben Fluch aus und marschierte schnurstracks in den finsteren Korridor.
     
    Kronprinz Harnak grinste, während er seine Faust immer wieder in Farmahs Gesicht hämmerte. Ihre vom Knebel erstickten Schreie wurden schwächer und konnten ihn nicht mehr richtig befriedigen. Sein mit Metall verstärkter Handschuh hinterließ jedoch frisch blutende Platzwunden, und Harnak kostete das sinnliche
Gefühl der Macht aus, das selbst die Empfindungen überstieg, die er bei ihrer Vergewaltigung verspürt hatte.
    Er ließ das Mädchen zu Boden gleiten und sah zu, wie es versuchte, mit Armen, die auf dem Rücken gefesselt waren, vor ihm wegzukriechen. Dann trat er Farmah in die Rippen. Die Fetzen des Unterkleides, die er ihr in den Mund gestopft hatte, dämpften ihre Schreie, als der Tritt seines schweren Stiefels sie gegen die Steinwand schleuderte. Und er lachte. Dieses Miststück! Sie hielt sich für zu gut für einen Prinzen von königlichem Geblüt? Tatsächlich? Nun, jetzt wusste sie es besser!
    Er beobachtete, wie sie sich zu einem Ball zusammenrollte und genoss ihr hoffnungsloses Entsetzen in vollen Zügen. Vergewaltigung war ein Verbrechen, das selbst die treuesten Männer seines Vaters gegen ihn aufbringen würde, aber niemand würde je erfahren, dass er diese Schlampe genommen hatte. Wenn sie ihre Leiche fanden und sahen, was er ihr angetan hatte, und was er ihr noch weiter mit Vergnügen antun würde, dann würden sie genau das denken, was sie denken sollten: Jemand war von der Blutrunst gepackt worden, hatte sie wie eine Sau abgeschlachtet und …
    Bei dem explosionsartigen Geräusch von zersplitterndem Holz verpuffte seine gierige Vorfreude und er fuhr erschrocken herum. Die Tür des seit Jahren nicht mehr benutzten Schlafgemachs war dick und so fest gezimmert wie die meisten Türen in Navahk. Ihr Riegel aber löste sich förmlich in einer Wolke von Splittern auf. Die Tür selbst flog so hart gegen die Wand, dass eine ihrer eisernen Angeln zerbrach. Harnak sprang voller Panik zurück und überlegte gleichzeitig fieberhaft, ob er sich mittels Bestechung oder Drohungen vor den Konsequenzen einer Entdeckung drücken konnte. Doch als er sah, wer in der Türöffnung stand, weiteten sich seine Augen vor Staunen.
    Diese hünenhafte Gestalt war unverkennbar, und sie war allein. Harnak grinste verächtlich und erleichtert, als der Eindringling auf die nackte, zerschundene Gestalt des Mädchens blickte, die sich an die Wand kauerte. Bahzell von Hurgrum mochte vielleicht ein Hüne sein, aber er wirkte keineswegs bedrohlich.
Dieser winselnde Feigling verkroch sich seit mehr als zwei Jahren hinter seinem Status als Geisel und schluckte Beleidigungen, die sich kein echter Krieger gefallen lassen würde. Außerdem war er nur mit einem Dolch bewaffnet, während Harnaks Schwert griffbereit auf dem vermodernden Bett lag. Zudem würde Bahzell niemals die Hand gegen den Thronfolger von Navahk erheben, schon gar nicht, wenn er es in diesem Fall mit vierzig Zentimetern Stahl gegen hundert Zentimeter aufnehmen musste! Sollte er doch mit seiner Geschichte hausieren gehen, niemand in Navahk würde es wagen, sein Wort über das eines Prinzen aus königlichem Geblüt zu stellen. Erst recht nicht, wenn Harnak Farmah verschwinden ließ, bevor dieser Pferdedieb Hilfe holen konnte.
    Harnak richtete sich mit einem plötzlichen, überheblichen Knurren auf und sammelte sich, um den Eindringling mit wohlgesetzter Verachtung hinauszuschmeißen. Doch die Worte blieben ihm in der Kehle stecken, als sich Bahzells Blick auf ihn richtete. In seinen Augen lag

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