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Der Scout. Kleinere Reiseerzählungen, Aufsätze und Kompositionen

Der Scout. Kleinere Reiseerzählungen, Aufsätze und Kompositionen

Titel: Der Scout. Kleinere Reiseerzählungen, Aufsätze und Kompositionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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es in eine der Spuren.
    »
Well,
es ist so!« meinte er gedankenvoll. »Sir, sagt mir einmal, ob Ihr vielleicht Herr Eurer Zeit seid, ob Ihr direct hinauf nach den Tretons wollt, oder ob Ihr vorher noch einen andern Ritt unternehmen könntet!«
    »Ich kann thun, was mir gefällt.«
    »
Well,
so will ich Euch einmal etwas sagen. Habt Ihr vielleicht schon einmal von dem dicken Fred Walker gehört?«
    »Ja. Er soll ein tüchtiger Westmann sein. Er ist einer der besten Pfadfinder des Gebirges und spricht mehrere Indianerdialecte.«
    »Ich bin es, Sir!«
    »Das konnte ich mir denken. Hier meine Hand! Es freut mich von ganzem Herzen, Euch getroffen zu haben, Sir.«
    »Wirklich: Nun, vielleicht lernen wir uns besser kennen. Ich habe nämlich mit einem gewissen Williams einige ernsthafte Worte zu sprechen. Er war in letzter Zeit der Anführer einer Schaar von Buschheaders und Pferdedieben, ganz abgesehen von Dem, was er von früher her schon auf dem Gewissen hat. Jetzt ist er mit seiner Bande weiter nach dem Westen gezogen, und ich folgte ihm. Dieses Papier ist die genaue Abbildung von den beiden Hinterhufen seines Pferdes; sie stimmen ganz genau mit diesen Spuren überein, und da Williams mit dem rechten Beine hinkt, so bin ich überzeugt, daß er mit dem Anführer der Railtroublers ganz eine und dieselbe Person ist.«
    »Williams?« fragte ich. »Wie ist sein Vorname?«
    »Sam, Samuel. Doch pflegt er verschiedene Namen zu tragen.«
    »Samuel Williams? Ah, von dem habe ich gehört! Ist es nicht der Buchhalter des Oelprinzen Rallow? Er ging seinem Herrn mit einer ganz bedeutenden Summe durch?«
    »Ja, das ist er. Er verführte den Cassirer, die Kasse zu räumen und mit ihm zu gehen. Dann erschoß er ihn. Er wurde von der Polizei verfolgt und tödtete zwei Constabler, die ihn fassen wollten. In New-Orleans wurde er ergriffen, als er sich grad einschiffen wollte; es gelang ihm auch dort, zu entkommen, indem er den Kerkermeister erschlug. Dann ging er nach dem Westen. Es blieb ihm nichts Anderes übrig, da man ihm den Raub abgenommen hatte. Seit dieser Zeit hat er Verbrechen auf Verbrechen gehäuft, und es wird Zeit, daß dies ein Ende nimmt.«
    »Ihr wollt ihn ergreifen?«
    »Mein muß er werden, todt oder lebendig.«
    »Ihr habt also eine persönliche Abrechnung mit ihm zu halten?«
    Er blickte eine Weile vor sich nieder und antwortete dann:
    »Ich spreche nicht gern davon, Sir. Vielleicht theile ich es Euch noch mit, sobald wir uns erst näher kennen gelernt haben. Und daß wir uns kennen lernen, das hoffe ich, Sir. Es ist ein wunderlicher Zufall, daß ich mich grad in diesem Zuge befunden habe, aber trotzdem hätte ich die Spur dieses Williams wohl noch lange vergebens gesucht, wenn Ihr es nicht gewesen wäret, der mich auf sie aufmerksam machte. Daß der Anführer der Railtroublers lahm geht und einen braunen Hengst reitet, hätte ich nicht herausgebracht, und doch ist es gerade Dieses, was mir von der allergrößten Bedeutung ist. Ich werde hier den Zug verlassen, um der Spur zu folgen. Wollt Ihr mich begleiten, Sir?«
    »Ich? Das Greenhorn?« lächelte ich.
    »
Pshaw!
Ihr dürft mir dieses Wort gar nicht übel nehmen, denn Euer ganzes Aussehen ist das eines Mannes, der in den Salon gehört aber nicht in die Savanna. Habe doch all mein Lebtage noch keinen Menschen gesehen, der sich mit dem Zwicker auf der Nase hierher mitten in die alte Prairie stellt, um einen Vogel zu schießen, der ihm davonfliegt, hihihihi! Das war ein Irrthum von mir, den ich Euch gern abbitten will. Also Sir, wollt Ihr mit aussteigen?«
    »Hm! Wäre es nicht besser, Euch den Männern anzuschließen, welche bald von den nächsten Stationen eintreffen werden, um die Railtroublers zu verfolgen?«
    »Nein. Redet mir nicht von einer solchen Verfolgung. Ein einziger Westmann wiegt da schwerer als ein ganzes Schock solcher hergelaufener Pulverschnapper. Ich muß allerdings ehrlich sein und sagen, daß es kein geringes Wagniß ist, hinter solchen Leuten herzulaufen; es hängt da das Leben eines Menschen nur an einem versengten Haare; aber ich meine, Ihr seid der Mann, welcher Abenteuer sucht, und hier findet Ihr eins, welches gar nicht interessanter sein könnte.«
    »Das ist richtig,« antwortete ich. »Es ist aber niemals meine Leidenschaft gewesen, mich in fremder Leute Sache zu mischen. Dieser Samuel Williams geht mich gar nichts an, und ich weiß ja auch nicht, ob ich zu Euch passen würde.«
    Er blinzelte mich mit seinen kleinen Aeuglein sehr

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